Liechtenstein Holztreff

Flexibel sortieren

Ein Artikel von Günther Jauk | 09.05.2023 - 09:22

Genau vor 100 Jahren legte die Familie Liechtenstein mitten in Deutschlandsberg den Grundstein für ein forsteigenes Sägewerk. Heute sind der 8000 ha umfassende Forstbetrieb und die Säge mit rund 18.000 fm Jahreseinschnitt zwar eigenständige Betriebe, befinden sich aber nach wie vor im Familienbesitz und werden von Prinz Alfred von und zu Liechtenstein geführt.

Im Sägewerk setzt das Unternehmen auf Regionalität und Diversifikation. Während man etwa ein Drittel der Fichten, Kiefern und Lärchen aus dem eigenen Forst bezieht, stammt der übrige Teil des Rundholzes von Landwirten aus der Umgebung. Den Verkaufsradius der teils getrockneten und gehobelten Produkte beziffert der Sägeleiter und Prokurist, Ronald Dengg, mit 100 km – nur geringe Mengen werden exportiert. Neben einem sehr breiten Sortiment für regionale Holzbaubetriebe eröffnete man bereits 1995 einen Holzfachmarkt für Privatkunden. Dieser ist laut Dengg in wirtschaftlich guten Zeiten zwar oft hinderlich – bei schwacher Konjunktur allerdings goldwert: „Dank unserer vielen Standbeine und zahlreichen Produkte sind wir hier meist auch etwas stabiler unterwegs.“

Leistungsstark und flexibel

Den Einschnitt der bis zu 11 m langen und 70 cm dicken Stämme bewerkstelligt das Unternehmen mit einer Gattersäge, welcher 2010 eine kombinierte Besäum- und Nachschnittkreissäge des Typs KSM 200 von H.I.T. nachgeschaltet wurde. Bereits damals spielte man mit dem Gedanken, eines Tages auch die nachgelagerte Sortierung zu automatisieren und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. „Schon beim Einbau der KSM haben wir uns baulich auf diesen Schritt vorbereitet, den wir dann 2020/21 gegangen sind“, erinnert sich Dengg.

Eine zentrale Anforderung an die Sortierung war, dass man neben der gesamten Haupt- und Seitenware auch getrocknete Pakete in die Anlage einbringen kann. „Wir wollten eine leistungsstarke Sortierung, ohne dass diese unsere Flexibilität beeinträchtigt“, ergänzt Dengg, der damit insbesondere die aus der KSM kommende Produktvielfalt anspricht.

Die Sortieranlage ist auf 3 bis 5 m lange Hölzer mit bis zu 160 mm Stärke ausgelegt, wobei Kanthölzer bis zu einer Stärke von 140 mm auch gekappt werden können. Größere Dimensionen – mit der KSM sind 6 m Länge und 200 mm Dicke möglich – werden unmittelbar vor der Sortierung automatisch ausgeschleust und per Vakuumheber gestapelt.

Fertige Pakete

Die neue Sortieranlage von H.I.T. schließt direkt an die 2010 installierte Anlage an. Über eine Vereinzelung nach der KSM gelangt die Seitenware in eine vordefinierte, hydraulisch heb- und senkbare Box, wobei die Bretter von der KSM immer Vorrang haben. Die Hauptware sowohl vom Gatter als auch von der KSM wird in einem großzügigen Querpuffer gesammelt. Die Entleerung der Boxen erfolgt über einen zweiten Querpuffer. Sind beide Querpuffer entleert, kann über eine Fremdaufgabe trockene Ware ebenfalls über den Entzerrer zur Beurteilungsstation gebracht werden. Hier kann der Mitarbeiter per Knopfdruck oder durch Eingabe von bestimmten Maßen die Ware wieder in die Sortierboxen zurücksortieren. Das zu stapelnde Holz wird nach der Vermessung und Kappung zur Stapelanlage transportiert, wo die Lattenlegung automatisch erfolgt. Die fertigen Pakete werden zum Schluss nach unten gefahren und vom Stapler abgeholt.

Neben der Flexibilität und der hohen Leistung schätzen Dengg und Produktionsleiter Paul Müller zudem den deutlich geringeren Personaleinsatz und die Holz schonende Bauweise. „Natürlich haben wir auch andere Angebote eingeholt, aber H.I.T. bot uns abermals die schlüssigste Lösung“, bekräftigt Dengg und ergänzt, dass natürlich die guten Vorerfahrungen und die Lieferung eines Gesamtpaketes ebenfalls entscheidende Faktoren zugunsten von H.I.T. waren.