Österreich/Deutschland/Italien

Schnittholzpreis wie zuletzt am Jahresbeginn 2021

Ein Artikel von Gerd Ebner | 04.01.2023 - 09:01

Bei Schnittholz und in der Weiterverarbeitung endet ein „Quartal horribilis“. Schnittholz gab acht Monate in Folge im Preis nach. Auf –170 €/m³ summiert sich seit April der Rückgang. Die Sägewerke dürften drei Quartale (gut) verdient haben – das Schlussquartal hat hingegen rote Zahlen gebracht. Die Produktion wurde zuletzt massiv zurückgenommen.

Seitenware notiert in Italien nur noch zwischen 190 und 210 €/m³ (frei Grenze, Großmengen). Das ist der tiefste Wert seit Februar 2021. Ähnlich ist es bei den BSH-Lamellen. Frisch kosteten diese im Dezember in Deutschland zwischen 202 und 214 €/m³: Das Sortiment war zuletzt im Oktober 2020 so günstig. Trotz dieser Tiefstpreise lagen skandinavische Anbieter bei der BSH-Lamelle (trocken) sogar unter den mitteleuropäischen Werten.

Monatlich plus 20 bis 30 €/m³

Für die Monate Januar bis März sind nun monatliche Preiserhöhungen zwischen 20 und 30 €/m³ beim Schnittholz angekündigt. Es gibt sogar Einzelmeinungen, dass die Preise bis Ende Februar um 100 €/m³ steigen werden.

Aus der Marktdynamik in den 1. Halbjahren 2021 und 2022 sollten alle gelernt haben. Es ist daher 2023 nicht davon auszugehen, dass es zu ähnlichen „Panikkäufen“ kommen könnte.

Jahresstart deutlich unter Vorjahr

Selbst wenn diese Preiserhöhungen so kommen, startet die mitteleuropäische Holzindustrie mit Preisen, die deutlich unter dem Vorjahr liegen. Das gilt – trotz massiver Preiskorrekturen zuletzt – nicht bei den Sägenebenprodukten und bei Pellets. Doch die Zeit ist wohl vorbei, wo Sägenebenprodukte und Pellets massiv die Verluste beim Schnittholz subventionierten.

Späne könnten sich kurzfristig sogar zu einem Problemsortiment entwickeln, wenn die Abnahme der Pelletierer so gering bleibt, wie sie derzeit ist.