Österreich

Verbände fordern Bürokratieabbau

Ein Artikel von Günther Jauk (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.02.2024 - 15:42

Der Obmann des Fachverbandes der Holzindustrie Österreichs, Herbert Jöbstl, findet klare Worte zur EU-Entwaldungsverordung EUDR: Natürlich unterstütze die Holzindustrie das Ziel der EUDR, die globale Entwaldung zu stoppen. Das grundlegende Problem der EUDR sei, dass sie, gemessen am Bürokratieaufwand, keinen Mehrwert bringe. […] Mit der EUDR werde zusätzliche und ausufernde Bürokratie geschaffen, die Mitgliedsbetriebe, vor allem die in Österreich vorhandenen Unternehmen mittlerer Größe, ernsthaft benachteiligten. 

„Der im Januar begonnene Praxistest in einigen unserer Unternehmen hat gezeigt, dass die EUDR so nicht umsetzbar ist“, betont Jöbstl. Das Informationssystem der Kommission entspreche nicht dem Stand der Technik. Manuelle Eingaben ohne Datenschnittstellen stellen nicht nur unnötige Fehlerquellen dar, sondern haben einen enormen bürokratisch-administrativen Aufwand für die Betriebe zur Folge, welcher unverhältnismäßig zum zu erwarteten Nutzen sei. Jöbstl fordert daher, den Prozess der EUDR-Umsetzung völlig neu und praxistauglich aufzusetzen und Länder mit nachweislich stabiler beziehungsweise zunehmender Waldfläche, nachweislich nachhaltiger Waldbewirtschaftung und funktionierendem Gesetzesvollzug entlang der gesamten Wertschöpfungskette von den unnötigen bürokratischen Hürden auszunehmen.

In dasselbe Horn stieß auch DeSH-Präsident Dr. Stephan Lang im Zuge der Präsentation des Positionspapiers „Holz – Transformation – Zukunft“ vergangene Woche: EUDR betreffe beinahe die gesamte Wertschöpfungskette und sei komplett praxisfern. Die Politik müsse der Branche eine praxistaugliche Umsetzung ermöglichen (s. Beitrag Eklatanter Wohnungsmangel).