Jury und Preisträger: Stifter Gerald Schweighofer und HauptpreisträgerDr. Erich Wiesner mit den Jurymitgliedern und Innovationspreisträgern © Schweighofer
Die fünf Innovationspreise wurden an innovative Ingenieure und Unternehmen in Deutschland, Schweden, Italien und der Schweiz überreicht.
Hintergrund
Der Schweighofer Prize wird von der österreichischen Holzindustriellenfamilie Schweighofer vergeben. Er prämiert innovative Ideen, Technologien, Produkte und Services entlang der Wertschöpfungskette. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Europas Forst- und Holzwirtschaft zu steigern. Der mit 300.000 € dotierte Preis wird seit 2003 alle zwei Jahre verliehen. Zuerkannt werden ein Haupt- und mehrere Innovationspreise. Die Auswahl der Preisträger obliegt einer Jury, welcher in diesem Jahr Univ.-Prof. Alfred Teischinger (Universität für Bodenkultur, Wien) Bo Borgström (Ehrenpräsident CEI-Bois), Dr. Manfred Brandstätter (Holzforschung Austria), Dr. Georg Erlacher (Schweighofer-Stiftungsvorstand), Univ.-Prof. Matti Kairi (Aalto Universität Helsinki, emeritiert) und Dr. Josef Rettenmeier (ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Rettenmeier-Holding) angehörten.„Dem Holz etwas zurückgeben“
2003 wurde der erste Schweighofer Prize vergeben. „Meine Familie hat die Auszeichnung ins Leben gerufen, um die Holzforschung zu unterstützen und dem Holz etwas zurückzugeben“, erklärte der Holzindustrielle Gerald Schweighofer bei der Preisverleihung. „Weiters war es uns wichtig, die Top-Leute aus Industrie und Forschung zusammenzubringen.“ Beides ist gelungen. 700 Gäste aus 41 Ländern kamen dieses Mal ins Wiener Rathaus und harrten der Verkündung der Preisträger. Darunter waren auch Topmanager der größten europäischen und internationalen Holzverarbeiter.Zwei Minister und der Bürgermeister
Beeindruckend waren nicht nur die Zahl und Namen der Gäste, sondern auch die Gratulanten. Zwei Minister und der Wiener Bürgermeister unterstrichen mit ihren Teilnahmen die Bedeutung des Preises und der Branche. „Die Förderung von Innovationen und Innovatoren der nächsten Generation ist genau das, was Österreich braucht, um an der Weltspitze dabei zu sein. Die österreichische Holzindustrie spielt in der Champions League mit“, lobte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter. „Innovation schafft Arbeit. Für die Förderung von Innovationen braucht es öffentliche Unterstützung, aber auch private Förderer, wie Gerald Schweighofer“, stimmte Sozialminister Rudolf Hundstorfer zu. Und der Wiener Bürgermeister, Dr. Michael Häupl, freute sich, weil „wir versuchen, in Wien stetig die Forschungsgelder zu erhöhen. Private Initiativen, wie jene von Gerald Schweighofer, stärken uns bei unserem Ziel, Wien als Wissenschaftsstandort weiter auszubauen“.Der Preis hat einen klingenden Namen, ist aber auch von seiner finanziellen Ausstattung alles andere als unbedeutend. 300.000 € schüttet die Stiftung im Zwei-Jahre-Takt aus. 100.000 € bekommt der Hauptreisträger. Der Rest teilt sich auf die Innovationspreise auf. In Summe hat die Schweighofer-Familienstiftung seit Beginn 2,1 Mio. € zuerkannt.
Neben etablierten Holzforschern lädt Mäzen Gerald Schweighofer gerne auch Studenten aus der gesamten Wertschöpfungskette Forst-Holz ein. Das geschah heuer erstmals in Kooperation mit Canfor. Der zweitgrößte Konzern der Holzbranche ermöglichte zehn Studenten aus Kanada und den USA die Teilnahme an einem „Innovation Workshop“ am Vortag des Schweighofer Prize. Unter dem Motto „From Knowledge to Innovation“ tauschten sich insgesamt 27 Nachwuchsforscher aus 16 Ländern unter der Leitung des Schweighofer Prize-Juryvorsitzenden Univ.-Prof. Alfred Teischinger im Kuppelsaal der TU Wien aus.
Zu diesem Anlass reiste Canfor-CEO Don Kayne aus Vancouver an: „Die Geschäftsmodelle der Zukunft sind innovative und nachhaltige. Wir wollen die Forscher der nächsten Generation fördern und ihnen die Möglichkeit geben, miteinander in Dialog zu treten und vom internationalen Austausch zu profitieren“, erklärte er.
Schweighofer Prize geht an Dr. Erich Wiesner
„Holz bietet enormes Potenzial und ist als Bau- und Werkstoff auf dem Vormarsch"Dr. Erich Wiesner © Schweighofer
Hauptpreisträger müssen nominiert werden. Der Vorschlag für Wiesner stammte von Dr. Claudius Kollmann, dem Geschäftsführer des Fachverbands der Holzindustrie. „Ohne Dr. Erich Wiesner wäre die Holzbranche nicht dort, wo sie ist“, erklärte er.
Illustre Gruppe aus Unternehmern und Professoren
Wiesner reiht sich in eine Gruppe herausragender Persönlichkeiten der Holzbranche ein. Zuvor ging der Schweighofer-Hauptpreis an:- Hans Hundegger (Hundegger Maschinenbau, Hawangen/DE)Univ.-Prof. Julius Natterer (ETH Lausanne)Univ.-Prof. Matti Kairi (Aalto Universität Helsinki)Univ.-Prof. Gerd Wegener (Technische Universität München)Dr. Dieter Siempelkamp (Siempelkamp Maschinen- und Anlagenbau, Krefeld/DE)Dott. Federico Giudiceandrea (Microtec, Brixen/IT)
Innovationspreise
Stumpf gestoßene BlockverleimungFür ihr innovatives Herstellungsverfahren für Mittellagen, das zu einer höheren Holzausbeute führt und Einsparungen ermöglicht, wurden Georg Reis, Richard Rister und Erhard Jung von Weinig, Tauberbischofsheim/DE, ausgezeichnet
p-System-Werkzeuge
Das universell einsetzbare Werkzeugkonzept mit extremen Achswinkeln von 70° verlängert die Standwege und bietet eine überragende Schnittqualität an. Entwickler war Dr. Martin Dressler von Leuco, Horb am Neckar/DE .
Lindura by Wood Powder Technology
Prämiert wurde ein strapazierfähiger und pflegeleichter Holzfußboden, der durch die Verschmelzung von Deckfurnier und Wood Powder entsteht. Preisträger sind Darko Pervan und Niclas Håkansson von Välinge Innovation, Viken/SE, sowie Johannes und Guido Schulte von Meisterwerke Schulte, Rüthen/DE.
X-Rad Brettsperrholzverbinder
Die Ingenieure Albino Angeli und Gianni Dal Ri von Rothoblaas, Kurtatsch/IT, sowie Dr. Andrea Polastri von CNR-Ivalsa, San Michele all’Adige/IT, entwickelten eine Verbindungstechnik für CLT-Elemente. Die Montage auf der Baustelle wird schneller und sicherer.
ETH House of Natural Resources
Das viergeschossiges Pilothaus mit Bauteilen aus Laubholz wurden mit industriellen Partnern entwickelt. Ausgezeichnet wurden Univ.-Prof. Andrea Frangi und Flavio Wanninger von der ETH Zürich, Katrin Hauser von Climate-KIC, Zürich, und Dr. Jan Hamm von Häring, Pratteln/CH.