Für die energetische Nutzung von Holz mit einem realistischen Anteil von künftig 5% am gesamten Energiebedarf steht in Deutschlands Wäldern ein ausreichendes Potenzial zur Verfügung. Während sich größere, Holz betriebene Heizkraftwerke per Subventionen bereits ökonomisch sinnvoll betreiben lassen, regte die Veranstaltung eine stärkere Förderung auch für kleinere, dezentrale Anlagen an.
Im 1. von 2 Vorträgen auf Einladung des Instituts für Holzphysik und mechanische Technologie an der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft BFH, Hamburg/DE untersuchte Institutsleiter Prof. Dr. Arno Frühwald am 28. Januar „Chancen und Risiken des regenerativen Energieträgers Holz”.Nachhaltig wirtschaften. Heute bekannte Ressourcen fossiler Rohstoffe sind begrenzt: So reichen die Erdöl-Vorräte für 44, Erdgas für 64 und Kohle für 185 Jahre. Im Rahmen nachhaltigen Wirtschaftens sowie aufgrund der Kyoto-Protokolle gelte es, die Kohlenstoffdioxid-Emission weiter abzusenken. Seit 1990 gelang dies in Deutschland um rund 17% - allerdings nicht bei „normalem” Wirtschaftswachstum. Von den 1999 produzierten 921 Mio. t Kohlenstoffdioxid stammten 352 Mio. t aus Kraftwerken.Potenziale nutzen. Weltweit nimmt der Wald 25% der Landfläche ein und weist Vorräte von 600 Mrd. m³ auf. Davon genutzt werden 3,6 Mrd. m³ entsprechend 2 Mrd. t oder 0,3 t je Einwohner. Das Brennholz hat daran einen Anteil von 55% - der energetischen Verwertung dienen weltweit insgesamt 2500 bis 3000 Mio. m³/J.
In Deutschland besteht bei einem Zuwachs von 60 Mio. m³/J sowie einem jährlichen Einschlag von 40 Mio. m³/J (davon als 4 Mio. m³/J für Brennholz), ein energetisch nutzbares Potenzial von 16 Mio. m³ zuzüglich Sägerestholz.
Während vom Restholz als Koppelprodukt des Rundholzes mit einem Volumen von 10 Mio. m³/J bis zu 75% energetisch genutzt werden, reichen vorhandene Kapazitäten aus, um das Altholz-Aufkommen von 80 bis 120 kg/J und Einwohner zu entsorgen. Von den 14 Mio. m³/J Altholz - dem bisher kostengünstigsten Energiestoff - werden 2 bis 3 Mio. m³/J thermisch genutzt. Aus dem Altpapier-Aufkommen rechnete Frühwald nochmals 5 Mio. t/J als thermisch nutzbares Potenzial hinzu. Biomasse könne zwischen 7 und 8% des gesamten Energiebedarfes decken, realistisch seien 5%.Energieholz statt Problemsortimente. Für die Forstwirtschaft bestünden gute Chancen, mit Energieholz ein entsprechendes Einkommen zu erzielen. Hier gelte es zuvor, das Image positiv zu befördern: „Holz ist ein Multifunktionsstoff”, der erst materiell-stofflich, dann energetisch genutzt werden soll. Ein Slogan wie etwa „Holz brennt gut” könne sich dagegen kontraproduktiv auswirken.
Die vom Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) definierte Einspeisevergütungen gebe Planungssicherheit für die nächsten 20 Jahre. Die derzeit diskutierte Konkurrenzsituation zwischen Holzwerkstoff- und Papierindustrie sowie Energieerzeugern nannte Frühwald „vorübergehender Natur” - der Produktion von Papier und Holzwerkstoffen dienen 3 Mio. m³/J Waldrestholz, 8 Mio. m³/J Industrierestholz sowie 4 Mio. m³/J Altholz.
In Deutschland besteht bei einem Zuwachs von 60 Mio. m³/J sowie einem jährlichen Einschlag von 40 Mio. m³/J (davon als 4 Mio. m³/J für Brennholz), ein energetisch nutzbares Potenzial von 16 Mio. m³ zuzüglich Sägerestholz.
Während vom Restholz als Koppelprodukt des Rundholzes mit einem Volumen von 10 Mio. m³/J bis zu 75% energetisch genutzt werden, reichen vorhandene Kapazitäten aus, um das Altholz-Aufkommen von 80 bis 120 kg/J und Einwohner zu entsorgen. Von den 14 Mio. m³/J Altholz - dem bisher kostengünstigsten Energiestoff - werden 2 bis 3 Mio. m³/J thermisch genutzt. Aus dem Altpapier-Aufkommen rechnete Frühwald nochmals 5 Mio. t/J als thermisch nutzbares Potenzial hinzu. Biomasse könne zwischen 7 und 8% des gesamten Energiebedarfes decken, realistisch seien 5%.Energieholz statt Problemsortimente. Für die Forstwirtschaft bestünden gute Chancen, mit Energieholz ein entsprechendes Einkommen zu erzielen. Hier gelte es zuvor, das Image positiv zu befördern: „Holz ist ein Multifunktionsstoff”, der erst materiell-stofflich, dann energetisch genutzt werden soll. Ein Slogan wie etwa „Holz brennt gut” könne sich dagegen kontraproduktiv auswirken.
Die vom Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) definierte Einspeisevergütungen gebe Planungssicherheit für die nächsten 20 Jahre. Die derzeit diskutierte Konkurrenzsituation zwischen Holzwerkstoff- und Papierindustrie sowie Energieerzeugern nannte Frühwald „vorübergehender Natur” - der Produktion von Papier und Holzwerkstoffen dienen 3 Mio. m³/J Waldrestholz, 8 Mio. m³/J Industrierestholz sowie 4 Mio. m³/J Altholz.
Dynamisch gewachsen. Von 3-jährigen Erfahrungen bei „Planung und Bau von Biomasse-Heizkraftwerken” berichtete Dipl.-Ing. Carsten Bülow von Plambeck Neue Energien, Cuxhaven/DE. Nach dem Erwerb eines Windparkes 1995 konzipierte das NEMAX notierte Unternehmen 1997 den ersten eigenen Windpark und führt seit 1999 Projekte zur thermischen Verwertung von Biomasse durch. Das eigens dafür aufgebaute Team - es wuchs zwischen 1998 und 2002 von 11 auf 200 Mitarbeiter - entwickelt, finanziert und betreibt Biomasse-Heizkraftwerke in der Leistungsklasse zwischen 5 bis 20 MW. Deren Finanzierung erfolgt in der Regel über geschlossene Fonds: 30% der Mittel werben die Mitarbeiter auf dem freien Markt ein, 70% stammen aus Darlehen. Standort mit Binnenschiff? Der ideale Standort für ein Holz-Heizkraft mit Kraft-Wärme-Kopplung weise ein Industriegebiet von rund 20.000 m² sowie entsprechende Verkehrsanbindung auf. Als „ideal” bezeichnete Bülow das Binnenschiff, als „kostengünstig” den Lkw - die Bahn dagegen als „sekundär”.
Um niedrige Kosten für die Netzanbindung zu erreichen, empfiehlt sich ein Fernwärmenetz in maximal 3 km Entfernung oder ein industrieller Abnehmer. Um den Holzbedarf zu garantieren, bedarf es langjähriger Lieferverträge mit etablierten Unternehmen auf dem Altholzmarkt - auf andere Optionen liessen sich die finanzierenden Banken kaum ein.Gibt es die ideale Größe? Je größer die Leistung, desto geringer die spezifische Investition - dies gelte auch für Planung und Personal. Für kleine Kraftwerke im Bereich 1 MW reichen die Einspeisevergütungen für einen ökonomischen Betrieb derzeit nicht aus. So betragen die Herstellungskosten hier 18 Cent/kWh, die Vergütung liegt dagegen bei 9,5 Cent/mWh.
Nachteile großer Kraftwerke: bereits in der Planungsphase ziehen in der Region automatisch die Holzpreise an, so Bülow. Bei einem Bedarf in Größenordnungen zwischen 50.000 und 140.000 t/J stiegen so auch die Transportkosten. Zwischen 10 und 12 kW betrage die ideale Größe für ein Holz betriebenes Heizkraftwerk - 20 MW für Regionen, die wie Hamburg oder das Ruhrgebiet strukturiert seien. 36 Monate dauert ein Projekt von der Planung bis zur Übergabe - allein für die Umweltverträglichkeitsprüfung rechnet Bülow mit zeitlichem Aufwand zwischen 7 und 8 Monaten.Kommt die Förderung für kleinere Anlagen? Die Diskussion fokussierte nochmals auf das „Grundproblem”: Für Energieholz gibt derzeit niemand eine Festpreisgarantie - dafür wandle sich der Markt zu stark. Da die Kraftwerke bereits auf einen Anstieg etwa des Waldholzes von 3 bis 4 €/t sehr sensitiv reagieren, sei eine Nachbesserung des EEG erforderlich. Daneben sei auch die Holzvergasung „ideal”, da sie sich in Form kleiner, dezentraler Anlagen betreiben lässt - die Technik benötige jedoch noch 3 bis 4 Jahre bis zur Marktreife.
Noch am gleichen Tag stellte Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Berlin/DE Inhalte der geplanten Novellierung des EEG vor. Bis 2010 soll der Anteil des Stromes aus regenerativen Energien auf 12,5% verdoppelt und die Umlage finanzierte Förderung für kleinere, neu erstellte Anlagen erhöht werden. Die Vergütungssätze für große Anlagen bezeichnete er als „auskömmlich”.
Um niedrige Kosten für die Netzanbindung zu erreichen, empfiehlt sich ein Fernwärmenetz in maximal 3 km Entfernung oder ein industrieller Abnehmer. Um den Holzbedarf zu garantieren, bedarf es langjähriger Lieferverträge mit etablierten Unternehmen auf dem Altholzmarkt - auf andere Optionen liessen sich die finanzierenden Banken kaum ein.Gibt es die ideale Größe? Je größer die Leistung, desto geringer die spezifische Investition - dies gelte auch für Planung und Personal. Für kleine Kraftwerke im Bereich 1 MW reichen die Einspeisevergütungen für einen ökonomischen Betrieb derzeit nicht aus. So betragen die Herstellungskosten hier 18 Cent/kWh, die Vergütung liegt dagegen bei 9,5 Cent/mWh.
Nachteile großer Kraftwerke: bereits in der Planungsphase ziehen in der Region automatisch die Holzpreise an, so Bülow. Bei einem Bedarf in Größenordnungen zwischen 50.000 und 140.000 t/J stiegen so auch die Transportkosten. Zwischen 10 und 12 kW betrage die ideale Größe für ein Holz betriebenes Heizkraftwerk - 20 MW für Regionen, die wie Hamburg oder das Ruhrgebiet strukturiert seien. 36 Monate dauert ein Projekt von der Planung bis zur Übergabe - allein für die Umweltverträglichkeitsprüfung rechnet Bülow mit zeitlichem Aufwand zwischen 7 und 8 Monaten.Kommt die Förderung für kleinere Anlagen? Die Diskussion fokussierte nochmals auf das „Grundproblem”: Für Energieholz gibt derzeit niemand eine Festpreisgarantie - dafür wandle sich der Markt zu stark. Da die Kraftwerke bereits auf einen Anstieg etwa des Waldholzes von 3 bis 4 €/t sehr sensitiv reagieren, sei eine Nachbesserung des EEG erforderlich. Daneben sei auch die Holzvergasung „ideal”, da sie sich in Form kleiner, dezentraler Anlagen betreiben lässt - die Technik benötige jedoch noch 3 bis 4 Jahre bis zur Marktreife.
Noch am gleichen Tag stellte Bundesumweltminister Jürgen Trittin in Berlin/DE Inhalte der geplanten Novellierung des EEG vor. Bis 2010 soll der Anteil des Stromes aus regenerativen Energien auf 12,5% verdoppelt und die Umlage finanzierte Förderung für kleinere, neu erstellte Anlagen erhöht werden. Die Vergütungssätze für große Anlagen bezeichnete er als „auskömmlich”.