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Die richtige Mischung sorgt in der Produktion von Dreischichtplatten etwa für niedrige Formaldehydemissionen und an den Kunden angepasste, optimale Presszeiten © Birgit Fingerlos

Die Mischung macht‘s

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 30.04.2013 - 17:17
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Die richtige Mischung sorgt in der Produktion von Dreischichtplatten etwa für niedrige Formaldehydemissionen und an den Kunden angepasste, optimale Presszeiten © Birgit Fingerlos

Die Formaldehydemissionen für Massivholzplatten sind seit den frühen 1990er- Jahren in Österreich und Deutschland an die Emissionsklasse E1 gekoppelt, welche 0,1 ppm erlaubt. Derzeit gibt es von Mitgliedern Platten produzierender Verbände Bestrebungen, die Emissionsklasse E1+ einzuführen. „Gewisse Märkte, wie die Schweiz oder Frankreich, fordern jetzt schon Grenzwerte von unter 0,03 ppm, die bei Kammerprüfungen laut EN 717-1 erreicht werden müssen. Wir haben deshalb unsere Forschungstätigkeit darauf ausgelegt, Leime zu entwickeln, die eine Verklebungsqualität für freie Bewitterung ermöglichen und die geforderten Emissionsgrenzen deutlich unterschreiten“, berichtet DI (FH) Franz Windisch, Verkaufsleiter für Zentral-, Süd- und Osteuropa.

Limits gekonnt unterboten

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Automatische Dosiereinheit der zwei Flüssigkomponenten für die Schalungsplattenfertigung © Kuni

Grundsätzlich ergeben sich bei der Reduktion von Formaldehyd in Leimen zwei Probleme: Die Geschwindigkeit des Aushärteprozesses verringert sich ebenso wie die Wasser- und Kochfestigkeit der Klebefuge, die laut EN 13354 erreicht werden müssen. Dennoch gelang es Dynea mit der Markteinführung des MUF-Leimes Prefere 4561 sowie des Härters Prefere 5011, die Formaldehydemission auf ein Fünftel der geforderten E1-Klasse zu drücken. Das ermöglicht Werte von unter 0,02 ppm, ohne dabei Abstriche in der Verklebung hinsichtlich Festigkeit und Presszeit machen zu müssen. Aufgrund der guten Verleimungseigenschaften ist das Leimsystem auch für bauaufsichtlich zugelassene Massivholzplatten geeignet. Ein weiterer Meilenstein ist mit der Markteinführung einer weiteren Härterreihe für MUF-Leime von Massivholzplatten gelungen. Hier ist es nun möglich, das getrennte Gießverfahren von Leim und Härter, das seit Jahren in der Brettschichtholzfertigung Standard ist, für die Massivholzplattenproduktion einzuführen. Die Vorteile von geringerem Reinigungsaufwand und Leimverlust sowie flexible Presszeiten durch veränderbare Härteranteile liegen auf der Hand. Eine wasser- und witterungsbeständige Verleimung nach SWP/3 in Kombination mit niedrigster Formaldehydemission wird auch hier erzielt.

Verbesserte Qualität für Schalungsplatten

Häufig besteht die Oberflächenbeschichtung von Schalungsplatten neben dem Melamin-Harnstoff-Leim selbst aus bis zu sieben Additiven, die manuell zugegeben und gemischt werden. Hier wurde immer häufiger der Wunsch der Industrie an Dynea herangetragen, die Verarbeitung zu vereinfachen und die Produktionssicherheit zu verbessern, da die Oberflächenqualität bei derart aufwendigen Rezepturen variieren konnte. Für dieses Problem hat der Leimhersteller die richtige Lösung parat: Um eine konstante und verbesserte Oberflächenqualität der Schalungsplatte zu ermöglichen, wird die Zusammensetzung individuell an den Kunden angepasst. Dynea bietet mit dem Produkt Prefere 5908 eine sehr einfache Handhabung, wodurch eine automatische Dosierung von nur zwei Flüssigkomponenten Vorteile hinsichtlich Produktsicherheit bringt und gleichbleibend hochwertige Oberflächeneigenschaften garantiert. Die Aushärtungszeit kann je nach Prozess gesteuert werden und beträgt für die Oberflächenbeschichtung von Schalungsplatten zwischen 50 Sekunden und sieben Minuten.

Neue Geschäftsstruktur

Nachdem Dynea Austria GmbH von seinem Besitzer Dynea Chemicals Oy, Helsinki/FI, im März verkauft wurde, wird die Gruppe Holzleim nun von Dynea AS, Lillestroem/NO, gesteuert. Die Verkaufsniederlassung Dynea AS Austrian Branch in Krems, die sich um die Betreuung von Zentral-, Süd- und Osteuropa kümmert, bleibt bestehen und bietet weiterhin die gesamte Palette an Leimen für Holz verarbeitende Betriebe vor Ort an.