2006 war ein Punkt erreicht, an dem wir keine weiteren Mitarbeiter einstellen konnten, die einen Büroarbeitsplatz benötigten. Wir hatten einfach keinen Platz mehr”, beschreibt Achim Habbel, Geschäftsführer von Alfha, die Situation. Büroplätze wurden sogar ins Gartenhaus ausgelagert. Um die räumliche Enge in der Werkstatt in den Griff zu bekommen, wurde ein Zelt genutzt. Zunächst plante man nur die Auslagerung der Werkstatt, um den frei werdenden Raum für Büros zu adaptieren, und suchte freie Objekte. Da die Suche erfolglos blieb, entschied man sich für einen Neubau von Büro und Werkstatt.
Am 24. Oktober wurde der Neubau feierlich eröffnet. Vor 250 Gästen dankte Familie Habbel ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Staatssekretär Hartmut Schauerte hob in seiner Rede die außergewöhnlichen Leistungen des Unternehmens hervor und betonte die Bedeutung mittelständischer Unternehmen für die deutsche Volkswirtschaft.
Am 24. Oktober wurde der Neubau feierlich eröffnet. Vor 250 Gästen dankte Familie Habbel ihren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Staatssekretär Hartmut Schauerte hob in seiner Rede die außergewöhnlichen Leistungen des Unternehmens hervor und betonte die Bedeutung mittelständischer Unternehmen für die deutsche Volkswirtschaft.
Standortwahl und Fachkräftemangel
Aus Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, die alle aus der näheren Umgebung stammen, und einem guten Schuss Patriotismus entschied man sich, das neue Gebäude wieder in Finnentrop zu errichten. „Um eventuell leichter an Fachkräfte zu gelangen, standen auch Objekte an der Autobahn oder in der Nähe der Rhein- und Ruhrstädte im Raum”, beschreibt Habbel seine Überlegungen. Fachkräfte der Elektro- und Informationstechnik seien knapp und mitten im Sauerland noch weniger vorhanden. „Zum Glück hatten und haben sich Mitarbeiter, die bei uns die Ausbildung gemacht haben, zu sehr guten Programmierern entwickelt. Nur so konnte die Personalknappheit zum Teil kompensiert werden. Wir sind auch weiterhin bestrebt, durch Ausbildungsangebote und Fortbildung eigene Fachkräfte zu qualifizieren und durch gute, kollegiale und soziale Arbeitsatmosphäre langfristig an das Unternehmen zu binden”, erklärt Habbel. Mit acht Auszubildenden bei 36 Vollzeit-Mitarbeitern sei man am richtigen Weg.Einzelbüros für bessere Leistung
Da sich die Ablenkung in den bestehenden Büros - oft von drei oder vier Mitarbeitern genutzt - negativ auswirkte, entschied man sich bei Alfha für Einzelbüros. Um den Nachteilen, im wesentlichen Kommunikationshemmung und Isolierung, entgegen zu wirken, wurden vier Besprechungsräume und ein großzügiger Aufenthaltsraum geplant. „Insgesamt wurden 700 m2 Bürofläche und 300 m2 Werkstattfläche errichtet”, erzählt Habbel.Ursprünglich plante man bei Alfha eine viergeschossige Nur-Dach-Konstruktion. Aufgrund hoher Kosten und mangelnder Unterstützung von Lieferfirmen entschied man sich dann aber für ein herkömmliches Angebot von Holz & Raum, Finnentrop/DE. „Ausschlaggebend für den Zuschlag war neben dem Kostenvorteil, dass uns Holz & Raum in Planung, Konstruktion und Ausführung des Projekts deutlich entlastete”, berichtet Habbel. Aufgrund eines hohen Vorfertigungsgrades konnte am 25. April nach fünf Montagetagen das Richtfest gefeiert werden.
Erfolg durch langjährige Partnerschaften
„Mit vielen Kunden arbeiten wir schon Jahre oder sogar Jahrzehnte zusammen. Sie entwickeln mit uns gemeinsam neue Lösungen und Systeme und bringen so ihr und unser Unternehmen weiter voran”, beschreibt Habbel das Erfolgsrezept des Unternehmens.Einer dieser langjährigen Partner ist das Sägewerk Holz Joki, ebenfalls aus Finnentrop/DE. „Aufgrund der Nähe und dem guten persönlichen Kontakt zu Alfha können kleine Optimierungen ohne großen Aufwand schnell und unkompliziert durchgeführt werden”, schwärmt Jan Kirchhoff, Geschäftsführer von Holz Joki. Die Liste der gemeinsam realisierten Lösungen sei lang und reiche vom Rundholzplatz bis zur automatischen Lattenlegung der Abstapelung.
Neue Steuerung für Spanerlinie
Jüngste Errungenschaft sei die vor vier Wochen in Betrieb gegangene Steuerung der Spanerlinie. „Wir haben am Donnerstag abgestellt und Montag konnten wir wieder schneiden”, lobt Kirchhoff. Gerade bei Umbauten sehe man Alfha als Spezialist, da sich durch die rasche Arbeitsweise unnötige Stehzeiten vermeiden ließen. Alfha habe in diesem Bereich große Erfahrung. Bei Joki kam die Anwendung Alfha Opimized Cut zum Einsatz, eine preiswerte Standardanwendung mit Haupt- und Seitenwarenoptimierung. Eine Joro-sonar-Vermessung von Jörg Elektronik, Oberstaufen/DE, sorgt für genaue Messdaten. Anstatt der Seitenwarenoptimierung könne man auch mit Fixbrettern arbeiten, erklärt man bei Alfha das Programm. Als nächstes Umbauprojekt überlegt man bei Joki die Erweiterung der Kreissägen-Anlage von Linck, Oberkirch/DE, durch einen Spaner mit Einzug. „Die Schwarten bereiten uns immer wieder Probleme. Durch den angesprochenen Umbau fiele dieses Problem weg und wir könnten Stehzeiten minimieren”, ist sich Kirchhoff sicher.Mit Optimismus ins neue Jahr
„Zu viel Schnittholz und zu wenig Rundholz”, skizziert Kirchhoff die Lage im Sauerland. „Im ersten Halbjahr waren die Preise noch in Ordnung, aber zurzeit geht die Preisschere zwischen Rund- und Schnittholz gefährlich weit auseinander”, warnt Kirchhoff. Bei Joki hat man jedoch keine Angst vor der Zukunft, da man gut aufgestellt sei und „mitten im Holz” wohne.Auch bei Alfha schaut man positiv in die Zukunft. Generell habe sich heuer die stetig wachsende Zusammenarbeit mit Jörg Elektronik als sehr erfreulich herausgestellt. Bei der Modernisierung von Rundholzplatz-Steuerungen übernimmt Jörg die Optimierung und Alfha die Positionier- und Steuerungsaufgaben. Bislang verlaufe das Jahr ähnlich positiv wie das vorige. Man merke aber einen leichten Rückgang der Anfragen. Der Trend, vorhandene Steuerungen zu modifizieren, um die Ausbeute und Zuverlässigkeit zu steigern, werde aber sicher anhalten. Gerade in der jetzigen Situation sei es wichtig, auch noch das letzte Quentchen Leistung aus den Anlagen herauszuholen, ist sich Achim Habbel sicher.
Für nächstes Jahr seien neue Steuerungssysteme für zwei Sägelinien, zwei Sortierungen und einen Rundholzplatz bei Fruytier in Frankreich geplant. Derzeit seien die Vorbereitungen in vollem Gange, die eigentlichen Arbeiten vor Ort beginnen mit dem Jahreswechsel. Alfha werde die gesamten Steuerunganlagen und IT-Lösungen realisieren.
ALFHA-Facts
Gründung: 1985
Geschäftsführer: Alfons und Achim Habbel
Standort: Finnentrop/DE
Mitarbeiter: 36
Produkte/Leistungen: Automatisierungs- und Informationstechnik für Sägewerke sowie Holz verarbeitende Betriebe
Export: Deutschland, Europa, Russland
HOLZ JOKI
Gründung: 1845
Geschäftsführer: Johannes Kirchhoff und Jan Kirchhoff
Mitarbeiter: 40
Einschnitt: 150.000 fm (Plan 2008)
Produkte: Bauholz, Verpackungsware Export: 40 % (unter anderem nach Holland und Frankreich)