BSW-CEO Tony Hackney und Vertreter des Unternehmens unterzeichneten gestern in Slowenien eine Absichtserklärung zum Bau des neuen Werkes gemeinsam mit ihren Partnern, der Regierung der Republik Slowenien, der Slowenischen Forstbehörde und anderen Interessengruppen. 40 Mio. € will BSW für ein Sägewerk in Gomilsko, eine Pelletsproduktion mit KWK-Anlage am Standort Šoštanj sowie eine nicht näher beschriebene Weiterverarbeitung in Letuš aufwenden. Der Einschnitt soll einschichtig bei rund 300.000 fm/J liegen. Es wäre damit des größte Sägewerk Sloweniens.
Hinsichtlich des Absatzes nennt man bei BSW Slowenien sowie Exportmärkte, wie Großbritannien, Südeuropa, Nordafrika, Nordamerika und Asien. Das Sägerestholz aus Gomilsko wird nach Šoštanj, etwa 20 km nördlich, für die Pelletsproduktion und die KWK-Anlage gebracht. BSW will mit dem Bau im September beginnen. Der Produktionsstart ist Anfang 2020 vorgesehen.
„Nachdem wir den Erfolg unseres Sägewerkes in Lettland gesehen haben, wollten wir neue Möglichkeiten in der EU erkunden“, sagt Hackney. „Slowenien hat einige der schönsten Wälder in der EU und einen weitgehend unentwickelten Verarbeitungssektor. Wir freuen uns, mit der slowenischen Regierung zusammenzuarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der Holzlieferkette des Landes zu erhöhen.“ In Großbritannien entwickle sich eine Holzknappheit. „Slowenien ist ein sehr attraktives Land, in das wir investieren können. BSW hat mit der slowenischen Regierung einen 15-Jahresvertrag über jährlich 120.000 fm Rundholz vereinbart. Dies wird durch die guten Möglichkeiten aus dem Privatwald unterstützt.“
Gomilsko sei laut BSW der ideale Standort für das neue Sägewerk und bietet Zugang zu hochwertigem Rohmaterial. Es gebe sehr gute Straßenverbindungen – auch zum Hafen Koper für den Export.
BSW Timber ist laut Holzkurier-Erhebung die 17. größte Holzindustrie in Europa. Derzeit betreibt man acht Sägewerke, die zusammen heuer rund 1,2 Mio. m³ Nadelschnittholz produzieren werden. Mit dem derzeit geplanten einschichtigen Betrieb würde man sich in der Rangliste nicht nach vorne verbessern.
Förderung trotz Überkapazität
Das Unternehmen hat eine staatliche Förderung beantragt, die zwischen 15% und 20% der förderfähigen Kosten betragen könnte, berichtet das slowenische Rundfunk.
Heftige Kritik kommt von Seiten der lokalen Säger. Alojz Selišnik, Sägewerker und Fachverbands-Mitglied, betonte die falsche „Holzpolitik“ des Landes. „Holz wird zunehmend zu einer strategischen Ressource, da das Wachstum in Slowenien begrenzt ist. Slowenische Rohstoffe so billig zu verkaufen, ist eine falsche Wirtschaftspolitik und sollte nicht passieren“, sagte er. Im schlimmsten Fall könnte die Zahl der Arbeitsplätze in den Sägewerken von 1.500 auf 500 sinken.
Marijan Sadek, Vizepräsident des Sägewerksverbandes, wies laut slowenischem Rundfunk darauf hin, dass die Schotten nach der neuen Gesetzgebung sofort 35% der Kapazität der slowenischen Staatsforsten erhalten werden. „Unsere Sägewerke arbeiten bereits unter der Kapazität, sie haben Überkapazitäten, aber wir bekommen das Rohmaterial nicht, da zu viel exportiert wird“, sagte er. In den vergangenen Jahren haben die slowenischen Sägewerke immer weniger produziert. Sie führen das unter anderem auf die vielen Rundholzexporte zurück.