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Flagge Tschechien © Archiv

Schweighofer-Sägewerk in Tschechien?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 23.02.2014 - 15:57
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„Die Holzindustrie Schweighofer plant in Tschechien ein Millionensägewerk“ – titelte Ende der Vorwoche eine tschechische Wirtschaftszeitung. Sie wussten gleich mehr: Investitionsvolumen von 4 Mrd. CZK (146 Mio. €); Produktion 1 Mio. m3; 500 direkte Arbeitsplätze. Das ergäbe die größte Investition in Südböhmen seit dem Aufbau des Atomkraftwerkes Temelin, heißt es in dem Bericht weiter. Noch im Mai soll es eine Bürgerbefragung am geplanten Standort Vodnany/CZ wegen allfälliger Einwände geben.

Gerade wegen letzterem Punkt relativiert Gerald Schweighofer, Eigentümer Holzindustrie Schweighofer: „Wir versuchen schon seit Jahren in Tschechien ein Grundstück zu erwerben, jedoch sind die Voraussetzungen sehr schwierig, da jede Gemeinde selbst über alles entscheidet und alles sehr verkompliziert wird. Wir sind in den vergangenen vier Jahren bei vier Standorten gescheitert. Sollte es einmal klappen, wissen wir derzeit überhaupt nicht, was wir machen wollen. Etwas in Richtung Holz, einfach ein Industriegrundstück zu erschließen und zu vermarkten – alles ist möglich.“
Schweighofer verweist darauf, dass es einige Holzindustrieprojekte in Böhmen gab und gibt. Noch wurde keines realisiert. Nicht unbeeinflusst wäre ein allfälliges Projekt von der Entwicklung in der Sägewerkslandschaft in Nieder- und Oberösterreich – wohin derzeit viel Rundholz exportiert wird. Im Vorjahr erhielt Österreich über 2,1 Mio. fm aus Tschechien.

Die Holzindustrie Schweighofer kalkuliert aufgrund der EU-Vorschriften jedes Projekt mit einer Vorlaufzeit von drei bis vier Jahren. „Wir versuchen, einige interessante Standorte zu entwickeln, selbst zu nutzen oder wieder zu verkaufen. Wie schnell sich vieles ändern kann, sieht man in der Ukraine.“