Der neue Brennstoff

Ein Artikel von Administrator | 10.11.2001 - 00:00
Die strengste aktuelle Pelletsnorm gilt in Österreich: die Önorm M 7135. Diese wurde von DI Dr. Michael Golser, Holzforschung Austria, HFA, beim 2. europäischen Expertenforum zum Thema Holzpellets vom 8. bis 9. November in der Salzburger Residenz vorgestellt. Da sich die Hersteller bei der Anwendung dieser Norm, die den Aschegrenzwert auf 0,5% beschränkt aufwändige Zusatzprüfungen zur Ermittlung der genauen Inhaltsstoffe ersparen, wird diese auch in anderen Ländern angewendet. Sowohl die schwedische Norm SS 187120 als auch die deutsche Norm DIN 51 731 sehen für den Brennstoff geringere Anforderungen vor.Europäische Normung in Arbeit. Um eine Vereinheitlichung der Qualität und somit eine Erleichterung des Handels gewährleisten zu können, wird nun an der europaweiten Normung gearbeitet. Außerdem sind für Österreich Normen für Transport und Manipulation, die Önorm M 7136, und für die Lagerräume der Pellets, Önorm M 7137, in Arbeit.
Ob diese auch in die europäische Normung einfließen werden, ist eher ungewiss, da die Transportmengen und -mittel in den einzelnen Ländern sehr differieren. Schweden: 40%-iges Marktwachstum. Schweden, das in seinen Regelungen drei Qualitäten für Pellets festlegt, liegt beim Pelletsverbrauch an der Spitze. Dort wird der Brennstoff fast ausschließlich in großen Anlagen geheizt. Die Ansprüche sind aus diesem Grund weniger hoch, was Abrieb und Dichte betrifft. Allerdings wächst der Markt bei den Einfamilienhäusern jährlich um 40%. Gründe dafür sind die Kohlen-Dioxid-Reduktion und die hohen Energiesteuern sowie hohe Öl- und steigende Strompreise.
Feuerpolizeiliche Richtlinien. Vor allem bei der Lagerung und bei den Brandsicherheitsvorkehrungen ist Österreich wesentlich strenger als beispielsweise Deutschland. Dort hat der Technologietransfer aus Österreich der Pelletstechnologie vor 4 Jahren einen schnellen Start ermöglicht.
Die Lagerung der Pellets im Heizraum ohne Brandschutzvorkehrungen ist erlaubt und führt, neben der Brandgefährdung, zu unnötigen Staubbelastungen und inhomogener Entnahme.
„Die Probleme in Süddeutschland liegen vor allem in der Informationsverbreitung, Lagerung und Lieferung des Brennstoffes”, meint Helmut Schellinger von Schellinger & Co energie technik, Weingarten/D. Gegenseitige Information. Der Ruf nach funktionierender Kommunikation von den Rohmateriallieferanten über die Pelletsproduzenten, Kesselhersteller und Installateure bis hin zu den Endkunden war von allen Seiten zu hören, wobei die Situation in Österreich durch die bestehenden Verbände bereits verbessert werden konnte.Aufschwung und Abstieg in Japan. Japan kann auf eine 20-jährige Erfahrung mit Pellets verweisen. Nach dem starken Anstieg dieser Heizform mit dem Höhepunkt 1984 mit 28.000 t war sie stetig rückläufig. Im Jahr 2000 wurden nur mehr 2300 t Pellets verheizt. Als Grund dafür nennt Ken`ichiro Kojima, Woody Biomass Forum, Toda Build/J, niedrige Ölpreise und bisher relativ schwieriges Handling sowie wenig Komfort.Außenlagerung. Neuigkeiten für unterirdische Außenlagerung und Fördersysteme wurden von Dipl.-Ing. Markus Lienhard, Mall Umweltsysteme, Donaueschingen-Pfohren/D, präsentiert. Vorteile: Staubfreiheit, Raumgewinn, Brand- und Schallschutz. Die Betonbehälter, deren Dichtigkeit vom Gehalt an Kapillarporen abhängt, werden in einem Guss gefertigt und weisen daher keine Fugen auf. Lienhard kritisiert die mangelnde Zusammenarbeit zwischen Kessel- und Lagerstättenherstellern. Dies verzögere den Einbau des Fördersystems unnötig.
Ausgleich zwischen kontinuierlicher Produktion und diskontinuierlicher Abnahme war Thema des Vortrages von Rudolf Huber, Umdasch, Amstetten.