Gegen den Strom schwimmen

Die Multi-Breitenverstellung (Multi-BV) für das Gatter war bei Möhringer einer der Schwerpunkte auf der Ligna in Hannover. „Wir konnten die Multi-BV bereits über 50 Mal installieren“, erzählte Geschäftsführer Dr.-Ing. Stefan Möhringer auf der Messe. Die neue Generation der Vierfach-Breitenverstellung, die Multi-BV 2.0, lasse sich bei allen Möhringer-Gatteranlagen nachrüsten.
Mit den vier verstellbaren Sägeneinheiten können nahezu beliebige ein-, zwei- oder dreistielige Dimensionen ohne Umhängen geschnitten werden, war bei Möhringer zu erfahren. Zwölf Spannzylinder und Führungsstangen fixieren die Multi-BV-Angeln exakt und sicher. Jede dieser Angeln wird oben und unten geführt. Aus diesem Grund garantiert Möhringer kein Verkippen der Angeln und hohe Maßgenauigkeit. Gegenüber der bisherigen Version habe die Multi-BV 2.0 kein Gramm zugelegt.

Bandsäge mit 0,4 mm Schnittfuge

„Als absolute Weltneuheit zeigen wir eine Dünnschnittbandsäge mit einer Schnittfuge von nur 0,4 mm“, führte Möhringer aus. Dies mache ein neues patentiertes Schnittverfahren mit passendem Werkzeug – als Komplettpaket aus einer Hand – möglich. Die Canali-Ultra-Dünnschnittbandsäge kann beispielsweise bei der Produktion von Bleistiftbrettchen, Sägefurnieren, Musikinstrumenten, Möbeln oder Parkettböden Anwendung finden. Ein Beschickungssystem mit Vakuumfixierung der Werkstücke garantiert laut Möhringer eine exakte Führung beim Sägen und bietet den Bedienkomfort einer Werkzeugmaschine. Die minimal zu erzeugende Lamellenstärke gibt man mit 0,7 mm an. Die Schnittbreite reicht bis 400 mm. „Wir rechnen mit einer Materialeinsparung von bis zu 30 % gegenüber herkömmlichen Dünnschnittbandsägen“, sagte der Geschäftsführer.
Die auf der Ligna gezeigte schräg gestellte Blockbandsäge geht demnächst im Laubholzsägewerk Mehling-Wiesmann, Lohr am Main/DE, in Betrieb. „Die Einschnittkapazität beträgt rund 10.000 fm/J“, berichtete Gerd Lorenz, zuständig für den Vertrieb bei Möhringer. Das Sägewerk hat sich auf die Erzeugung von Schnittholz und Furnieren aus Laub- und Nadelholz spezialisiert. Bekannt ist das Unternehmen auch für das industrielle Räuchern.
Ein weiteres Thema von Möhringer war Flexistack – die neue Vakuumroboter-Stapelanlage. Die Anlage mit integrierter Breitenvermessung positioniert das Schnittholz punktgenau trotz unterschiedlicher Qualitäten und Breiten auf einem Stapel automatisch. „Flexistack eignet sich besonders bei schonender Stapelbildung unbesäumter Qualitätshölzer mit automatischer Lattenlegung“, erklärte Möhringer. Laser erfassen jedes Brett automatisch. Die Lagen werden optimiert und das Schnittholz verschiedener Qualitäten wird punktgenau auf den richtigen Stapel an die richtige Stelle gesetzt.

Für die Holzbauer

Für Betriebe mit einer Abbundanlage entwickelte Möhringer ein intelligentes Stapelsystem. Ein Vakuumheber greift sich hinter dem Abbundzentrum die fertigen Teile und legt diesen gemäß einem gewissen Stapelbild ab – und zwar in jener Reihenfolge, wie der Zimmermann das Holz auf der Baustelle benötigt. Eine Software errechnet einen optimierten Stapel, um möglichst geringe Lücken hinsichtlich der Längen zu erhalten. Der Anwender kann in den Stapelvorschlag eingreifen oder diesen bestätigen. Möhringer ortete für diese Anwendung hohes Potenzial.

Möhringer

Gründung: 1885
Geschäftsführer: Dr.-Ing. Stefan Möhringer
Standort: Wiesentheid/DE
Mitarbeiter: 130
Produkte: Rundholzplätze, Gatter, Besäum- und Zuschnittanlagen, Spaner- und Kreissägenlinien, Bandsägen, Sortier- und Stapelanlagen, schlüsselfertige Sägewerke