Wer misst richtig: Österreich oder Deutschland? Die Beantwortung dieser Frage ist nicht möglich. Siegfried Hindinger von Microtec, Brixen/IT meinte anlässlich der Holzbörse Rosenheim am 15. November dazu: „Richtig oder falsch gibt es nicht. Es werden nur unterschiedliche Messmodelle verwendet. In Österreich ist das die 3D-Messung und in Deutschland die 2D-Messung versetzt im 90°-Winkel). Eine Harmonisierung dieser Modelle sollte jedoch angestrebt werden.“Hindinger bemerkte dazu, dass Werksvermessungen in Österreich aufgrund des Maß- und Eichgesetzes sowie der Önorm L1021 nur mit der rotierenden Kluppe durchgeführt werden dürfe. Die Österreichischen Holzhandelsusancen würden ebenfalls auf die entsprechenden Önormen verweisen. Zudem würde die 3-D Messung in ihrer Art der ursprünglichen Kluppenmessung sehr nahe kommen. Die Volumenberechnung würde in beiden Ländern nur mit dem Unterschied gleich berechnet werden, dass in Deutschland unter 20 cm Durchmesser nur der Mittelwert abgerundet würde und nicht der einzelne Durchmesser. Das in Deutschland verwendete Messmodell versuche, ein Pendant zum Waldabmaß zu erreichen. Grundsätzlich stelle sich aufgrund diverser Regelungen die Frage, ob die Waldmaßdifferenz in Österreich größer sei als in Deutschland, überhaupt nicht.
Messtransparenz vorhanden
Die manchmal von Marktpartnern angeführte Intransparenz der Rundholzvermessungen ist ausgeschlossen, da in beiden Ländern die gesetzliche Grundlage vorgibt, wie gemessen werden muss und laufende periodische Prüfungen der Anlagen durch Eichämter und zertifizierte Institutionen stellen eine genaue Vermessung sicher, meint Hindinger dazu. Exakte Qualitätsbestimmungen, wie Abholzigkeit, Krümmung oder Ovalität, werden schon mit geringen Abweichungen in beiden Ländern ähnlich bestimmt. Nachvollziehbar sei dies mithilfe von durchwegs gleich ausgefertigten Messprotokollen.
Harmonisierung der Messmethoden
Einig sind sich die Säger, dass mit der Harmonisierung der Messmethoden viele Meinungsunterschiede beseitigt würden. Sie sei ein Gebot der Stunde, erklärte Hindinger. Es müssten sich die Arbeitskreise Forst/Säge, welche es vor einigen Jahren zu diesem Thema schon gegeben hat, wieder reaktivieren und das Thema zum Abschluss bringen. Als erster Schritt solle eine Harmonisierung in Mitteleuropa angestrebt werden, deren Länder heute schon ähnliche Messmethoden anwenden. In benachbarten Ländern würde heute schon die rotierende Messkluppe als Standard angewendet werden. Die Einbeziehung der nordischen Länder in die ersten Gespräche sei nicht sinnvoll, da dort die Abweichungen der Messmethoden noch gravierender sind. Lösen können die Harmonisierung nur die Marktpartner selbst, indem sie aufeinander zugehen.
Sägewerkversicherung immer schwieriger
Thomas Heffner, Vohrer Versicherung, berichtete von steigenden Schwierigkeiten, Sägewerke zu versichern. Immer mehr namhafte Versicherungen, wie zum Beispiel Allianz oder Generali, nehmen von einer Versicherung Abstand. Teilweise werden Betriebe gar nicht mehr versichert. Auslöser dafür war die bisherige Schadensentwicklung in dieser Branche. Interessant jedoch ist, dass sich ausgleichend österreichische Versicherungsunternehmen verstärkt am deutschen Markt betätigen. Die Anforderung an die Betriebe ist aber eine erhöhte Brandschutzmaßnahme. Diese orientiert sich an den bestehenden österreichischen Brandschutz-Bestimmungen.
Marktumfragen zeigen nach unten
Von einer bundesweiten Umfrage zur Einschätzung der wirtschaftlichen Situation in der Säge- und Holzindustrie 2013 und 2014 berichtete Jochen Winning, Geschäftsführer des Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern/ Thüringen. Demnach sei die Situation bundesweit 2013 für 39 % der Unternehmen negativ bis leicht negativ, für 30 % ausgeglichen und von 30 % leicht positiv bis positiv zu beurteilen. Ein Vergleich mit Bayern ergäbe, dass 42,5 % der Unternehmen die Situation negativ bis leicht negativ, 31 % ausgeglichen und 25 % leicht positiv bis positiv beurteilen. Demnach wird in Bayern die Situation schlechter eingestuft als im übrigen Bundesgebiet. Für 2014 sei laut Umfrage mit einer weiteren Verschlechterung der Marktsituation zu rechnen, so Winning. So beurteilten 48,6 % der befragten Unternehmen die Wirtschaftsentwicklung als nicht zufriedenstellend, 27 % als ausgeglichen, 20 % als leicht positiv und nur mehr 3 % als positive. Bestätigt würde dieser Trend durch die ifo-Geschäftsklima- Auswertung im Holzgewerbe: Auftragserwartungen und Umsatzentwicklungen gingen tendenziell nach unten, erklärte Winning abschließend.
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