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Handshake auf der Ligna: Michael Holtmann, Jani Oikari mit seinem Betriebsleiter und Werner Blum (v. li.) © Martina Nöstler

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Ein Artikel von Martina Nöstler | 05.08.2013 - 15:48
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Die Hochleistungskappsäge Dimter-OptiCut 450 Quantum II ist beim finnischen Leistenhersteller Maler in Betrieb © Dimter

Der finnische Leistenhersteller Maler, Ylivieska, investierte 2010 zusammen mit einem großen Komponentenhersteller (dieser hatte bereits vier Kapplinien und andere Produkte aus der Weinig-Gruppe) in eine Weinig-Dimterline OptiCut 450 Quantum-Kappanlage, um selbst keilgezinkte Ware herzustellen, die er bisher zugekauft hatte. Eine Weinig-Greconline-Keilzinkenanlage stand beim Komponentenhersteller bereits zur Verfügung. Die zwei Unternehmen betreiben die Anlagen im Wechsel jeweils eine Woche lang. Durch das Anbieten keilgezinkter Leistenware stieg der Bedarf bei Maler so stark, dass er im vergangenen Jahr eine eigene Optimierungsanlage OptiCut 450 Quantum II mit vorgeschaltetem Scanner kaufte. „Wir griffen auf die bestehenden Kontakte mit der Weinig-Gruppe zurück, da diese eine perfekte Abwicklung und Service geboten haben“, erzählt der Präsident und Sohn des Unternehmensgründers Jani Oikari.

Flexibilität hat Priorität

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Sortierwippe mit manuellem Abnahmeplatz und spezieller Ausrüstung gegen Verschmutzen der Ware © Dimter

Die Verantwortlichen legten bei der Investition großes Augenmerk auf die Flexibilität. Ein Querförderer bringt die Hölzer zu dem Weinig-Powermat. Dieser dient nicht nur zum Vorhobeln, sondern auch zum Kehlen fertiger Profile oder zum Auftrennen in mehrere Teile, welche teilweise auch nicht gekappt werden. Sämtliche Ware – von der Vierkantleiste bis hin zum Nut-/Federbrett – läuft über die Anlage. Nach dem Powermat übernimmt ein Beschleunigungsband die Werkstücke. Dieses erzeugt eine Lücke, damit der nachfolgende Scanner Brettanfang und -ende erkennen kann. Hier kommt die Flexibilität erneut zum Tragen: Die Anlage wird sowohl zum Scannen der Kappware als auch der Profilware (die nicht generell gekappt wird) genutzt. Danach geht es in die Mechanisierung von Dimter, die speziell auf die Produkte des Kunden ausgelegt wurde. „Wir mussten für die fertige Profilware spezielle Bauteile verwenden, die eine Verschmutzung der Werkstücke verhindern – und dies in der ganzen Linie“, informiert Dimter-Vertriebsleiter Werner Blum.
Anschließend gelangen die Hölzer entweder zur Kapplinie ober über eine Sortierwippe zu einem manuellen Abnahmeplatz. Ein spezieller Servoeinzug mit Variospeed übernimmt die Kappware in die OptiCut 450 Quantum II. Dabei werden die Brettlücken, die bei der Werkstückübergabe in die Säge entstehen, auf ein Minimum reduziert. Dimter rüstete die Optimiersäge so aus, dass sich alle Produkte mit minimalem Rüstaufwand verarbeiten lassen. „Diese OptiCut hat das seit Jahrzehnten bei Dimter bewährte Vorschubsystem von oben, das einen Vorschubwalzenwechsel in kürzester Zeit ermöglicht“, erklärt Blum. Die Höchstgeschwindigkeit beim Vorschub gibt man bei Dimter mit bis 450 m/min und die Schnittzeiten mit 75 ms an. Die Säge ist mit einem längenunabhängigen Messsystem ausgeführt, das schlupffrei arbeitet. „Der patentierte servogesteuerte Abfallschacht bringt eine 100%-ige Trennung von Gut- und Schlechtteilen“, führt Blum aus.
Hinter der OptiCut 450 Quantum II ermöglicht die 20 m lange Sortierung mit 16 Abschiebern eine großzügige Qualitäts- und Dimensionseinteilung. Über eine integrierte Farbsprüh-einrichtung können Markierungen zur Erkennung der Drehlage, die der Scanner detektierte, aufgebracht werden. Die Anlage ist mit der bewährten OptiCom Direct-Steuerung ausgestattet und somit voll netzwerkfähig. Dies lässt eine Fernwartung aus dem Herstellerwerk zu. Ebenso können über das Netzwerk sämtliche produktionsrelevanten Daten vom Büro aus kontrolliert und verarbeitet werden. Dass die Entscheidung für die Weinig-Gruppe die richtige war, bestätigt Maler-Geschäftsführer Oikari: „Die Zusammenarbeit war sehr effektiv und die Linie läuft zu unserer vollen Zufriedenheit. Wir hatten keinerlei Probleme.“ Die neue Anlage ist seit November 2012 in Betrieb.

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Handshake auf der Ligna: Michael Holtmann, Jani Oikari mit seinem Betriebsleiter und Werner Blum (v. li.) © Martina Nöstler

„Die OptiCut 450-Serie, speziell die Quantum III und FJ+III, die eine Weiterentwicklung aus der Vorgängerlinie ist, wurde zum ersten Mal zur Ligna im Mai vorgestellt. Sie sind unsere Schlachtschiffe, die in Geschwindigkeit und Flexibilität nicht zu schlagen sind“, sagt Dimter-Geschäftsführer Michael Holtmann stolz. „Wir entwickeln an allen Fronten ständig weiter, um unseren Kunden bei den Herausforderungen, die an sie gestellt werden, zu helfen“, erklärt er abschließend.

Maler

Gründung: 1989
Inhaber: Terho Oikari
Standort: Ylivieska/FI
Umsatz: 20 Mio. €/J
Mitarbeiter: 65
Produkte: Leisten und Deckenpaneele, überwiegend aus Fichte, Kiefer, MDF
Produktion: etwa 22 Mio. lfm/J
Kunden: DIY und Industrie