Leserbrief von Paul Faltheiner, FALCO-Holz Salzburg:
Der süditalienische Holzmarkt hat relativ hohe Qualitätsansprüche bei immer ausgereizten Preisvorstellungen, aber äußerst attraktive Mengen bei den zentralen Großhändlern, die auch vor Abschlüssen von 10 bis 20 Ladungen nicht zurückschrecken. Diese attraktiven Mengen dürften tonangebende österreichische BSH-Hersteller in der Konjunkturdelle des vergangenen Halbjahres zu einer Preisrallye motiviert haben. Selbst abgebrühte Kalabresen, Pugliesen, Sarden oder Sizilianer sind über die Preisabsenkungen verwundert bis paralysiert, da sie einerseits unter der Lagerentwertung leiden und andererseits die Kalkulation von Holzindustriellen nicht mehr nachvollziehen können. Diese lamentieren doch seit Längerem wegen der hohen Rundholzpreise, steigenden Personalkosten, ausufernden Energiepreise, unterbrochenen Lieferketten, erhöhten Frachten etc.
In der Holzbranche gab es bis vor einigen Jahren vor dem Marktwiedereintritt nach den Ferien oder zum Jahreswechsel gerne regelmäßige Treffen nahe der Mozartstadt. Diese dienten der besseren Markteinschätzung, der Abstimmung strategischer Ziele, dem erfolgreichen gemeinsamen Auftreten, der Bewerbung unseres Lieblingsproduktes und letztlich der erfolgreichen Marktberuhigung. Veränderungen wurden (fast) von der gesamten Holzindustrie weitergegeben und Kunden konnten sie besser verstehen, sich orientieren und einstellen. Der Reputation „unseres“ edlen Holzes wurde damit positiv gedient. Es wurden sogar Gastredner anderer Zünfte geladen, um sich einen transparenteren und breiteren Blick in den Markt und die Zukunft zu verschaffen.
Holz ist ein edler Baustoff, der zweitwichtigste Devisenbringer der Nation nach dem Tourismus, unser aller Herzblut und Lebenselixier, ein Produkt von Vollprofis mit Leidenschaft und hat sich einen sorgsamen Umgang, eine feinfühlige Bewerbung, einen gemeinsamen, reputationsfördernden Auftritt mehr als verdient!