Gerüchten zufolge refinanzierte sich die erste Papiermaschine über Münzfunde eines auf dem Gelände in Stockstadt/ DE entdeckten, römischen Castells – „jedenfalls fast“, schmunzelt Dr. Wilfried Müller, Finanzdirektor bei M-real Stockstadt anlässlich der Vorstellung des integrierten Zellstoff- und Papierwerkes nahe Aschaffenburg/DE.
Unter der Philosophie umweltfreundliche Verfahren, erneuerbare Naturstoffe und wiederverwendbares Produkt, entstehen hier mit einer Kapazität von jährlich 170.000 t TCF-Sulfit-Zellstoff knapp 420.000 t Natur- und gestrichene Papiere.Trimodal. Das unmittelbar am Main gelegene, 375.000 m² Areal mit 200.000 m² Erweiterungsfläche verfügt über Anschlüsse für Schiff, Bahn und LKW. 510.000 fm/J Buchen-Industrieholz akquiriert Thosca Holz, Hösbach/DE, in den umliegenden Mittelgebirgen.
Wie Erich Sauer, Produktionsleiter Zellstofferzeugung, im Rahmen einer Rundganges erläuterte, löscht M-real wöchentlich 420 Lkw-Ladungen Buchen-Rundholz sowie 40 LKW mit Hackschnitzeln von Pollmeier, Creuzburg/ DE. Die obligatorische Holzprobe dient der Bestimmung von atro-Gewicht sowie der Abrechnung. Per Portalkran zum Aufgabetisch befördert, trennen fünf Sägen das Rundholz in bis zu 1,5 m lange Stücke auf.Wassergedämpft. Per Längsförderer erreichen die Rundhölzer eine rotierende, wassergelagerte, 30 m lange Trommel. Darin schlagen sich die Hölzer nach dem Friktionsprinzip gegenseitig die Rinde ab – diese fällt durch Schlitze nach außen zur thermischen Nutzung, während ein Wasserbad fängt die Steine auffängt.
Nach dem Einsatz der Metalldetektoren erfolgt das Hacken in gleichmäßige, 5 bis 6 mm starke Hackschnitzel, die per Blasleitung ihre Hackschnitzel-Silos.Dampf gegart. Ein 5 bis 5,5 Stunden währender, diskontinuierlicher Kochprozess bei 138° C setzt die gewünschte Zellulose mit Magnesium-Bisulfit, frei – homogener die Hackschnitzel, desto besser dringt jetzt die Kochsäure ein. Das durch den Kochprozess zerkleinerte Lignin wird mit 170 bis 180 m³ Waschfiltrat ausgewaschen, eingedickt und verbrannt. Die Rauchgasreinigung nach thermischer Nutzung gewinnt die Kochingredienzien zurück.Dampfgebügelt. Nach dem Abtrennen von verbliebenem Holz und Ästen pressen Flügelräder den Zellstoff durch Sortierer mit 0,13 bis 0,15 mm schmalen Schlitzen und es erfolgt eine Nachsortierung im Cleaner, bevor das Produkt für 4 bis 5,5 Stunden durch Wasserstoffperoxid den gewünschten Weißgrad erhält. Eine 50 m lange Langsiebmaschine bringt den Zellstoff in Bahnform: Von der Stoffdichte 2,4% saugen Vakuumpumpen Wasser, Dampf wird aufgeblasen sowie die Bahn gepresst. In der Trockenpartie steigern beheizbare Trockenzylinder den Stoffgehalt auf 75% bis 90%, bevor der 2005 neu installierte Querschneider sowie die neue Ballenlinie von Metso, Jyväskylä/FI, die Stoffbahn in 81 x 81 cm große und 380 mm hohe Blütterstapel, zu sechs bis acht in Ballen verwandeln. Der Bedarf an Rohstoffen je Tonne Zellstoff beläuft sich nach Aussage von Sauer auf 2 t Holz, 2,9 t Dampf, 36 m³ Wasser, 150 l Trinkwasser sowie 170 m³ Luft (Sauer).
Unter der Philosophie umweltfreundliche Verfahren, erneuerbare Naturstoffe und wiederverwendbares Produkt, entstehen hier mit einer Kapazität von jährlich 170.000 t TCF-Sulfit-Zellstoff knapp 420.000 t Natur- und gestrichene Papiere.Trimodal. Das unmittelbar am Main gelegene, 375.000 m² Areal mit 200.000 m² Erweiterungsfläche verfügt über Anschlüsse für Schiff, Bahn und LKW. 510.000 fm/J Buchen-Industrieholz akquiriert Thosca Holz, Hösbach/DE, in den umliegenden Mittelgebirgen.
Wie Erich Sauer, Produktionsleiter Zellstofferzeugung, im Rahmen einer Rundganges erläuterte, löscht M-real wöchentlich 420 Lkw-Ladungen Buchen-Rundholz sowie 40 LKW mit Hackschnitzeln von Pollmeier, Creuzburg/ DE. Die obligatorische Holzprobe dient der Bestimmung von atro-Gewicht sowie der Abrechnung. Per Portalkran zum Aufgabetisch befördert, trennen fünf Sägen das Rundholz in bis zu 1,5 m lange Stücke auf.Wassergedämpft. Per Längsförderer erreichen die Rundhölzer eine rotierende, wassergelagerte, 30 m lange Trommel. Darin schlagen sich die Hölzer nach dem Friktionsprinzip gegenseitig die Rinde ab – diese fällt durch Schlitze nach außen zur thermischen Nutzung, während ein Wasserbad fängt die Steine auffängt.
Nach dem Einsatz der Metalldetektoren erfolgt das Hacken in gleichmäßige, 5 bis 6 mm starke Hackschnitzel, die per Blasleitung ihre Hackschnitzel-Silos.Dampf gegart. Ein 5 bis 5,5 Stunden währender, diskontinuierlicher Kochprozess bei 138° C setzt die gewünschte Zellulose mit Magnesium-Bisulfit, frei – homogener die Hackschnitzel, desto besser dringt jetzt die Kochsäure ein. Das durch den Kochprozess zerkleinerte Lignin wird mit 170 bis 180 m³ Waschfiltrat ausgewaschen, eingedickt und verbrannt. Die Rauchgasreinigung nach thermischer Nutzung gewinnt die Kochingredienzien zurück.Dampfgebügelt. Nach dem Abtrennen von verbliebenem Holz und Ästen pressen Flügelräder den Zellstoff durch Sortierer mit 0,13 bis 0,15 mm schmalen Schlitzen und es erfolgt eine Nachsortierung im Cleaner, bevor das Produkt für 4 bis 5,5 Stunden durch Wasserstoffperoxid den gewünschten Weißgrad erhält. Eine 50 m lange Langsiebmaschine bringt den Zellstoff in Bahnform: Von der Stoffdichte 2,4% saugen Vakuumpumpen Wasser, Dampf wird aufgeblasen sowie die Bahn gepresst. In der Trockenpartie steigern beheizbare Trockenzylinder den Stoffgehalt auf 75% bis 90%, bevor der 2005 neu installierte Querschneider sowie die neue Ballenlinie von Metso, Jyväskylä/FI, die Stoffbahn in 81 x 81 cm große und 380 mm hohe Blütterstapel, zu sechs bis acht in Ballen verwandeln. Der Bedarf an Rohstoffen je Tonne Zellstoff beläuft sich nach Aussage von Sauer auf 2 t Holz, 2,9 t Dampf, 36 m³ Wasser, 150 l Trinkwasser sowie 170 m³ Luft (Sauer).
Unter Dampf: Mit bis zu 950 m/min produziert die PM2 bei M-real die Basis für gestrichene Papiere © Dr. Stefan Peters
Während die PM1, 1963 von Black Clawson, New York/US, installiert und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, Naturpapiere mit 80 bis 300 g/m², erzeugt. entstehen auf der PM2 von 1970 50 bis 79 g/m² leichte Papiere, die per Streichmaschine SM ihre speziellen Oberflächen erhalten.
10 t Farbe pro Ansatz: Die Farbküche liefert das Material für die Streichmaschine (SM1) © Dr. Stefan Peters
Hauptkostenfaktor dabei ist die Abwasserbehandlung. Sie erreicht Reinigungsgrade bei BSB5 von 99,6% sowie bei CSB von 97,8% und hat eine Entsorgungskapazität von 50.000 m³ täglich.Nachbarschaftlich. Ein paar hundert Meter weiter südlich auf der gleichen Main-Seite will Pollmeier, Creuzburg/DE, Ende diesen Jahres sein neues Buchensägewerk starten. Die Kapazität von 500.000 fm/J im Endausbau dürfte gute Aussichten auf den nachbarschaftlichen Transfer frischer Hackschnitzel und damit Kostenreduktionen bieten.
M-real-Stockstadt-Facts
Gegründet 1898 von der Actiengesellschaft für Maschinenpapierfabrikation Aschaffenburg/DEProdukte (2005): Zellstoff (153.000 t), Naturpapiere (194.000 t) und gestrichene Papiere (201.000 t); 90% als Formatpapier
Umsatz (2005): 292 Mio.
Mitarbeiter: 916 (davon 57 Auszubildende)
Geschäftsführer: Bernhard Jäggi