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Schneiden ohne Pause

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 22.12.2022 - 15:35

Bei der Verarbeitung von Starkholz sind neben Gefahren durch Nägel oder Zaunteile immer noch die Lasten des Zweiten Weltkrieges ein Problem. Der Umgang mit eingewachsenen Munitionsresten gehört selbst bei Weichhölzern noch zum täglichen Geschäft des Sägewerks I.B.H. in Schleiden/DE. Leistungsstarke Metalldetektoren sind hier unabdingbare Schutzmechanismen für produktiven Holzschnitt. Die Geschichte von I.B.H. beginnt 1996 mit der Werksübernahme im Kreis Euskirchen. Joseph Haas und Roland Jost übernahmen das Sägewerk mit dem Zweck, aus den Ressourcen der umliegenden Waldgebiete nachhaltiges Material für Industrie und Bau herzustellen. Erweitert wurde die Jost-Haas-Gruppe 1999 um die IBV im belgischen Vielsalm sowie 2015 um Holz Schmidt in Cölbe/DE. Die Gruppe verarbeitet jährlich 1,2 Mio. fm, davon 300.000 fm bei I.B.H. Neben der Schnittholzproduktion stellt die Produktion von Pellets einen wichtigen Teilbereich der Wertschöpfung dar.

Lasten der Vergangenheit

In den umliegenden Waldgebieten der Grenzregion fanden in beiden Weltkriegen schwere Gefechte statt. Speziell der Zweite Weltkrieg hat bei den Weichhölzern immer noch seine Spuren hinterlassen. Bei I.B.H. wird Nadelholz bis zu einem Durchmesser von 100 cm verarbeitet – Schwachholz auf zwei Spanerlinien, Starkholz auf einer Blockbandsägen-Linie. Fichten ab einem Durchmesser von etwa 90 cm gefährden jedoch die Einschnittleistung durch ihre Belastung mit Kugeln, Granatsplittern oder Munitionsfragmenten. Bei ungünstigen Wuchsbedingungen kann dies auch geringere Durchmesser betreffen. Zudem kommen immer wieder Metalle in Form von Nägeln oder Jagdmunition in jüngeren Bäumen vor.

Gerade harte Granatsplitter aus Stahl oder Gusseisen stellen für moderne Bandsägen eine große Herausforderung dar. Schärfeverlust und damit vermehrte Wartungsarbeiten sind die häufigsten dadurch verursachten Probleme. Weitere sind die eventuell auftretende Hitzeentwicklung und damit Ausglühung und Schwächung des Sägeblattes. Im schlimmsten Fall entsteht Brandgefahr durch Funkenschlag. Ebenso können eingewachsene Metallteile Bauholz strukturell schwächen. Dies ist jedoch mit dem kompromisslosen Qualitätsanspruch im Haus nicht vereinbar.

Strategien zur Risikoreduzierung

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Für die Splittersuche im Rundholz ist bei I.B.H. in Harperscheid ein Metalldetektor des Typs Metron 05 CO im Einsatz © Mesutronic

Mit Metallsuchtechnik hat man sich bei I.B.H. seit der Unternehmensgründung immer wieder auseinandergesetzt. „Wir halten unsere Technik stets auf dem Stand der Zeit. Nur so können wir eine hohe Qualität zu einem fairen Preis liefern. Mit veralteten Anlagen wäre das nicht möglich“, sagt Markus Haas, Mitglied der I.B.H.-Geschäftsführung. Mittels eines in die Fördertechnik eingebauten Metalldetektors wird das Stammholz untersucht. Als metallbelastet erkannte Bäume, auch Splitterabschnitte genannt, werden positionsgenau erfasst und automatisch aussortiert.

Bei I.B.H. kommen diese komplett in die Restholzverwertung, in der Regel für die Pelletsherstellung. Hierbei geht aber gerade in der Starkholzverarbeitung teures Rohmaterial verloren. Verschiedene Lösungsansätze und Fabrikate waren bereits im Einsatz. Am Ende standen jedoch immer wieder unbefriedigende Ergebnisse und Produktionseinbußen durch Fehlalarme oder nicht erkannte Metalle. Eine absolut zuverlässige und fehlerfreie Erkennung von Metallen ist darum unerlässlich. Diese fand man dann in einer gestaffelten Untersuchung mit Metalldetektoren des niederbayerischen Maschinenbauers Mesutronic Gerätebau aus Kirchberg im Wald.

Nur eine Option für Metallfreiheit

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Nach dem Vorschnitt mit der Blockbandsäge untersucht der Metron 05 D das Kantholz zusätzlich © Mesutronic

Nach der Vermessung und Sortierung auf dem Rundholzplatz durchlaufen die Stämme zunächst den Rotorentrinder. Dieser entfernt mit der Rinde auch oberflächliche Metallteile.

Unmittelbar danach erfolgt die Untersuchung auf metallische Fremdkörper mit dem Splittersuchgerät des Typs Metron 05 CO. Mit hoher Präzision werden hier belastete Stämme erkannt, markiert und im Anschluss ausgeworfen. „Die Anlage besitzt eine ausgezeichnete Abschirmung gegen externe Störeinflüsse durch elektromagnetische und mechanische Störungen“, informiert Mesutronic-Geschäftsführer Christian Boxleitner. Dies ermöglicht einen äußerst stabilen Betrieb. Die oktogonale Öffnung ist perfekt der Geometrie des Fördertrogs angepasst, wodurch die Größe der Detektorspule minimiert werden kann.

Nach dem Vorschnitt mit der Blockbandsäge werden die Kanthölzer zusätzlich mit einem zweiten Metalldetektor der Serie Metron 05 D untersucht. Da hier der Balkendurchmesser und damit auch das Öffnungsmaß des Splittersuchers kleiner sind, können noch feinere Verschmutzungen erkannt werden. Dies bietet zusätzliche Sicherheit für den Nachschnitt und schützt die performante Sägetechnik. „Gerade in Zeiten starker Schwankungen bei den Preisen für Rund- und Schnittholz brauchen unsere Kunden zumindest im eigenen Produktionsprozess absolute Sicherheit. Da wir in unserer Region selbst tief dem Holz verbunden sind, leisten wir dazu natürlich gern unseren Beitrag“, erklärt Boxleitner.