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Das Familienunternehmen bietet mehr als 5000 Modelle an © Lorenz Pfungen

Vargas

Holzkisten für jedes Produkt

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 19.07.2017 - 07:53

Ob kleine oder große, lange oder schmale, bedruckte oder mit dem eigenen Logo versehene Holzkisten, die Auswahl bei Vargas in Gimileo/ES scheint schier unendlich zu sein. Steht man im Schauraum des 1923 gegründeten und in 4. Generation geführten Familienunternehmens und lässt sich von Geschäftsführer Antonio Vargas Montoya die ausgestellten Varianten zeigen, sieht man einen Auszug der Möglichkeiten, die man anbietet.

Mehr als nur eine Kiste

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Antonio Vargas Montoya und Ander Sarceda (v. li.) mit Rohlamellen und den fertigen Produkten – den Holzkisten: In jeder Lamelle kappt man Fehlstellen aus, um so die optimale Oberflächenqualität zu erzielen © Lorenz Pfungen

Wichtig ist ihm dabei, dass seine Kunden, ihre qualitativ hochwertige Ware mit den Holzkisten entsprechend präsentieren können. „Der Endkunde soll schon anhand der Kistenanmutung auf die Qualität des Inhaltes schließen – egal ob es sich um Wein, Öl, Käse oder ein anderes Produkt handelt. Er soll sie nicht einfach als Kiste sehen“, erklärt Vargas das Konzept. 1986 begann man, Holzkisten herzustellen. Seit 2000 erfüllt man Sonderlösungen aller Art. Um dies auch technisch umsetzen zu können, investierte das Unternehmen laufend in neue Anlagen. Die jüngste Anschaffung stellt eine neue Kappanlage samt Scanner und automatischer Abstapelung von der Weinig-Gruppe dar. Dadurch erhöhten sich die Kapazität, die Produktqualität sowie die Flexibilität in der Verarbeitung.

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Nach dem Profilhobel ermittelt ein Easyscan die Fehlstellen der Lamellen, bevor zwei OptiCut 200 Exact diese parallel abkappen © Lorenz Pfungen

Die bereits gehobelten und profilierten Bretter gelangen von einem Puffer direkt zur Aufgabe des Easyscan von Luxscan. Dieser erkennt unerwünschte Holzmerkmale und die Dimensionen. Ist unter anderem ein Ast gemäß Kundenanforderungen zu groß oder nicht fest verwachsen, markiert die Anlage die Fehlstellen. Automatisch schneiden zwei parallel aufgestellte Dimter-OptiCut 200 Exact mehrere Abschnitte aus den Lamellen, was zur Erhöhung der Flexibilität und Produktqualität beiträgt. Durch das Zusammenspiel mit dem Scanner entfällt das manuelle Markieren. Der Mitarbeiter sieht das Ergebnis in Echtzeit auf einem Bedienpult. „Früher haben wir von einer Rohware fixe Längen gekappt, ohne Rücksicht auf die Qualität zu nehmen. Heute können wir durch das Scannen des Brettes die Qualität der ausgeformten Lamelle steuern“, sagt der Geschäftsführer und ist zufrieden.

Höhere Wertschöpfung

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Das Scanergebnis jedes Brettes ist auf dem Bedienpult ersichtlich © Lorenz Pfungen

Am Ende kommt ein oberflächenoptimiertes Brett für die Holzkistenproduktion he-raus, das eine Längengenauigkeit von ± 0,2 mm aufweist. Dadurch steigt die Wertschöpfung im Unternehmen. Nach den Kappsägen fördert ein Transportband die Lamellen zu einer von Dimter gelieferten automatischen Portalanlage, welche die Abstapelung übernimmt.

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Symbolbild © Lorenz Pfungen

Für die Kistenfront verwendet man nur Lamellen mit kleinen, fest verwachsenen Ästen, die eine optisch hochwertige Oberflächenansicht ermöglichen. Für Seitenteile seien je nach Kistenqualität größere Holzmerkmale zulässig, erklärt man bei Vargas.
Bei der Planung der Anlage stellte der Kistenproduzent gewisse Anforderungen an den Maschinenhersteller. So dürfen die Kanten nach dem Kappschnitt keine Ausrisse aufweisen, da der Kistenhersteller die Bretter direkt weiterverarbeitet. „Durch eine Anpassung des Sägeblatteingriffes erreichte man diese Vorgabe“, erklärt Ander Sarceda von der spanischen Weinig-Vertretung Maesma. Eine weitere Vorgabe war, hohe Flexibilität sowie Produktivität zu haben. Pro Jahr verarbeitet der Hersteller rund 6000 m3 Schnittholz unterschiedlicher Holzarten zu rund 1 Million Kisten. Bis jetzt habe man für seine Abnehmer ungefähr 5000 Modelle im Angebot.