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Ing. Christian Reiter und Hannes Theurl (v. li.) vor dem Bedienpult der neuen Verladestation © DI (FH) Martina Nöstler

Was‘ wiegt, das hat‘s

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 18.11.2009 - 07:57
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Ing. Christian Reiter und Hannes Theurl (v. li.) vor dem Bedienpult der neuen Verladestation © DI (FH) Martina Nöstler

Der Transport von Hobelspänen benötigt viel Volumen, das Ladegewicht wird aber bei Weitem nicht ausgenutzt. Um Verladung und Transport der Ware zu optimieren, hat sich Hannes Theurl, Geschäftsführer von Theurl Holz in Assling, mit Ing. Christian Reiter, Rangersdorf, zusammengesetzt, um eine Anlage zu entwickeln. Seit Herbst 2008 ist die Verladestation beim Leimholzwerk in Betrieb und Theurl kann darüber nur Gutes berichten. „Wir hatten mit unserem Anrainer öfters Probleme, er beschwerte sich über die enorme Staubentwicklung“, erinnert sich Theurl zurück. Die neue Verladestation wird bei der Befüllung des Lkw mit Hobelspänen mit Vorhängen verdeckt, sodass die Staubbelastung auf ein Minimum zurückgeht.

Mehr geht nicht

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Aus dem 1800 m3 umfassenden Silo werden die Hobelspäne mittels Kratzförderer ausgetragen und der Lkw bestmöglich befüllt © DI (FH) Martina Nöstler

Bisher war für die Lkw-Befüllung mit Hobelspänen zumindest ein Mitarbeiter samt Radlader im Einsatz. Jetzt haben alle Lkw-Fahrer, die zu Theurl kommen, eine Einschulung an der Station erhalten und können die Verladung selbst vornehmen. „Das ist für uns ein großer Vorteil, zumal rund um die Uhr verladen wird“, informiert Theurl. Bei Fragen können sich die Fahrer jederzeit bei den Technikern im Leimholzwerk Rat holen.
Bei einem Standard-Lkw beträgt die Menge jetzt rund 10 t, die in den Container passen. „Das ist etwa doppelt so viel wie früher. Damit kann der Transport wesentlich optimiert werden“, freut sich Theurl.
Die Späne werden mittels eines Kratzförderers aus dem Silo ausgetragen. Der Lkw fährt unter die Station und startet die Befüllung per Knopfdruck. Ein Füllstandsmesser kontrolliert die Höhe. Anschließend fährt ein Förderband quer zum Container und verteilt die Hobelspäne bestmöglich. Eine Platte drückt mit 12 t auf die Späne und verdichtet diese. Damit wird die wesentliche Mehrmenge erklärt. Die Verladung dauert etwa eine Stunde – also ein Drittel der Zeit im Vergleich zu früher.
Vier Lkw kommen pro Tag, um die Hobelspäne zu holen. „Jährlich fallen rund 80.000 srm in der Leimholzfertigung an. Für uns ist die Verladestation ein großer Vorteil und auch für die Kunden“, erklärt Theurl. Abgerechnet wird nach Gewicht, und nicht nach Volumen. „Manche Lkw-Fahrer verdichten das Ladegut mehr als andere. Mit der Gewichtsabrechnung ist das eine faire Regelung, zumal unsere Hobelspäne immer die gleiche Holzfeuchtigkeit haben“, sagt der Geschäftsführer.

Gute Zusammenarbeit

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Optimale Ausnützung des Ladevolumens: die Hobelspäne werden komprimiert, damit kann der Transport besser ausgenutzt werden © DI (FH) Martina Nöstler

Reiter und Theurl arbeiten bereits seit einigen Jahren zusammen. So lieferte Reiter 2006 eine Auftrennsäge im Sortierwerk für Zerstörschnitte und im vergangenen Jahr eine Fremdaufgabe für die Hobelanlage. „All diese Anlagen konnten wir schon in der neuen Produktionshalle in Lainach fertigen“, meint Reiter.

Theurl Holz

Gründung: 1932
Geschäftsführer: Hannes Theurl, Stefan Theurl
Mitarbeiter: 120
Einschnitt: 250.000 fm/J
Weiterverarbeitung: 70.000 m³/J Leimholz, 30.000 m³/J Hobelware
Produkte: Schnittholz, Tischlerware, Verpackungsholz, Hobelware, Leimbinder
Umsatz: 48 Mio. €/J
Export: 80 %