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Geneigte Blockbandsäge EBB 1800 von EWD bei Holz Resch: Die Anlage kommt mit sämtlichen Durchmessern von 20 bis 100 cm zurecht © Martina Nöstler

Keine Scheu vor neuer Technik

Ein Artikel von Martina Nöstler | 28.10.2013 - 08:03
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Geneigte Blockbandsäge EBB 1800 von EWD bei Holz Resch: Die Anlage kommt mit sämtlichen Durchmessern von 20 bis 100 cm zurecht © Martina Nöstler

Die Umstellung von Gatter auf Bandsäge scheut so mancher Säger: andere Einschnitttechnik, andere Werkzeuge, andere Einschnittbilder. Baptist Resch, Inhaber von Holz Resch in Neureichenau/DE, hat diesen Schritt vor einem Jahr gewagt – und seine Entscheidung keinen Tag bereut. Nach reiflicher Überlegung und Besichtigung vieler Betriebe, vor allem auch unter dem Aspekt des vermehrten Starkholzanfalls, entschied man sich für die Installation einer Blockbandsäge.
Bei der Ausrüstung hat Resch auf EWD, Altötting/DE, vertraut. Er unterstreicht seine Entscheidung mit mehreren Argumenten: „EWD baut seit bald 30 Jahren Bandsägen. Ich hab das Vertrauen, dass deren Technik passt.“ Außerdem arbeitete Resch bisher mit einem Gatter von EWD und darum schon lang mit dem Sägewerksausrüster zusammen. „Mit dem Service waren wir immer zufrieden“, sagt Resch. „Darum haben wir auch keine anderen Angebote eingeholt“, gesteht er schmunzelnd. Nicht zuletzt hat Resch die Kombination von EWD mit den Bandsägeblättern von Forézienne und den Schärfmaschinen von Vollmer gefallen.

Komplett umgekrempelt

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Alles im Blick: Dem Bediener werden auf Bildschirmen das Messergebnis und das bestmögliche Schnittbild angezeigt © Martina Nöstler

Resch hat sein Sägewerk also auf den Kopf gestellt und rundum erneuert. EWD, federführend Projektleiter Peter Schachtner, übernahm die Gesamtplanung und lieferte neben der geneigten Blockbandsäge auch die kombinierte Nachschnitt- und Besäumanlage BNK-6, das Metallsuchgerät von S&S sowie die Mechanisierung und Anbindung an die vorhandene Sortieranlage. „Die Umstellung vom Gatter auf die Bandsäge war eine enorme Aufgabe, konnte aber recht gut gemeistert werden“, erzählt Resch. „Meine Mitarbeiter waren sehr engagiert und bei Forézienne und Vollmer zur Einschulung.“ Das Gatter gibt es bei Holz Resch aber nach wie vor. Es wurde von EWD in die Mechanisierung eingebunden. Genutzt wird es aber nur noch selten – etwa für Sondereinschnitte, wie Massivdielen über 300 mm Breite.
„Diese Blockbandsäge ist bestimmt eine der leistungsfähigsten, die derzeit in Mitteleuropa in Betrieb sind“, ist der EWD-Projektleiter überzeugt. Und Schachtner weiß, wovon er spricht: Die Bandsägen sind ihm ans Herz gewachsen. Während des Holzkurier-Besuches im Sägewerk Resch stellte er sogar die Marke der Bandsägeblätter anhand des Klanges beim Einschnitt richtig fest. Innerhalb von rund zweieinhalb Jahren hat EWD – in Person von Schachtner – zehn geneigte Bandsägenanlagen verkauft und dafür viele Kilometer beziehungsweise Flugmeilen zurückgelegt. Von den zehn Anlagen sind acht mit der VR-Technik (vor- und rückwärts schneidend) ausgestattet. Aber zurück zur Technik bei Holz Resch: Bei der Leistungsfahrt im Sägewerk erreichte man 22 fm/h bei einem mittleren Durchmesser von 33 cm und einer Stammlänge von 5 m. Dies hat laut Schachtner mehrere Gründe.

Perfekte Kombination

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Manipulationstisch vor dem Nachschnitt: Die BNK-6 von EWD bewältigt die Seitenware sowie Model bis 225?mm Stärke © Martina Nöstler

Zunächst hat sich Resch für einen Microtec-3D-Messrahmen vor der Blockbandsäge entschieden. Die Laser ermitteln die Stammform, die Optimierung und das passende Schnittbild. Im Nu hat der Bediener den Stamm richtig eingedreht und schon saust das Bandsägeblatt durch das Holz. „Der Bediener braucht sich über das Schnittbild keine Gedanken mehr zu machen. Das bedeutet eine massive Zeitersparnis“, weiß Schachtner. Aufgrund der Neigung der Bandsäge hat der Mitarbeiter einen perfekten Blick auf das Rundholz und damit die Qualität. Auf einen Spaner hat man verzichtet. „Die Schwarten rutschen nach dem Schnitt sofort in den Keller auf einen Vibrotisch. Auch das ist auf die Neigung zurückzuführen“, erklärt Schachtner. Der Spaner reduziert die Baulänge der Blockbandsägenanlage – ein weiterer Pluspunkt. Dass die Blockbandsäge im Vor- und Rückwärtsgang arbeitet, ist der Hauptgrund für die hohe Leistung. Die sogenannte Varioverzahnung bei den Sägeblättern ist ebenso ein Grund für die Leistungssteigerung.
Die maximale Stammlänge beiträgt bei Holz Resch bei der Blockbandsäge 10 m. In der Regel gelangt Rundholz zwischen 3 und 5 m zum Einschnitt. Da auch die nachfolgende Besäum- und Nachschnittkreissäge auf 5 m Eingangslänge beschränkt ist, kann das Kreissägeaggregat vor der Blockbandsäge um 90° geschwenkt werden. „Wir führen also nicht nur einen Trennschnitt bei breiter Ware durch, sondern bei der Seitenware auch einen Kappschnitt“, sagt Resch. „Es kann Kreuzholz automatisch bis zu einer Stärke von 160 mm erzeugt werden. Dies ist durch eine Servoachse in Verbindung mit dem optimierten Schnittbild möglich“, verdeutlicht Schachtner.

Gemischt zum Nachschnitt

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Ab in den Besäumer: Von rechts passieren die Hölzer die Lasermessung von oben und unten, die Druckrollen (links) befördern sie in die Maschine © Martina Nöstler

Die Model und die Seitenwaren gelangen – über zwei Decks – zur BNK-6. „Dieser Anlagenführer ist sehr gefordert, da so viele verschiedene Produkte bearbeitet werden“, meint Resch. Ausschuss fällt über eine Klappe zur Entsorgung in den Keller. Mit einer Nullsäge und einer Kappsäge im hinteren Bereich des Zuführtisches lassen sich Schwartenanläufe beseitigen. Im Querdurchlauf folgt die Lasermessung in 50 cm-Schritten von oben und unten. „Damit erspart sich der Bediener das Wenden des Holzes“, sagt Schachtner.
Die BNK-6 trennt das Holz je nach Dimension bis zu fünfstielig variabel auf. Die Leistung beziffert man bei EWD mit bis zu zwölf Stück pro Minute – im Mischbetrieb (Bretter und Model) und je nach Schnittbild. Für breite Model, bei denen noch ein zusätzliches Seitenbrett erzeugt werden kann, wurde bei der Spreißelabscheidung eine Rückführung eingebaut. Die fertigen Dimensionen werden in die vorhandene Sortier- und Stapelanlage geschleust.
„Mittlerweile können wir es uns ohne Bandsäge gar nicht mehr vorstellen“, meint Resch abschließend. Mit den immer mehr anfallenden Mengen an Starkholz ist er jetzt für die Zukunft gerüstet.

Holz Resch

Gegründet: 1896
Inhaber: Baptist Resch
Mitarbeiter: 20
Einschnitt: 25.000 fm/J
Produkte: Bauholz, Latten, Rahmen, Kreuzhölzer, Dielen, Bohlen, Schalungen; auch getrocknet und imprägniert
Absatz: überwiegend Süddeutschland an Weiterverarbeitungsbetriebe und die Verpackungsindustrie, Caravanbau