Das Sägewerk der Familie Petermann entstand 1928 in Randegg – nur vier Jahre, nachdem ein Hammerwerk erworben worden war. 1961 heiratete Ingeborg Petermann den Kärntner Reinhold Mosser. Zwei Jahre später übernahmen beide das Unternehmen, das damals acht Beschäftigte zählte.
Aus Sägewerk wird Holzindustrie
Familienbetrieb: Reinhold Mosser, der das Unternehmen maßgeblich prägte, mit seinem Enkel Nikolaus, der nach dem Studium und Praktikum nach Randegg zurückkehren möchte © Gerd Ebner
Der Kuchl-Absolvent Reinhold Mosser bewies sowohl technischen als auch wirtschaftlichen Weitblick. Er transformierte ein kleines Sägewerk in eine führende Holzindustrie. Stolz verkündete er bei der Jubiläumsfeier: „Unser Unternehmen steht trotz vielfältiger Krisen in allen Bereichen ausgezeichnet da.“
Die Transformation eines Sägewerksunternehmens in eine Holzindustrie begann 1972 mit der Produktion von keilgezinktem Fensterholz. 1975 gründeten Ingeborg und Reinhold Mosser die „Mosser Holzindustrie“.
BSH industriell
1988 startete Mosser als erstes Unternehmen in Europa mit der industriellen Produktion von Brettschichtholz. Man teilte sich in zwei Geschäftsbereiche: Mosser Leimholz spezialisierte sich auf die Weiterverarbeitung, während die Mosser Holzindustrie den Sägewerksbetrieb übernahm.
Sägewerksneubau
Im Jahr 2000 übergab Reinhold Mosser die Geschäftsführung an seinen Sohn, Reinhard Mosser, und Ernst Lasselsberger. 2008 nahm das neu errichtete Sägewerk in Zarnsdorf seinen Betrieb auf, das modernste Technik und erhöhte Kapazität bot – und hohe Ausbeute.
2022 wurde die Geschäftsführung an Martin Bruderhofer übergeben. Im Jahr danach erweiterte das Unternehmen seine Produktpalette um ein Werk für Brettsperrholz. Ein kürzlicher Artikel im Holzkurier kommentierte: „Wir beschäftigen uns schon lange mit Brettsperrholz, da es ideal zu unserem Sortiment an verklebten Holzbauprodukten passt und wir den Rohstoff aus unserem Sägewerk optimal weiterverarbeiten können.“
Die niederösterreichische Holzindustrie setzt Maßstäbe, die für viele Konkurrenten schwer zu erreichen sind, besonders bei der Eigenkapitalquote. Mosser hat maßgeblich zur Entwicklung der industriellen Leimholzfertigung in Europa beigetragen und den italienischen Markt mit BSH-Exporten bereichert, einem Baustoff, der von den dortigen Architekten dringend benötigt wurde.
Next Generation
Am Festtag wurde Nikolaus Mosser, der Sohn von Reinhard Mosser, vorgestellt. Er war bereits als Kind bei der Grundsteinlegung des Sägewerkes in Zarnsdorf dabei und plant, nach seinem Studium in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters zu treten. So geht Familienbetrieb.
Mosser Leimholz & Holzindustrie
Standort: Randegg, Zarnsdorf
Geschäftsleitung: Martin Bruderhofer
Mitarbeiter: 235
Umsatz: 170 Mio. € (2022)
Exportanteil: 60 %
Produkte: Schnittholz, Brettschichtholz, Brettsperrholz, Duolam, Deckenelemente,
Keilgezinkte Latten, Holzbriketts
Einschnitt: 360.000 fm (Plan 2024)
BSH: 170.000 m3 (2022)
BSP: Start 2023; Kapazität 50.000 m3/J