Mühlböck_Kammern_V2.jpg

Die Mühlböck-Trockenkammern des Typs 1306 Pro reduzieren den Wärmebedarf um bis zu 25 % © Philipp Matzku

Holzwerke Bullinger

Energieeffiziente Trockenkammern

Ein Artikel von Philipp Matzku | 20.04.2023 - 09:09

Hans-Jörg Bullinger, Geschäftsführer bei Holzwerke Bullinger, Abtsgmünd/DE, musste nicht lange überlegen, um sich bei der Ersatz- und Erweiterungsinvestition der neuen Schnittholztrockenkammern wieder für Mühlböck zu entscheiden. Fünf Frischluft-Abluft-Kammern des Typs 1306 Pro mit einer Trocknungskapazität von 550 m3 ersetzen seit Anfang März die drei kleineren Altbestandskammern. „Wir nutzen mit Stärken von 40 bis 120 mm die ganze Sortimentsvielfalt beim Schnittholz. Mit zweimal 160 m3 und dreimal 80 m3 haben die 1306 Pro-Modelle die für uns optimale Größe, um sowohl flexibel, wirtschaftlich als auch energieeffizient zu trocknen“, betont Bullinger.

Hohe Trocknungsqualität

Mühlböck_Menschen.JPG

Langjährige Zusammenarbeit:  die beiden Geschäftsführer Michael Lauber, Lauber Trocknungstechnik, und Hans-Jörg Bullinger, Bullinger Holzwerke (v. li.) © Philipp Matzku

Insgesamt 125.000 m3 Schnittholz verarbeitet Bullinger im Werk auf der Ostalb zu KVH (Produktionsmenge 2022: 68.000 m3), BSH (10.000  m3), Duo-/Triobalken (10.000 m3) sowie Verpackungsware. „Bislang konnten wir aus Kapazitäts- und Leistungsgründen nur unter 10% der benötigten Rohware vor Ort trocknen. Mit den neuen, leistungsstärkeren und größeren Kammern erreichen wir beim Schnittholz eine Trocknungsquote von bis zu 25%“, erläutert Bullinger. Die Trocknungsqualität und die möglichen Trocknungszeiten der Mühlböck-Anlagen haben den Geschäftsführer des Familienunternehmens neben dem Konzept des Wärmerückgewinnungssystems immer schon überzeugt.

Durch den einzigartigen Aufbau der Kammern wird laut Herstellerangaben sowohl der Wärmebedarf um bis zu 25 % als auch der Stromverbrauch ohne Einschränkungen auf den Trocknungsprozess reduziert. Die von Mühlböck selbst entwickelte Wärmerückgewinnung sei in Verbindung mit den Ventilatoren in der Zu- und Ablufteinheit wesentlich effizienter, da 100% der erwärmten Luft auch tatsächlich in der Anlage zur Trocknung verwendet würden, heißt es. Das ebenfalls neu in Betrieb genommene 1,5 MW-Blockheizkraftwerk von Burkhardt mit fünf Holzvergasungsanlagen versorgt die Kammern mit Wärme (s. Beitrag "Energieautark, klimapositiv"). „Die Trockenkammern garantieren auch im Sommer den Volllastbetrieb der Burkhardt-Anlage“, informiert Bullinger.

Optimaler Wärmeeinsatz

Die spezielle Anordnung der Heizregister sorgt zudem für eine gleichmäßige Anströmung der Holzstapel in dem 1306 Pro Modell. Die Wärmeversorgung der fünf neuen Trockenkammern erfolgt nun zentral über einen ebenfalls neuen Heiztechnikraum. Wobei auch bei der Verlegung der Heizungsrohre darauf geachtet wurde, dass die Anlagen so optimal wie möglich an den Heizkreislauf angeschlossen werden.

„Das Besondere an den Trockenkammern bei Bullinger ist die Auslegung auf 70° C Rücklauftemperatur. Diese dient gleichzeitig als Vorlauftemperatur für die Burkhardt-Holzvergaser. Mit dem Energiesparmanager thermisch in Verbindung mit dem Wärmemengenzähler kann man den absoluten Energieverbrauch der Trockenkammern festlegen. Dabei sind die Kammern auch in der App-LösungSmartclient über mobile Endgeräte steuerbar“, betont Michael Lauber, Geschäftsführer des deutschen Mühlböck-Generalvertreters Lauber Trocknungstechnik, mit.

Viel Know-how und Erfahrung

Für die Planung, Montage und Inbetriebnahmen der Gesamtinstallation samt Heizungs- und Elektronikanlagen zeichnete Lauber Trocknungstechnik, Alfdorf, verantwortlich. „Wir sind seit 1990 in zweiter Generation für einen Großteil Deutschlands der Mühlböck-Vertreter. Unserer Kunden schätzen unsere langjährige Erfahrung in der Holztrockentechnik“, gibt Lauber zu verstehen.

„Das Projektkonzept zur Umsetzung stand schnell fest und Lauber hat alles termingerecht geliefert und die zugesagten Leistungen im Bereich Energieeffizienz und Trocknungsqualität eingehalten“, ergänzt Bullinger.