Für Brettsperrholz war es – wie jedes Jahr seit dem Aufzeichnungsbeginn 2008 – ein Rekordjahr. Da BSP faktisch ausschließlich auftragsbezogen hergestellt wird, ist davon
auszugehen, dass die produzierten Mehrmengen auch verbaut wurden. Angesichts der schwachen Baukonjunktur ist das eine bemerkenswerte Leistung, die jedoch kaum einen Marktteilnehmer in Jubelstimmung versetzte. Es war nämlich nicht der reißende Absatz, sondern die in den vergangenen Jahren massiv gewachsene Kapazität, die unentwegt auf den Markt drängte und die Preise am Boden hielt. Während die Preisindizes von KVH und BSH zum Jahreswechsel rund ein Viertel über den Vor-Corona-Werten (Januar 2019) lagen, fehlten BSP immer noch 3 Punkte auf die 100 %-Marke.
BSH: Angebot passte zur Nachfrage
Stark unter Druck waren 2024 auch die KVH-Preise, wobei die produzierten Mengen in Österreich und Deutschland mit 3,12 Mio. m³ das dritte Jahr in Folge auf demselben Niveau lagen. So lautete zumindest die Prognose der KVH-Hersteller bei der bislang jüngsten Produktionserhebung im Frühling 2024. Dass diese Mengen auch tatsächlich erreicht wurden, darauf weisen zumindest zahlreiche Marktgespräche hin, bei denen immer wieder auf die unerwartet gute Auslastung bei nicht auskömmlichen Preisen hingewiesen wurde.
Bei BSH war das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zuletzt deutlich besser ausbalanciert. Gemeinsam produzierten Deutschland und Österreich 2,73 Mio. m³, was gegenüber 2023 ein geringfügiges Minus von rund 1 % bedeutet. In Österreich sank die Produktion um 4 % auf 1,43 Mio. m³, womit auf das Rekordjahr 2021knapp 11 % fehlten. Deutschland erzielte mit einem Plus von 2 % auf 1,32 Mio. m³ indes den höchsten Wert aller Zeiten.
Weniger Schnittholz in Deutschland, mehr in Österreich
Den mit Abstand ältesten Produktionsrekord der Holzkurier-Statistik halten weiterhin die österreichischen Nadelholzsäger. Nie lag der Nadelrundholz-Einschnitt höher als 2007, wobei dieser Rekord 2022 beinahe geknackt wurde. 2023 folgte eine deutliche Zurücknahme und zuletzt wieder ein moderater Anstieg um 2 % auf 15,75 Mio. fm.
Deutschland verzeichnete indes das dritte Jahr mit Negativwachstum in Folge, nachdem man 2021 mit 32,77 Mio. fm mehr Nadelrundholz eingeschnitten hatte als je zuvor. Verglichen mit 2023, sank der Einschnitt um knapp 3 % – auf das Rekordjahr fehlten 6,5 %.
2024 kämpften die Säger mit schrumpfenden Margen, wobei die gestiegenen Kosten für die Produktion und insbesondere den Rohstoff von der einen und die schwache Nachfrage von der anderen Seite her drückten. In ganz Europa ist der NadelschnittholzBedarf 2024 gegenüber dem Vorjahr um weitere 2 Mio. m³ auf 65 Mio. m³ zurückgegangen – auf das Rekordjahr 2021 fehlten ganze 17 Mio. m³, was der österreichischen Gesamtproduktion der vergangenen sieben Quartale entspricht. Für das laufende Jahr geht der europäische Sägewerksverband zumindest von einem Wiederanstieg auf das 2023er-Niveau mit 67 Mio. m³ aus.
Weniger Laubholz eingeschnitten
Den deutlichsten Rückgang verzeichneten im abgelaufenen Jahr laut Holzkurier-Erhebung die österreichischen Laubholzsägewerke mit einem Minus von beinahe 20 % auf 223.000 fm. Hauptverantwortlich dafür war Abalon, das größte Laubholzsägewerk des Landes. Das vom Holzkurier als „Sägewerk des Jahres 2025“ ausgezeichnete Unternehmen stellte die Produktion in Heiligenkreuz/AT und Schwalmstadt/DE vorübergehend ein und belieferte seine Kunden aus vorproduzierten Beständen. Neben einer Marktentlastung brachte diese wegweisende strategische Entscheidung Zeit für Ablaufoptimierung, Modernisierung und Mitarbeitererholung – 2025 werde man wieder langsam hochfahren und danach ohne Altlasten weitermarschieren. Hätte Abalon auf dem Vorjahresniveau weiterproduziert, läge der Rückgang in Österreich bei lediglich 5 %.
Deutlich weniger Einfluss hatte der Stillstand von Abalon in Deutschland. Hier gab die Produktion gegenüber dem Vorjahr um 8 % nach und notierte damit bei 1,42 Mio. fm. Die beiden größten Laubholzsäger der Bundesrepublik, Pollmeier Massivholz (840.000 fm) und Holzwerk Obermeier (100.000 fm), produzierten 2024 indes auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Laubholzsäger stehen vor großen Herausforderungen, wie unter anderem auf der Internationalen Laubholzkonferenz in Wien im November 2024 zu hören war. Diese führen die Marktteilnehmer auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld sowie die gestiegenen Lohn- und Energiekosten zurück. Mindere Schnittholzqualitäten seien bisher zum Großteil nach China abgeflossen, dafür gebe es jetzt aber keinen Markt mehr. Zudem steht die Parkettindustrie, auch aufgrund der stark rückläufigen Bautätigkeit, enorm unter Druck.
Rekordjahr für Pellets
Der warme Winter und die noch vollen Lager der Endverbraucher ließen 2024 für die österreichischen Pelletsproduzenten ausgesprochen zäh beginnen, wobei insbesondere der italienische Markt schwächelte. „Befüllungen für mehr als 20.000 neue Pelletslager und auch der steigende Verbrauch im gewerblichen Bereich haben dann aber den Verbrauch erhöht und auch die Produktion angekurbelt“, berichtet proPellets Austria-Geschäftsführerin Doris Stiksl. Das (vorläufige) Ergebnis ist ein sattes Plus von 15 % auf 1,99 Mio. t Jahresproduktion in Österreich.
Noch keine konkreten Pelletszahlen für 2024 gibt es aus Deutschland. Der DEPV geht davon aus, dass die im Frühling 2024 prognostizierte Menge von 3,8 Mio. t geringfügig unterschritten werden wird. Die Gründe seien der immer noch hohe Lagerbestand aufgrund von Überbevorratung, der warme Winter 2023/2024, aber auch der eingebrochene Absatz bei neuen Pelletsanlagen. Rechnet man die Produktionsmengen der ersten drei Quartale auf das Gesamtjahr hoch, kommt man auf 3,68 Mio. t und damit annähernd an den Rekordwert von 2023 mit 3,71 Mio. t.