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Erbauer der Job 5: Konstrukteur Birker (rechts) und Josef Oberlerchner © Archiv

Erstes Motorflugzeug

Ein Artikel von KG | 13.01.2009 - 19:58
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Erbauer der Job 5: Konstrukteur Birker (rechts) und Josef Oberlerchner © Archiv

Das erste seit Kriegsende in Österreich gebaute Motorflugzeug, die JOB 5, wurde von der Holzindustrie Oberlerchner, Spittal/Drau, vorgestellt. Es wurde vor 50 Jahren als Sport- und Schulflugzeug ohne öffentliche Hilfe konstruiert. Der 90 PS-Tiefdecker, zweisitzig, mit einer Spannweite von 9,2 m und einer Länge von 6,35 m war für ein Fluggewicht von 600 kg und eine Flugzeit von vier Stunden bei einer Reisegeschwindigkeit von 175 km/h ausgelegt. Die Ganzholz-Schalenbauweise wurde seit 1940 in den Oberlerchner-Werken aus sechs Typen von Segelflugzeugen entwickelt. Diese wurde aus Buchen- und Birken-Sperrholz und inländischen, feinjährigen Kiefern-Boules (mindestens sechs Jahresringe pro Zentimeter) erzeugt. 1943 und 1944 wurden Heckleitwerke für die Messerschmitt Me 109 und Heinkel He 162 hergestellt. Bis 1958 hat Oberlerchner 4000 komplette Segelflugzeuge in Holz- oder Gemischtbauweise erzeugt und verkauft. Im Sommer 1958 wurde ein Hochleistungseinsitzer als erstes exportiertes österreichisches Segelflugzeug über Triest nach Kalifornien verschifft. Unter dem Titel „Russischer Holzweg nach Rom” kündigte der Holzkurier 1959 eine sowjetische Initiative an, in Italien ein Sägewerk zu erweitern, um mehr sowjetisches Rundholz zu Schnittholz für den Italienmarkt einzuschneiden. Gemeinsam mit der damals starken kommunistischen Partei in Italien wollte die sowjetische Außenhandelsorganisation für Holz „Exportles” in der KP-Hochburg und Hafenstadt Livorno ein seit November 1958 bestehendes Gattersägewerk ausbauen. Dort sollten die bis Ende 1958 im Hafen erwarteten 35.000 fm sowjetischen Nadelrundholzes eingeschnitten werden. Man rechnete im Zweischichtbetrieb monatlich mit einem Einschnitt von 3000 bis 4000 fm. „Für 1959 ist geplant, den Großteil der im russisch-italienischen Handelsvertrag vorgesehenen Menge von 100.000 fm Rundholz in diesem Werk zu verschneiden, sofern der entsprechende Absatz gefunden wird. In diesem Fall soll das Sägewerk zum Dreischichtbetrieb übergehen”, vermutete der Holzkurier. „Die Exportles-Vertretungen in Rom und Mailand verkaufen nämlich nur Mengen von 3000 m3 aufwärts.” „Angesichts der etwas gedämpften Mengen- und Preisentwicklung für Schnittholz 1958 erwartet man in Österreich, dass mit Beginn 1959 das Damoklesschwert der Bewirtschaftung nicht mehr über dem Schnittholzexport schwebt”, schrieb der Holzkurier vor 50 Jahren. Mit 1. Jänner 1959 formierte sich die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) mit Frankreich, (West-)Deutschland, Italien und Benelux. Eine Europäische Freihandelszone mit Österreich war beispielsweise in Planung. Der Österreichische Schilling konnte mit anderen OECE-Währungen (mit Einschränkungen) frei konvertiert werden. Intensivierte Holzwerbung sollte den Holzverbrauch in den europäischen Kulturstaaten heben.