Der jährliche Schnittholzbedarf der USA liegt bei rund 90 Mio. m³. Rund 40% davon stammen aus Importen. Sollten die Vereinigten Staaten auf Einfuhren verzichten wollen, müsste das heimische Produktionsvolumen entsprechend steigen. 4,5 bis 7 Mio. m³/J könnten die USA mit bestehenden Anlagen rasch zusätzlich produzieren, so die Einschätzung von Kevin Mason, Geschäftsführer des Marktforschungsunternehmens ERA Forest Products Research.
Die größten Hürden für eine Ausweitung der Inlandsproduktion liegen jedoch weniger in der Rohstoffverfügbarkeit als vielmehr in fehlender Infrastruktur und personellen Engpässen – insbesondere im Nordwesten des Landes. In den vergangenen zehn Jahren konzentrierte sich die Investitionstätigkeit vor allem auf den Süden der USA. Mason vermutet, dass dies auch in der kommenden Dekade so bleiben werde. Sollten die Vereinigten Staaten ihre Eigenversorgung also forcieren, dürfte diese überwiegend aus diesem Landesteil gedeckt werden, was allerdings mit hohen Investitionen verbunden wäre. Schätzungsweise fielen allein für die Sägewerke Kosten in Höhe von 10 Mrd. US-$ (8,8 Mrd. €) an.
Rund 85% der US-Importe stammen aus Kanada. Die Zölle auf kanadisches Nadelschnittholz sollen von derzeit 14,4% auf 34,5% ansteigen. Eine endgültige Entscheidung des US-Handelsministeriums wird Anfang bis Mitte August erwartet, könnte einem Bericht der nordamerikanischen Branchenanalysen Forest Economic Advisors (FEA) jedoch bereits ab 3. Juli wirksam werden.