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Das PEFC-Zertifikat © Holzforschung Austria

Nachhaltigkeitsbeweis

Ein Artikel von Martina Nöstler | 18.11.2013 - 14:07
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500. PEFC-Zertifikat: Dr. Manfred Brandstätter übergab das Zertifikat an Johann Schmidt, Christian Gansterer und Christian Trettler (v. li.) © Martina Nöstler

„Wir wollten in unseren Unternehmen eine gewisse Transparenz schaffen und zeigen, dass uns Nachhaltigkeit wichtig ist“, erklärt Christian Trettler, beim Holzhof Schmidt für den Rundholzeinkauf zuständig. Darum entschieden sich die Verantwortlichen im Sägewerk, die PEFC-Zertifizierung für das Unternehmen zu beantragen. „Die Kunden verlangen auch immer öfter, dass wir ein PEFC-Zertifikat vorweisen können“, weiß auch Christian Gansterer aus erster Hand zu berichten. Er managt beim Holzhof Schmidt den Verkauf.

Von Rund- bis Restholz

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65.000 fm schneidet Holzhof Schmidt pro Jahr - ein Großteil davon kommt von PEFC-zertifizierten Lieferanten © Martina Nöstler

Zertifiziert sind beim Holzhof Schmidt sämtliche Produkte, die man selbst erzeugt – also Schnittholz, Hobelware und Sägenebenprodukte – sowie Rundholz. Die Zertifizierung übernahm HolzCert Austria, die Zertifizierungsstelle der Holzforschung Austria (HFA), Wien. Deren Geschäftsführer, Dr. Manfred Brandstätter, ließ es sich nicht nehmen, das 500. PEFC-Zertifikat persönlich zu überreichen und sich bei einem Werksrundgang einen Überblick über das Sägewerk zu verschaffen.
Vor allem Schmidts Kunden, die selbst in der Weiterverarbeitung tätig sind, wissen das PEFC-Zertifikat zu schätzen. „Zimmereien verlangen den Nachweis immer öfter, vor allem, wenn es um öffentliche Aufträge geht. Ebenso unsere Kunden in Deutschland und Italien. Auch für die Forstbetriebe, die uns mit Rundholz beliefern, ist PEFC gang und gäbe“, informiert Gansterer. Bei den Privatkunden sei dieses Nachhaltigkeitsthema beim Holz leider noch nicht durchgedrungen. Hier wünscht man sich eine offensivere Werbung seitens der Holzlobby.

Alles aus einer Hand

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Das PEFC-Zertifikat © Holzforschung Austria

Die Holzforschung Austria ist bezüglich Zertifizierungen Ansprechpartner Nummer 1 in Österreich. So führte man beim Holzhof Schmidt nicht nur die PEFC-Zertifizierung durch, sondern auch die Eichung der Rundholzvermessung und übernahm die CE-Zertifizierung von Bauholz nach EN14081-1. Ab 2014 könnte noch ein viertes Zertifikat hinzukommen: Der Holzhof Schmidt startet demnächst mit der Pelletsproduktion. Für dieses Produkt will man die ENplus-Zertifzierung erlangen. „Unsere Mitarbeiter müssen eine umfassende Kompetenz nachweisen. Wir versuchen, nicht für jeden Bereich einen anderen Verantwortlichen zu einem Unternehmen zu schicken, sondern nach Möglichkeit nur einen“, führt Brandstätter aus.

Welcher Aufwand steht aber Betrieben bevor, die sich nach PEFC zertifzieren wollen? „Beim Forst war der Nachweis für uns kein Thema. Die inländische Lieferanten sind ebenfalls PEFC-zertifiziert“, erklärt Trettler. Der Holzhof Schmidt bezieht sein Rundholz überwiegend aus der Umgebung, bei Waldwirtschaftsgemeinschaften oder auch Forstbetrieben. Bei Rundholz aus dem Ausland ist es etwas aufwändiger: Hier muss das Sägewerk sicherstellen, dass das Holz aus legaler Quelle stammt.

„Wir hoffen, unseren Kunden mit der PEFC-Zertifizierung einen gewissen Mehrwert bieten zu können“, meint Gansterer. Gleichzeitig möchte man den Nachhaltigkeitsnachweis bei Kunden und Lieferanten offensiver bewerben.

Holzhof Schmidt

Geschäftsführer: Günter Schmidt und Johann Schmidt
Mitarbeiter: 23 im Sägewerk
Areal: 5 ha
Einschnitt: 65.000 fm/J
Produkte: unter anderem Listenbauholz, Staffeln, Lamellen für Leimholz, Verpackungsware
Holzarten: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche

Holzforschung Austria

Geschäftsführer: Dr. Manfred Brandstätter
Mitarbeiter: 86
Dienstleistungen: akkreditierte Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle, Eichstelle sowie Forschungsinstitut