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Anlage ist in fünf Minuten gerüstet und Steuerung der Maschine erfolgt über die Krankabine © Johanna Schnaubelt

Für Kleinsägewerke entwickelt

Ein Artikel von Johanna Schnaubelt | 07.09.2009 - 15:47
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Anlage ist in fünf Minuten gerüstet und Steuerung der Maschine erfolgt über die Krankabine © Johanna Schnaubelt

Stationäre Anlagen, mit denen Baumstämme entrindet und die Durchmesser der Wurzelanläufe reduziert werden können, sind nichts Neues”, informiert DI (FH) Peter Sexlinger, Leiter der Sparte Sägewerkstechnik bei Stoiber Maschinenbau, Arnreit. Sexlinger hat sich im März mit seiner Idee, die Maschine auf einen Lastwagen zu montieren, selbstständig gemacht und SHT Holztechnologie, Peilstein, gegründet.
„Oftmals ist es für ein Kleinsägewerk vernünftiger und vor allem ökonomischer mit einem Dienstleister zusammenzuarbeiten”, berichtet Geschäftsführer Ing. Thomas Dickbauer vom Sägewerk Dickbauer, Schlierbach. Aus diesem Grund hat sich der Geschäftsführer für eine Kooperation mit SHT Holztechnologie entschieden. Der Sägebetrieb für Nadel- und Laubholz schneidet jährlich 4000 fm.
Die mobile Maschine hat eine Leistung zwischen 15 und 40 fm/h. Die Leistung variiert je nach Durchmesser und Länge des Stammes. „Bei kleinen Durchmessern, krummen und nur 2 bis 3 m langen Stämmen, kommt man auf eine nicht so hohe Stundenleistung”, erklärt Sexlinger.

Keine Investitions- und Personalkosten

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Vom Resultat überzeugt: Thomas Dickbauer und Peter Sexlinger (v. li.) © Johanna Schnaubelt

Die Vorteile einer mobilen Anlage sieht Dickbauer ganz klar: „Es fallen keine Investitions-, Reparatur- und Personalkosten an. Darüber hinaus sind hohe Transportkosten hinfällig, die früher für die Überlieferung der Stämme in ein anderes Sägewerk zur Lohnentrindung anfielen.” Weiters überzeugt dieser Prototyp durch saubere Entrindungs- und Reduzierqualität. Für Kleinsägewerke stellt eine solche mobile Anlage eine praktikable Lösung dar, ist man bei Dickbauer überzeugt. Als Zielgruppe sieht Sexlinger neben Kleinsägewerken auch größere land- und forstwirtschaftliche Betriebe. „Mit der Entrindung vor Ort kann die Population der Borkenkäfer eingedämmt werden”, sagt Sexlinger.

Fräsmaterial direkt verfeuert

Die mobile Maschine bietet die gleichen Vorzüge wie eine stationäre Anlage: Reduktion des Wurzelanlaufes auf den gewünschten Durchmesser, Entfernung der Rinde mittels Fräskopf mit einstellbarer Frästiefe, die Beseitigung der am Wurzelanlauf und an der Rinde haftenden Verunreinigungen. Das Fräsmaterial wird mittels Förderer ausgetragen. „Die Späne sind kurz und können aus diesem Grund ohne weitere Zerkleinerung in einer Hackschnitzelheizung verfeuert werden”, berichtet Sexlinger weiter. Dank eines aufgebauten Generators werden die Antriebe selbst versorgt. Die Anlage eignet sich für nahezu alle Holzarten. „Die geeigneten Rundholzabmessungen für die Wurzelreduktion sind Stämme mit einem Durchmesser von 20 bis 120 cm und einer Länge von 3 bis 12 m”, informiert Sexlinger weiter. Für die Fräskopfentrindung eignen sich Stämme mit den gleichen Durchmessern und Längen von 1,5 bis 12 m, wobei ab 6,5 m gewendet werden muss.
Für das Aufstellen der Anlage benötigt Sexlinger fünf Minuten. Damit die Arbeit einwandfrei funktioniert, braucht der Maschinenbediener einen Stellplatz von 12 m Länge und 6 bis 7 m Breite. Die Abrechnung mit dem Dienstleistungsunternehmen erfolgt mit einem Stundensatz von 148 €/h. Sexlinger sieht in seiner Entwicklung viel Potenzial und will ab September einen fixen Fahrer einstellen.

SHT Holztechnologie

Gründung: März 2009
Standort: Peilstein
Geschäftsführer: DI (FH) Peter Sexlinger

Stoiber Maschinenbau

Standort: Arnreit
Geschäftsführer: Ing. Reinhold Stoiber
Produkte: Wurzelreduzierer, Fräskopfentrindungen, Stapelanlagen, Rund- und Schnittholzförderer, Beschickungsanlagen, Wasserkraft, Sondermaschinen

Sägewerk Dickbauer

Standort: Schlierbach
Geschäftsführer: Ing. Thomas Dickbauer
Produkte: Tischlerholz, Schlierbacher-Massivdielenböden, Terrassensystem aus heimischer Gebirgslärche, Gartenbauhölzer