Lager fest im Griff

Der Verkauf kann bei Osenstätter auch brettweise in Form von Teilentnahmen aus Lagerpaketen erfolgen. „Bisher konnten wir nur aus einem geschätzten Pool von Lagerware ausgehen”, erklärt Geschäftsführer Othmar Osenstätter. Die Vermessung erfolgte unmittelbar vor dem Verkauf. „Die Änderung der Organisation auf brettweise Lagerung bedeutet für uns und unsere Kunden eine große Zeitersparnis sowie einen immer verlässlich genauen Lagerbestand”, sagt er weiter. Die Kunden von Osenstätter können auf einen Blick die benötigten Abmessungen im Lager erkennen und somit leichter ihre Ware aussuchen.

Das Unternehmen

Das Hauptverkaufsgebiet von Osenstätter liegt im Umkreis von 200 km. Seit Jänner verfügt man über ein eigenes Zuschnittwerk. „Dies ermöglicht uns, das Beste aus dem Holz herauszuholen. Der Trend geht weg vom Outsourcing hin zum Insourcing”, so Osenstätter. Die Bandsäge dient dabei zur Herstellung von speziellem Sägefurnier und Schnittholz. Auf dem Betriebsgelände in Schongau verfügt das Unternehmen mit acht Lagerhallen über 55.000 m² Lagerfläche. Zu 70 % betreibt man hochwertigen Detailverkauf und zu 30 % ist Osenstätter mit seinen Produkten im Großhandel tätig.

Holznah

„Die Software verbindet bei Osenstätter den Einkauf, die Lagerhaltung, die Aufmaßerstellung und den Verkauf in einem Gesamtpaket”, macht Info-Data-Mitarbeiter Gregor Flamme deutlich. „Der Holz-Manager von Info-Data war für uns die beste Wahl”, informiert Osenstätter. „Uns war wichtig, dass die Software von Fachleuten kommt, die sich mit dem Thema Holz auskennen. Dabei überzeugten uns die mitgebrachten Erfahrungen des Unternehmens in der Holzbranche. Die Betreuung durch Info-Data ist sehr gut. Um die Mitarbeiter auf dem neuesten Stand zu halten, werden regelmäßige Seminare von Info-Data durchgeführt.”

Übersichtliche Angaben

Der Holz-Manager von Info-Data bietet eine schnelle Auskunft aktueller, bestellter und reservierter Mengen in Kubikmeter, Quadratmeter, Laufmeter und Stück nach dem Sortiment und den Paketnummern. Es werden die Informationen über die Einzelpakete nach dem Lagerort inklusive des Produktionsdatums und der Stückmenge aus der Lagerort-Info angezeigt. „Die manuelle Eingabe der Pakete wird durch Programmfunktionen vereinfacht“, weiß Flamme. „Zur Analyse des Warenflusses und von Reklamationen werden die abgegangenen Pakete innerbetrieblich oder durch Verkauf in einem eigenen Datenbestand verwaltet“, so Flamme weiter. Bei Osenstätter ist durch das Lagerjournal die Verkaufshistorie jedes Paketes und seines Inhaltes jederzeit nachvollziehbar.

Ablauf im Holzhandel

Die frische Holzlieferung wird bei Osenstätter, um eine gleichbleibende Qualität zu erzielen, immer durch die gleichen Spezialisten gemessen und taxiert. Nach der Lagerung und der Trocknung wird das Holz nochmals vermessen und das Trockenmaß bestimmt. „Wir verkaufen immer im Trockenmaß. Das erspart unseren Kunden unnötige Arbeit und sie erhalten letztendlich das, was sie auch bezahlen”, verdeutlicht Osenstätter.
Jedes Brett bekommt beim Aufmessen einen eigenen Zettel mit Barcode. In diesem Barcode ist nicht nur eine Brettnummer, sondern sind auch Informationen über das Lagerpaket, die Holzart, die Klasse, die Stärke, die Breite und die Länge enthalten. Die Paketzettelhöhe passt sich der Brettstärke an. So ist auch hier ein Optimum an Materialverbrauch und Lesbarkeit gegeben. Zusätzlich zu den Einzelpaket-Zetteln wird der gesamte Paketzettel gedruckt.
Beim Verkauf von Brettern werden die jeweiligen Nummern der individuellen Kundenwahl per Mobilscanner flexibel gescannt und im Gerät zwischengespeichert. Zur Kontrolle kann die bereits aufgenommene Menge ständig abgefragt werden. Im Lieferschein werden dann die Bretter aus den zugehörigen Paketen automatisch ausgebucht. Halbfertigwaren sind Stückartikel und werden einzeln gekauft, gelagert und verkauft. Messerfurniere werden als Partieware gekauft und nach Partienummer getrennt gelagert und verkauft. Sägefurniere werden als Gesamtmasse gekauft und gelagert. Direkt vor dem Verkauf wird das Furnier per Mobilgerät einzeln aufgemessen und an den Lieferschein übergeben.

Rohwarenlager

Bereits eingekaufte, aber noch nicht endvermessene Ware wird in einem sogenannten Rohwarenlager zwischengelagert. Bei der Endvermessung wird die Ware von diesem Rohwarenlager automatisch entnommen und dem Verkaufslager zugebucht. Mengendifferenzen zwischen eingekaufter Ware und eingelagerte Ware können leicht festgestellt und gegebenenfalls ausgebucht werden.

Wertschöpfung im Unternehmen

Bei Osenstätter wird das Holz vor Ort beim Lieferanten und auch direkt im Wald gekauft. Auf dem Rundholzplatz werden die Stämme entrindet und angeschnitten. Danach erfolgt eine Einsatz-Einschätzung und der Stamm wird filetiert. „Durch die individuelle Einschätzung der Rohware und dem direkten Bezug erhalten wir eine höhere Ausbeute und Wertschöpfung“, so Osenstätter.
„Unseren Kunden kommt dies im speziellen Angebot zugute. Sie haben bei Bedarf die Möglichkeit, Decken, Böden und Möbel aus dem gleichen Holz zu produzieren. Dies ist vor allem im Innenausbau bedeutend“, führt Osenstätter aus.

Unikatlösungen vom Tischler

„Der Tischler will heutzutage Unikat-Lösungen herstellen. Dafür bieten wir ihm exklusive Rohstoffe. In den USA haben wir es zum Beispiel geschafft, Holz mit unseren Längenvorgaben einkaufen zu können. Dadurch haben wir die Möglichkeit, längere Schnitthölzer und Sägefurniere verkaufen zu können”, freut sich Osenstätter über den Erfolg. Das Unternehmen bietet Messerfurniere, Schnittholz, Halbfertigprodukte und 25 verschiedene Sägefurniere für den Innenausbau, Tischler und Großkunden an.

OSENSTÄTTER HOLZ UD FURNIER

Gründung: 1981
Geschäftsführer: Sabine und Othmar Osenstätter
Standort:Schongau/DE
Mitarbeiter:22
Geschäftszweige: Schnittholz, Messer- und Sägefurniere, Halbfertigprodukte

INFO-DATA

Gründung: 1991
Geschäftsführer:Andreas Kaindl
Standort:Lichtenberg bei Linz
Mitarbeiter:11
Geschäftszweige:IT-Lösungen für Holzindustrie und Holzhandel
Export:55 %, vorwiegend deutschsprachiger Raum