Springer Maschinenfabrik

Roboter für Schnittholzpakete

Ein Artikel von Martina Nöstler | 14.06.2017 - 07:32
Springer_Messestand.jpg

Über zahlreiche Gäste und gute Gespräche freute man sich bei der Springer Maschinenfabrik auf der Ligna © Martina Nöstler

Der erste E-Feeder der Springer Maschinenfabrik ging bei Theurl Holz in Assling in Betrieb. Auf der Ligna zeigte Springer bereits eine Weiterentwicklung: In Kombination mit dem Trueye von Microtec, Brixen/IT, lassen sich am Querförderer 9 m überwachen. „Der E-Feeder ist die Antwort auf die große Nachfrage nach einer flexiblen Zuteilerlösung für die Schnittholzproduktion mit größenunterschiedlichen Dimensionen“, erklärte Verkaufsleiter Alfred Widu auf der Ligna.

„Springer steht seit drei Generationen für höchste Qualität und innovative, maßgeschneiderte Kundenlösungen in der Holzindustrie. Ständiges Streben nach Prozesssicherheit und permanente Weiterentwicklung sind für uns selbstverständlich. Durch die Integration des intelligenten Systems Microtec-Trueye in das E-Feeder-Konzept kann die Staulagenbildung im Bereich der Zuteilung weiter optimiert und die Anlage mit einem noch höheren Wirkungsgrad gefahren werden. Damit geht Springer einen weiteren Schritt in Richtung Industrie 4.0“, ergänzte Timo Springer, Geschäftsführer der Springer Maschinenfabrik.

Springer_E-Feeder.jpg

E-Feeder 4.0 mit dem Überwachssystem Trueye (oben) © Martina Nöstler

Mit dem Trueye lässt sich jetzt schon im Vorfeld erkennen, ob jedes Brett richtig beim E-Feeder ankommt oder beim Transport in „Schieflage“ geraten ist. Bei Bedarf bekommt die Steuerung ein Signal und das Brett wird mithilfe der Kettenförderer geradegerückt. „Das System ist die logische Ergänzung des E-Feeders, um den Zuteiler kontinuierlich mit Schnittholz zu versorgen und die Leistung weiter zu steigern“, meinte Widu. Trueye detektiert mittels Kameras, die an beliebigen Bereichen der Anlage angebracht werden, Anzahl und Lage der Objekte im Kamerabild.

Eine zentrale Auswertungseinheit verarbeitet die hochauflösenden Bilder in Echtzeit. Sensoren, wie Lichtschranken oder Lichtgitter, lassen sich per Mausklick an beliebigen Stellen innerhalb des Kamerabildes platzieren. Das ermöglicht das Hinzufügen oder Verstellen eines Sensors ohne zusätzlichen Aufwand und somit ohne weitere Kosten.

Kein Aufwand mit der Zettelwirtschaft

Springer_Roboter.jpg

Bald in einem österreichischen Sägewerk im Einsatz: das Robotics Labeling System für das mannlose Anbringen von Paketzetteln © Martina Nöstler

Schnittholzpakete mit den entsprechenden Etiketten zu versehen, ist zeitraubend und – vor allem in Großsägewerken – arbeitsintensiv. Aus diesem Grund entwickelte die Maschinenfabrik das Springer-Robotics Labeling System (RLS): Das Roboter-Etikettier-System garantiert eine vollautomatische Signierung der Pakete und Stapel. Der Roboter lässt sich individuell in der Paketmanipulation positionieren. Paketinformationen, wie Brettdimensionen und Stückzahlen, werden automatisch aus dem System ausgelesen und an einen hochauflösenden Thermotransferdrucker übergeben.

Die darauffolgenden Arbeitsschritte erledigt nur ein Werkzeug: das speziell entwickelte Multitool. „Dies führt zu einer erheblichen Optimierung des Personaleinsatzes im Produktionsprozess sowie der Produktionszeit“, erklärte Widu. Der wendige und flinke Roboter versieht die Pakete mit den entsprechenden Paketzetteln an zwei Seiten. Zuvor scannt der Roboter den Stapel, um die Klammern exakt setzen zu können. Das Speichersystem verfügt über eine Kapazität von rund 8000 Klammern und ermöglicht dadurch einen durchgängigen Betrieb von bis zu einer Woche. Die Speicherkapazität der Klebeetiketten beläuft sich auf 4500 Stück. Die Position des Etikettierbereiches und die Anzahl der Klammern können durch die modulare Bauweise an jede Anlage individuell angepasst werden. Der RLS soll demnächst in Österreich in Betrieb gehen.