Ing. Werner Hoyer-Weber und Ing. Bruno Hoyer (v. li.) raten dazu, Brandschutz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen © Hoyer Brandschutz
Da Brandschutz nicht zu den Kernaufgaben der Produzenten gehört, findet sich das Thema meist auch sehr weit unten auf der Prioritätenliste. „Manche glauben, dass es reicht, Gesetzesauflagen zu erfüllen oder, dass Versicherungen den Schaden ohnehin abdecken”, erklärt Hoyer-Weber. Gesetze zielen jedoch nur auf die Vermeidung von Personenschäden ab.
Brandschutz ist Bilanzschutz
Pumpenzentrale für Sprinkleranlage: Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die Anlage am Tag X auch funktioniert © Hoyer Brandschutz
Als unabhängiges Ingenieurbüro realisiert das Unternehmen maßgeschneiderte Brandschutzpakete unter Einhaltung aller behördlichen Richtlinien, Auflagen und Bauordnungen. Im Mittelpunkt steht die Erarbeitung rascher und praxisbezogener Lösungen, die individuelle Kundenwünsche sowie Anforderungen von Architekten, Versicherungen und Behörden in Einklang bringen.
„Wir kombinieren den baulichen (Brandabschnitte, Brandwände) mit dem anlagentechnischen Brandschutz. Während eine Brandschutzwand ohne Sprinkleranlage für 90 Minuten bemessen sein muss, reichen mit Sprinkler vielleicht 30 Minuten aus”, informiert Hoyer-Weber. Durch Einsparung von Baustoffen sinken die Gesamtkosten. Als Ergebnis erhält der Kunde eine hinsichtlich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses zielorientierte Gesamtbewertung des erforderlichen Brandschutzes in seinem Gebäude. Wichtig ist der Gesamtschutz eines Unternehmens, etwa auch die Einbeziehung einer benachbarten Biomasseanlage. Geschützt wird unter anderem das Förderband zwischen Heiz- und Sägewerk. Schließlich darf sich ein Brand nicht über den Spänetransport ausbreiten. Dafür installiert man Sprühflutanlagen. Ein Funkendetektor sorgt für eine rasche Branderkennung und Auslösung der Anlage.
So hat man bei Stora Enso Timber in Ybbs den Brandschutz für das angeschlossene Biomasseheizkraftwerk und die Pelletsproduktion durchgeführt. Andere Vorzeigeprojekte aus der Holzbranche sind Mosser Holzindustrie, Hasslacher Drauland Holzindustrie, RZ Holzindustrie, Biomasse Heizkraftwerk Ybbs oder das ÖBf Biomassekraftwerk Simmering.
Brandschutztechnische Bewertung
Über Förderbänder können sich Brände rasch ausbreiten Sprühflutanlagen bieten Sicherheit © Hoyer Brandschutz
Zahlreiche Brandfälle sind statistisch nicht erfasst, weil Löschanlagen Entstehungsbrände bekämpfen und die Produktion unmittelbar fortgesetzt wird. Die Effizienz ist aber nur gewährleistet, wenn die Betriebsbereitschaft der Anlage überprüft wird. Dazu sagt Ing. Bruno Hoyer, Vater von Hoyer-Weber: „Eine Löschanlage wird installiert, um irgendwann am Tag X zuverlässig ihren Dienst zu tun. Wenn man ein Auto über viele Jahre stehen lässt, kann man auch nicht erwarten, dass es hinterher einfach so losfährt - selbst mit einer neuen Batterie nicht. Daher sind regelmäßige Revisionen der Sprinkleranlagen nötig.”
Erweitertes Leistungsportfolio
1990 gründete Hoyer das Unternehmen Sprinklerplan Brandschutzanlagen als erstes Ingenieurbüro für Brandschutzplanung in Österreich. 2008 erfolgte die Umbenennung in Hoyer Brandschutz. Darüber hinaus wurde das Leistungsportfolio um die Bemessung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, die Projektierung von Gaslöschanlagen und die Planung von Fluchtwegkonzepten erweitert.Etwa 30 bis 50% der Projekte vollzieht Hoyer Brandschutz im Ausland, vor allem in Osteuropa. „Dort sind die Vorschriften der Behörden umfangreicher und expliziter”, erklärt Hoyer, Experte für internationale Vorschriften. „Jeder Staat hat eigene Richtlinien. Wir wissen, was gefordert ist.”
Hoyer Brandschutz
Gründung: 1990 (als Sprinklerplan)Geschäftsführer: Ing. Bruno Hoyer und Ing. Werner Hoyer-Weber
Standort: Wien
Mitarbeiter: 7
Dienstleistungen: Brandschutzkonzepte, Planung von Brandmelde- und Löschanlagen, Überprüfung, Abnahme und Revision von Löschanlagen, Erstellung von Brandschutzplänen
Projekte im Ausland: 30 bis 50%