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Geschäftspartner und Freunde: Johann Bauernhofer mit Gattin Gerti und Sohn Martin (v. li.), Mario Stach (re.) mit Freundin Tamara © DI (FH) Martina Nöstler

Durch dick und dünn

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 06.10.2008 - 10:07
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Geschäftspartner und Freunde: Johann Bauernhofer mit Gattin Gerti und Sohn Martin (v. li.), Mario Stach (re.) mit Freundin Tamara © DI (FH) Martina Nöstler

An die 160 Gäste konnten die Geschäftsführer von Stach & Bauernhofer, Ing. Mario Stach, Ing. Martin Bauernhofer und Johann Bauernhofer, anlässlich der Eröffnungsfeier begrüßen. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier samt Segnung durch Pfarrer Ochabauer konnten sich interessierte Besucher beim Tag der offenen Tür einen Einblick in die Produktion verschaffen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

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160 Gäste fanden den Weg nach Pöllau zur offiziellen Einweihung des neuen Zuschnittwerkes © DI (FH) Martina Nöstler

In seiner Ansprache erinnerte sich Stach, der vor 25 Jahren das elterliche Sägewerk übernommen hatte, an den Beginn der Zusammenarbeit mit Bauernhofer zurück: „Vor zwei Jahren bin ich mit Johann Bauernhofer ins Gespräch gekommen, ob wir nicht gemeinsam eine Zuschnitt-Produktion für die Möbel- und Parkettindustrie starten wollen.“ Nach eingehender Planung und der Suche nach einem geeigneten Standort begannen 2007 die Bauarbeiten. Seit 5. November laufen die Maschinen.
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Maschinenfabrik Paul zur Lieferung der Gesamtanlage habe sich entwickelt. Die Projektierung und Montage der Gesamtanlage wurde durch die Österreich-Vertretung Ing. Johann Schirmböck durchgeführt. „Die Entscheidung für Schirmböck war richtig. Wir haben ein perfektes Rundum-Service erhalten“, erläuterte Martin Bauernhofer. Er erklärte den Gästen die technischen Details der Maschinenkonstellation, bevor es eine Schau-Vorführung gab.
An die 5000 m3 Schnittholz sollen bei Stach & Bauernhofer jährlich zu Zuschnitten verarbeitet werden. Das Hauptaugenmerk liegt bei Laubholz (69 % Eiche, 20 % Buche, 19 % Ahorn und 10 % Esche). Das Schnittholz wird zu etwa 50 % vom Sägewerk Bauernhofer bezogen, der Rest bei umliegenden Laubholz-Sägewerken zugekauft. „Von Johann Bauernhofer habe ich schon vorher viel Schnittholz bezogen. Jetzt sind wir mit dem Zuschnittwerk noch näher an das Sägewerk herangerückt“, berichtete Stach.
1,2 Mio. € – inklusive Grundstück, Hallen und Maschinen – wurden in das neue Werk investiert. Die Beheizung der Hallen erfolgt mit Fernwärme. „Besonderes Augenmerk haben wir auf den Schallschutz sowie auf die großzügigen Zufahrten der Feuerwehr gelegt.“

Ran an die Maschinen

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In Form gebracht: Unbesäumte Schnittware wird mit der Paul-Vielblatt-Kreissäge aufgetrennt © DI (FH) Martina Nöstler

Die Mitarbeiter von Stach & Bauernhofer zeigten bei der Eröffnung mehrmals eine Maschinenvorführung. Das getrocknete Schnittholz wird paketweise auf einen Paketquerförderer aufgegeben. Die Länge des Förderers ist so gewählt, dass bis zu vier Pakete darauf Platz finden. Der Bediener entstapelt das Holz und legt es auf einen Längsförderer auf. Hier kann die Brettware mit einer Untertisch-Kappsäge von Paul, Typ 15A0B, vorgekappt werden. „Grobe Holzmerkmale, die nicht erwünscht sind, können ausgekappt werden“, sagte Stach.
Die Schnittware wird auf ein Querförderband zum Bediener der Paul-Vielblatt-Kreissäge abgezogen. Installiert wurde eine K3U/1200 mit 1200 mm Durchgangsbreite. Die Werkzeuge werden mit einzeln verstellbaren Sägebüchsen fest auf die Sägewelle aufgespannt. Somit können über die gesamte Maschinenbreite unterschiedliche Fixbreiten erzeugt werden. Mittels Laser werden die Schnittlinien am Brett angezeigt. „Somit kann der Bediener die optimalen Fixbreiten, je nach Qualität und Brettbreite, auswählen“, erklärte Stach.

Optimiert kappen

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Aufgetrennte Ware kommt unsortiert (inklusive Spreißel) am Querförderer zum Mitarbeiter – Kappstellen werden mit Kreide markiert © DI (FH) Martina Nöstler

Die erzeugten Strips werden über ein Längsförderband auf das Quersortierband übergeben. Gutstücke werden von den Bedienern abgezogen und unerwünschte Holzmerkmale sowie die entsprechenden Holzqualitäten mittels fluoreszierender Kreide markiert. Resthölzer und Spreißel fallen am Ende des Querbandes in die Restholzentsorgung.
Markierte Teile werden auf das Einlaufförderband Richtung Kappsäge gelegt und in der Messstation vor der Kappsäge vermessen. Anschließend wird, je nach Holzbreite und Qualität anhand der in der Steuerung Maxi 5 hinterlegten Stücklisten, qualitätsoptimiert gekappt. Die Kappung erfolgt mittels CNC-Optimierungskappsäge C14 MKL von Paul. Laut Hersteller eignet sich die Maschine besonders für schwere und problematische Werkstücke bei hoher Anforderung an Leistung und Genauigkeit. Die Optimierungs-Kappanlage verfügt über sechs Vorschubwalzenpaare und der bewährten, schräg gestellten Holzeinlaufseite. Außerdem ist die Maschine nahezu wartungsfrei, informierte Paul. Hinter der CNC-Kappanlage werden die erzeugten Zuschnitte auf acht Sortierboxen verteilt und von den Mitarbeitern gestapelt und paketiert.

Jeder kann alles

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Hochleistungs-Kappsäge: C14 erkennt die Markierung und kappt die Ware längenoptimiert aus © DI (FH) Martina Nöstler

Das Besondere bei Stach & Bauernhofer ist, dass jeder Mitarbeiter an jedem Bedienplatz einsetzbar ist. „Somit gibt es bei Urlauben oder im Krankheitsfall keine Engpässe“, sagte Stach.
„Ich habe den Entschluss über die Zusammenarbeit noch nie in Frage gestellt“, bekräftigte Stach in seiner Rede. Johann Bauernhofer bringe die nötige Erfahrung mit, sein Sohn Martin die Ideen. Gerti Bauernhofer hat die Buchhaltung übernommen. „Bei der Familie Bauernhofer stehen für mich für gute Gespräche immer die Türen offen. Wir teilen die Sorgen, und die Freuden multiplizieren sich.

Stach & Bauernhofer-Facts

Gründung: 2007
Inhaber: Ing. Mario Stach, Ing. Martin Bauernhofer, Johann Bauernhofer
Standort: Pöllau bei Hartberg
Areal: 2 ha, davon 850 m² überbaute Fläche
Mitarbeiter: 8
Produkte: Zuschnitte für die Möbel- und Parkettindustrie
Verarbeitung: 4500 bis 5000 m³/J Schnittholz (Eiche, Buche, Ahorn, Esche)