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Franz Demmelmeier: neben dem Universitätsprofessor stecken noch 29 weitere kluge Köpfe hinter der Entwicklung komplexer Logistiksoftware © Michael Reitberger

Der sehende Stapler

Ein Artikel von DI Michael Reitberger | 16.05.2012 - 10:10
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Franz Demmelmeier: neben dem Universitätsprofessor stecken noch 29 weitere kluge Köpfe hinter der Entwicklung komplexer Logistiksoftware © Michael Reitberger

Prof. Dr. Franz Demmelmeier nennt zu Beginn der Vorstellung seines Unternehmens SEP, Weyarn/DE, große Namen, wie Kaindl, Wals, Kronospan, Steinheim-Sandebek/DE, Klenk, Oberrot/DE, und Egger, St. Johann, als seine Kunden. Diese stellen mit über 60 Installationen nur einen kleinen Auszug aus Demmelmeiers Referenzliste dar, die sich ebenso auf andere Branchen ausweitet. Warum sich SEP aber besonders mit der Holzindustrie beschäftigt, begründet Demmelmeier mit einem Strukturwandel: „Es vollzieht sich seit geraumer Zeit eine Verlagerung von Logistikfunktionen vom Baumarkt auf die Holzindus­trie. In den produzierenden Unternehmen finden verstärkt Kommissionierungstätigkeiten statt“, erklärt der Professor. SEP setzt sich mit seinem Relag-System genau an diese Schnittstelle zwischen Produktion und Spedition. Ziel des Systems ist, interne Unternehmenslogistik lückenlos abzubilden und zu vereinfachen, um Gabelstapler und Fördertechnik innerhalb des Materialflusses einer Indus­trie effizienter zu steuern.

Von Wissenschaft zu Handarbeit

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Ganzheitlicher Überblick: das Relag-System von SEP bildet alle Warenströme ab ? so kann stets nachvollzogen werden, wo welches Paket gerade steht © SEP

Die Herausforderung an einem System wie Relag liegt in der einfachen Darstellung von hochkomplexen Abläufen. Staplerbediener müssen schnell und effizient arbeiten und haben dabei keine Zeit, komplizierte Zusammenhänge auf einem Monitor abzulesen. Deshalb vermittelt das Staplerleitsystem dem Fahrer über das Bedienterminal nur zwei Informationen: die Richtung und das Ziel. Auf diese Weise ist es ein Leichtes, Waren von einem definierten Ort abzuholen, auf einer festgelegten Strecke zu transportieren und am gewünschten Platz wieder abzustellen. SEP kann dabei auf Erfahrungen seit 2005 zurückgreifen.

Technisch auf neuestem Stand

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So viel, wie nötig, so wenig wie möglich ? das System zeigt nur die wichtigsten Informationen, damit sich der Bediener voll auf die Fahrt konzentrieren kann © SEP

Im technischen Detail arbeitet das SEP-System mit Unterstützung verschiedener elektronischer Hilfsgeräte. Damit das System erkennt, ob ein Stapler Ware aufnimmt und wieder abstellt beziehungsweise in welcher Höhe das geschieht, werden in die Maschinen Sensoren und Lichtschranken eingebaut. Um auf dem richtigen Weg zu navigieren helfen GPS-Signale, RFID-Transponder im Streckenboden oder auf dem Stapler installierte Kameras, welche am Boden oder an der Decke angebrachte Markierungen auswerten. Welche Art der Navigation letztlich zum Einsatz kommt, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Geräte, die sich hauptsächlich im Außenbereich aufhalten, werden per GPS gesteuert. Im Innenbereich kommt man um die Installation von Sensoren oder Markern auf der Strecke nicht herum.
Weltweit seien über 200 Gabelstapler mit Relag ausgestattet, informiert Demmelmeier. Das Interesse der Industrie sei ungebrochen groß und weite sich international aus.

Daten & Fakten

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Im Einsatz: das übersichtliche Bedienpanel kann in jeden herkömmlichen Stapler eingebaut werden © SEP

Gründung:1997
Standort:Weyarn/DE
Geschäftsführer:Prof. Dr. Franz Demmelmeier, DI Konrad Schneider, DI Torsten Seher
Mitarbeiter:30
Geschäftsbereiche:Logistiklösungen für Lagersysteme, Materialfluss und Automatisierung; Staplerleitsysteme