Die Ideen gehen ihnen nicht aus: Dir. Johann Sunk (re.) mit seinen Söhnen Markus und Wolfgang (v. li.) sowie Enkelkindern Max und Lisa © Wibeba
Seit 45 Jahren hat sich die Familie Sunk mit ihrem Unternehmen Wibeba, Wieselburg, mit viel Engagement und Einsatz einen Namen in der Laubholzindustrie geschaffen. 40 Jahre leitete Dir. Johann Sunk gemeinsam mit Gattin Elisabeth das Sägewerk mit angeschlossener Massivholzplatten-Fertigung. 2012 legte er offiziell die Unternehmensgeschicke in die Hände seiner Söhne Markus und Wolfgang. Gemäß dem Vorbild ihres Vaters, der ihnen nach wie vor zur Seite steht, möchten die beiden das Unternehmen weiter vorantreiben, um den Kunden das beste Produkt liefern zu können und die Effizienz in der Fertigung weiter zu steigern.
Verdoppelung der Produktion
Einschichtige Massivholzplatten, wie diese in Eiche, produziert Wibeba künftig auch in Heiligenkreuz © Martina Nöstler
Jüngste Investition war der Kauf von Produktions- und Lagerhallen im burgenländischen Heiligenkreuz (s. Link 1 unten). Wibeba erwarb die Liegenschaften der insolvente Serenzo Flooring. Geplant ist die Errichtung einer Massivholzplatten-Fertigung, um die Marktposition im Leimholzbereich weiter auszubauen. „Mit dieser Entscheidung wollen wir ein noch stärkerer Partner für den lagerhaltenden Holzhandel sein, da die Entwicklung weg vom Schnittholz hin zu einem kalkulierbaren Halbfertigprodukt immer deutlicher erkennbar wird“, meint Seniorchef Johann Sunk.
Bereits in III. Quartal wird ein Teil der Anlagen gestartet. 2018 sollen mit zwei getrennten Fertigungslinien die ersten Platten vom Band laufen. Mit der ersten Linie möchte Wibeba Platten mit keilgezinkten Lamellen produzieren, mit der zweiten Platten mit durchgehenden Lamellen. 2019/20 soll schließlich der Endausbau mit einer dritten Linie erfolgen. Hier ist angedacht, mehrlagige Platten, wie vorwiegend Dreischichtplatten sowie mehrlagige Platten für den konstruktiven Bereich, zu fertigen.
„Wir sind mit der Produktion in Wieselburg an die Grenzen gestoßen. Außerdem sehen wir genug Nachfrage am Markt“, begründet Wolfgang Sunk die Entscheidung. Er ist im Wesentlichen für die Plattenfertigung zuständig, während Markus Sunk die Agenden im Laubholzsägewerk in Ungarn leitet. Die Produktionssteuerung und der Verkauf der Plattenfertigung finden für beide Werke in Wieselburg statt. Dort soll auch die Logistik zusammengeführt werden. Und damit steht die nächste Erweiterung am Hauptsitz an, wo demnächst die Bagger anrollen werden.
„In diesem und im nächsten Jahr investieren wir rund 12 Mio. €.“
Wolfgang Sunk, Wibeba-Geschäftsführer
Neues Logistikzentrum
Speziell für die Schweiz: drei- und vierschichtig verleimte Platten für Türfriesen, ausgelegt auf die eidgenössische Brandschutznorm © Wibeba
In Wieselburg wird mit den zusätzlichen Produkten aus Heiligenkreuz der Platz knapp. Darum kaufte Wibeba das Nachbargrundstück mit 18.000 m². Nach Abschluss der Bauarbeiten befinden sich auf diesem Gelände dann ein neues Logistikzentrum, zwei Lagerhallen mit etwa 4000 m², welche durch eine überdachte Be- und Entladezone verbunden werden, sowie ein viergeschossiges Bürogebäude – natürlich in Holzbauweise. Es umfasst auch Schulungs- und Ausstellungsräume sowie eine Dachterrasse.
Etwa 20 Angestellte finden darin Platz. Bei der Planung dachte man auch an die Lkw-Fahrer: Neben einem Aufenthaltsraum soll es auch großzügige Sanitäranlagen samt Duschen geben – speziell für jene, welche außerhalb der Geschäftszeiten ankommen. Außerdem ist eine 24-Stunden-Zufahrt mit Scheckkartensystem möglich. Etwa 4500 Lkw passieren jährlich das Wibeba-Gelände. Zudem erweitert man in Wieselburg den Zuschnittbereich. „2017/18 investieren wir rund 12 Mio. €“, spezifiziert Wolfgang Sunk.
Hohe Verfügbarkeit
Das Sägewerk in Rönök wurde vor zwei Jahren neu errichtet, der Einschnitt beträgt rund 35.000 fm/J © Wibeba
Rund 30.000 m² Massivholzplatten liegen in Wieselburg ständig auf Lager. Etwa 75 % davon betreffen verschiedene Produkte in Eiche. Im Programm befinden sich aber alle europäischen Laubholzarten – von Ahorn über Nussbaum bis hin zu diversen Obsthölzern. Wibeba produziert ausschließlich einschichtige Massivholzplatten mit durchgehenden oder keilgezinkten Lamellen. Trotz des beachtlichen Ausstoßes könne man rasch auf Sonderwünsche eingehen, denn die Anlagen seien ähnlich einer Inselfertigung angeordnet.
Standardstärken sind 20, 26, 30 und 40 mm. Auf Anfrage produziert Wibeba auch 45 un 50 mm starke Platten. Im Möbelplattenbereich mit durchgehenden Lamellen gibt es die Platten bis 4 m Länge, bei Treppenwangen sogar bis 4,5 m Länge. Keilgezinkte Standardware produziert man mit 4,2 m Länge. Ein weiteres Sortiment im Portfolio stellen Brandschutzplatten in Buche und Eiche mit ein-, drei- oder vierfach verleimten Längslagen von 45 bis 86 mm Stärke dar. Diese sind auf die Schweizer Normung abgestimmt. Mit diesem umfangreichen Produktprogramm zählt Wibeba als Vollsortimenter im Bereich Laubholz für den gehobenen Innenausbau.
Versorgung sichern
Wibeba legt großen Wert auf die Rundholzversorgung: Um diese zu gewährleisten, setzt man zunehmend auf die Eigenversorgung mit dem Ankauf von Wäldern in Ungarn © Wibeba
Einen starken Fokus legt man bei Wibeba auf die Rundholzversorgung. Mit dem Ankauf von Wäldern und Waldflächen mit Nutzungsrechten in Ungarn setzt Wibeba Holz zunehmend auf die immer wichtiger werdende Eigenversorgung. Eigenes Forstpersonal gewährleistet die Waldbewirtschaftung sowie die Organisation der Holznutzungen aus den eigenen Waldflächen und auch aus den erworbenen Nutzungsrechten. „Die Bereitstellung von Sonderrundholz-Sortimenten gehört neben der Eigenversorgung ebenfalls zum täglichen Geschäft“, erläutert Markus Sunk. „Hier sehen wir die große Chance, die in beiden Werken benötigten Rundholz-Qualitäten optimal bereitzustellen. Zudem liegt der Schwerpunkt in der Bereitstellung von absoluten Sondersortimenten. Erst jüngst erfüllten wir einen Auftrag für ein exklusives Objekt in Norwegen. Hier wurden 12 m lange, schnurgerade Eichenstämme mit einem Mindestzopfdurchmesser von 40 cm zur Produktion von Landhausdielen benötigt. Selbst das konnten wir aus unseren eigenen Wäldern erfüllen“, erklärt Markus Sunk.
In Rönök errichtete man 2015 eine moderne Laubholzsägelinie – mit Blockbandsäge, umfangreicher Mechanisierung und Zuschnitt. Somit sehen sich die Sunks für künftige Herausforderungen gut gerüstet. Die Ideen werden den beiden Geschäftsführern aber auch weiterhin nicht ausgehen.
Wibeba
Hauptsitz: Wieselburg
Produktionen: Heiligenkreuz, Güssing, Rönök/HU
Gegründet: 1971
Geschäftsführer: Markus und Wolfgang Sunk
Mitarbeiter: 150, bis 200 ab 2018
Einschnitt: 18.000 fm/J in Wieselburg, 35.000 fm/J in Rönök/HU
Holzarten: alle Laubhölzer, überwiegend Eiche
Produktion: derzeit 250.000 m²/J Massivholzplatten
Produkte: Schnittholz, einschichtige Laubholzplatten, Parkett- und Möbelelemente, Brandschutzelemente