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Schnittholz Stapel Nadelholz © Martina Nöstler

Deutschland/Österreich/Italien

Schnittholz-Preisbild April 2025

Ein Artikel von Gerd Ebner | 07.05.2025 - 12:02

Die überdurchschnittlichen Rundholzpreis-Steigerungen in Skandinavien sowie die Rundholzverknappung in Schweden zwingen die nordischen Unternehmen zum Handeln. Dies führte dazu, dass schwedische Anbieter zum 2. Quartal mit deutlichen Preiserhöhungen bei der BSH-Lamelle auf den deutschen Markt kamen. Sicht-Lamellen aus mitteleuropäischer Produktion werden vom Holzkurier mit 305 bis 325 €/m3 notiert. Nordische Ware liegt nach den Erhöhungen rund 15 €/m3 im unteren und 5 €/m3 im oberen Segment darüber.

Zuerst rauf, dann wieder runter

„Bei diesen Lamellenpreisen ergibt sich automatisch ein BSH-Preis von knapp unter 600 €/m3“, erklärte ein BSH-Produzent mit Blick auf mögliche weitere Preissteigerungen bei Brettschichtholz. Für April ermittelte der Holzkurier Preise von 555 €/m3 (Italien) bis 580 €/m3 (Deutschland). Für Irritation sorgte eine stärkere Preiserhöhung eines österreichischen Anbieters, die jedoch bald darauf um 10 €/m3 korrigiert wurde.

Latten legen weiter zu

Gerade die Preise für CE-Dachlatten stiegen im April im gesamten deutschsprachigen Raum weiter. Einzelne Produzenten berichten bereits von Abschlüssen im Bereich von 400 €/m3 frei Werk, wobei der Großteil der verkauften Mengen im April noch um 20 bis 30 €/m3 darunter lag. Die vom Holzkurier erhobene Preisspanne reichte von 365 bis 400 €/m3 und stieg damit gegenüber dem Vormonat durchschnittlich um weitere 20 €/m3. Vor allem größere Sägewerke setzten die höheren Preise offenbar rascher durch.

Das Trendbarometer zeigt im Frühling weiterhin nach oben. Für Mai lautet die Vorgabe mancher Anbieter bereits: „nicht unter 400.“ Der Markt scheint derzeit weiter steigende Preise zuzulassen, nicht zuletzt, weil CE-Latten zunehmend auch für Fassaden verwendet werden. Ob diese Preise von allen Marktteilnehmern durchgesetzt werden können, bleibt abzuwarten.

Die Hauptwarensortimente werden derzeit in großen Mengen von Weiterverarbeitern abgenommen. Dies stärkt die Zuversicht, dass die Absatzlage in Europa weiterhin als gut eingeschätzt wird. Einen deutlichen Dämpfer erfährt hingegen der US-Markt: Anhaltende politische Unsicherheiten ließen die Preise im März auf 405 €/m3 steigen – ein Niveau, das es seit zweieinhalb Jahren nicht mehr gab. Im April sanken die Preise für europäisches Schnittholz in den USA um 10 €/m3. Die Tendenz bleibt fallend.

Während die Preise für Hauptware seit Jahresanfang um rund 25 €/m3 gestiegen sind, fällt der Zuwachs bei Seitenware deutlich geringer aus. Zuletzt meldete die deutsche Verpackungsholzbranche sogar einen spürbaren Nachfragerückgang sowie verstärkte Konkurrenz durch Anbieter aus Polen. Ähnlich wie in Italien stoßen angekündigte Preiserhöhungen hier auf deutlich mehr Widerstand seitens der Käufer.