Pfeifer Holz Uelzen

Energieeffizient trocknen

Ein Artikel von Ulrike Knaus | 04.03.2020 - 09:28
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Der Contraflow von Mahild wurde speziell für die Trocknung von Seitenware entwickelt und weist eine sehr effiziente Kammerauslastung aufgrund der holzlängenunabhängigen Beschickung auf © Ulrike Knaus

Am Pfeifer-Standort in Uelzen arbeiten 195 Mitarbeiter im Vier-Schicht-Betrieb. Täglich verlassen 160 Lkw das Werk. Am Standort in Niedersachsen werden 80% Kiefer und 20% Fichte eingeschnitten. Um möglichst große Mengen aus der Schnittholzproduktion trocknen zu können, wurde ein neuer Contraflow-Kanaltrockner von Mahild angeschafft. Für Clemens Pfeifer, CTO der Pfeifer-Gruppe, waren bei der Investitionsentscheidung vor allem die Energieeinsparung sowie eine hohe Wärmeeffizienz wichtig. Zudem musste der neue Trockner maßgeschneidert für die Produkte sein und zeitgleich eine ressourcenschonende Technologie aufweisen. „Mahild erfüllte alle diese Anforderungen“, begründet Pfeifer. „Durch den Contraflow erreichen wir eine vollumfängliche Kundenzufriedenheit.“

Der Contraflow ist speziell für die Trocknung von Seitenware ausgelegt. Der neue Trocknungskanal wurde von Juni bis Dezember 2018 in Uelzen installiert. Im Januar 2019 ging dieser erstmals in Betrieb und verfügt über zwei Beschickungsgleise. „Durch die Leistung des neuen Trocknungskanals zusammen mit den drei weiteren Mahild-Kammern können wir die Ware energieeffizienter trocknen“, erläutert Karsten Gottschalk, Technischer Assistent bei Pfeifer.

Zahlen und Fakten

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Der Stapler schiebt den Transportwagen zur Vorschubeinheit © Ulrike Knaus

Der neue Trocknungskanal Contraflow hat eine Kapazität von 70.000 m3/J. Der Unterbau besteht aus 572 m3 Beton und 50 t Stahl. Die neue Anlage arbeitet im vollautomatischen Durchlaufbetrieb und grenzt genau an die bestehenden Trocknungsanlangen von Mahild. Dadurch konnte das schon vorhandene Rohrleitungssystem genutzt werden. Die neue Anlage hat einen um bis 30% geringeren Energieverbrauch. Durch den Dauerbetrieb kommt es zu keinen Belastungsspitzen im Kessel. Der Kanal ist mit einer Zonenregelung zur Trocknung verschiedener Holzdicken ausgestattet.

Die Contraflow verfügt über zwei Gleise mit zwölf Transportwagen pro Gleis. Der Vorschub des zu trocknenden Materials läuft über Pusher. „Mit der Pusherlösung kann die Anlage einfach und schnell be- und entladen werden“, ergänzt Marco De Gennaro, Standortleiter in Uelzen.

Stapel fahren gegenläufig in die Anlage

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Andreas Stahl, Marco De Gennaro und Karsten Gottschalk (v. li.) vor der neuen Contraflow © Ulrike Knaus

Bei dem Contraflow fahren die Holzstapel längs durch die Kammer. Der große Vorteil des Trocknungskanals ist, dass die Holzstapel gegenläufig durch die Kammer fahren. Durch diesen Vorgang wird das frische Holz vom ausfahrenden Holz vorgewärmt. Der Kanal verfügt über eine sehr hohe Luftleistung aufgrund kurzer Luftwege. Die Anlage wird im Zwei-Schicht-Betrieb mit zwei Mitarbeitern betrieben.

Die Besonderheiten des Contraflow in Uelzen sind die zwei Heizkreisläufe. Der erste hat eine Vorlauftemperatur von 110°C für IPPC-Behandlung und der zweite eine Vorlauftemperatur von 70°C für die Trocknung.

„Aufgrund der speziellen Luftführung in den Stapeln sind die Luftwege sehr kurz. Dadurch ist die Trocknung extrem gleichmäßig und sehr schnell“, erklärt Andreas Stahl, Kundenbetreuer von Mahild.