Starker Schneefall einerseits und Heizwerke andererseits, das war das abwechslungsreiche Programm für die Exkursionsteilnehmer am 12. Biomassetag in Vorarlberg.
Besichtigt wurde die neu bezogenen Produktionshalle des Wolfurter Heizanlagen-Hersteller Köb & Schäfer. Anfang 2003 wurde die bestehende Gasstrahlerheizung durch eine Container-Heizzentrale mit Pellets ersetzt. Die Halle wurde bisher zur Montage von großen Bauteilen genutzt. Die neu einzurichtende Farbspritz-Absaugung wird einen zusätzlichen geschätzten Wärmebedarf von 120 kW haben. Pilot im Container. Das Projekt ist eine Pilot-Anlage, bei der der Einsatz einer schlüsselfertigen Lösung mit kompletter Heizanlage im Container und daneben stehenden Pelletsilo erstmalig gezeigt wird. „Diese Lösung wird ihren Einsatz bei Gewerbe- und Industrieunternehmen mit einem Wärmebedarf von 200 bis 600 kW haben”, erläutert Ing. Siegfried Köb.Waldhackgut wird vorgetrocknet. 23 Abnehmer aus der Gemeinde Bildstein bekommen seit Mitte Oktober ihre Wärme aus der Nachbarschaft. Die 400 kW-Pyrot-Rotationsfeuerung von Köb ist das Herzstück, in der zu 100% Waldhackgut (1700 srm/J aus der Gemeinde) verheizt werden. Die im Winter anfallenden, feuchten Hackschnitzel werden über eine Trockenschnecke transportiert und mit warmer Kessel-Abluft auf 30% getrocknet.
Die Exkursion am 8. Oktober, organisiert vom Biomasseverband, führte die Teilnehmer auch zur Versuchsanlage von Mawera, Hard, mit Stirlingmotor-Prozess. Mawera hat die Rechte zur Entwicklung des Stirlingmotors für Biomasse von der TU Kopenhagen erhalten. „Wir möchten die neue Technologie bewusst schrittweise weiterentwickeln”, berichtet Geschäftsführer MBA Claus Steurer. Das 1. österreichische Biomasse-Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Basis eines Stirlingmotor-Prozesses wurde kürzlich in einem Hotel in Oberlech in Betrieb genommen (sh. Holzkurier Heft 41, S. 25).14% Strom. Die in Oberlech errichtete Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Hochtemperatur-Unterschubfeuerung. Das Kraftwerk ist in diesem Fall als Mehr-Kessel-Variante konzipiert. Dabei wird die Grundlast des Wärmebedarfs über das KWK-Modul mit einer thermischen Nutzleistung von 250 kW abgedeckt, das gleichzeitig 35 kW Strom erzeugt.
Erst kürzlich erhielt Mawera den bisher größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte von der Thermo Wipptal, Sterzing/IT. Geliefert werden 2 Holzfeuerungsanlagen mit je 8 MW Nennleistung.
Am 3-tägigen 4-Länder-Kongress fanden nach der Exkursion die Fachvorträge statt. Dr. Christian Holter, S.O.L.I.D, Graz, referierte über Kombinations-Systeme für die Wärmeerzeugung. „Der wichtigste technische Aspekt ist sicher die schlechte Sommerbetriebs-Situation von Heizkesseln”, so Holter. In den vergangenen 10 Jahren wurden in Österreich 30 Biomasse-Solarkombinationen bei Nah- und Fernwärmeheizungen realisiert. Die Größe dieser Anlagen reicht von 100 kW/100 m² Kollektor bis zu mehreren MW/1250 m². Die Anlagen befinden sich überwiegend im Burgenland, in der Steiermark und in Niederösterreich.Südtirol voran. DI Andreas Keel, Holzenergie Schweiz, Zürich/CH, durchleuchtete das Heizverhalten der Südtiroler, Schweizer, Bayern und Österreicher. In Südtirol deckt man heute bereits 15% des Wärmebedarfes mit Holz. Neben den klassischen Holzfeuerungen des ländlichen Raumes, sind es vor allem die großen Holz-Wärmeverbünde. Ihren Ursprung fanden diese Großanlagen zu Beginn der 1990erjahre, als in Italien der Erdölpreis aus fiskalischen Gründen plötzlich sprunghaft anstieg.
Der Anteil des Holzes am Wärmemarkt in der Schweiz beträgt 5%. In Deutschland liefert die Biomasse 1,9% des Bedarfs. In Bayern ist sie neben der Wasserkraft der bedeutendste regenerative Energieträger. 2,4% des Primärenergieverbrauches kommen in Bayern aus Biomasse.Musterknabe Österreich. „Österreich ist bezüglich Biomasse-Nutzung nicht nur der unangefochtene Musterknabe Mitteleuropas, sondern braucht auch keinen Vergleich mit dem übrigen Europa zu scheuen”, so Keel. Beim Einsatz von Energieholz für die Gebäudeheizung liegt Österreich absolut gesehen an 5. Stelle in der EU.
Bei kleinen und mittleren Holzfeuerungen für Hackschnitzel und Pellets ist Österreich Technologieführer in Europa. Bei den Großanlagen ähnelt das Bild dem Südtirols: In den vergangenen 20 Jahren wurden in Österreich mehr als 400 neue Biomasse-Fernheizwerke errichtet.
Besichtigt wurde die neu bezogenen Produktionshalle des Wolfurter Heizanlagen-Hersteller Köb & Schäfer. Anfang 2003 wurde die bestehende Gasstrahlerheizung durch eine Container-Heizzentrale mit Pellets ersetzt. Die Halle wurde bisher zur Montage von großen Bauteilen genutzt. Die neu einzurichtende Farbspritz-Absaugung wird einen zusätzlichen geschätzten Wärmebedarf von 120 kW haben. Pilot im Container. Das Projekt ist eine Pilot-Anlage, bei der der Einsatz einer schlüsselfertigen Lösung mit kompletter Heizanlage im Container und daneben stehenden Pelletsilo erstmalig gezeigt wird. „Diese Lösung wird ihren Einsatz bei Gewerbe- und Industrieunternehmen mit einem Wärmebedarf von 200 bis 600 kW haben”, erläutert Ing. Siegfried Köb.Waldhackgut wird vorgetrocknet. 23 Abnehmer aus der Gemeinde Bildstein bekommen seit Mitte Oktober ihre Wärme aus der Nachbarschaft. Die 400 kW-Pyrot-Rotationsfeuerung von Köb ist das Herzstück, in der zu 100% Waldhackgut (1700 srm/J aus der Gemeinde) verheizt werden. Die im Winter anfallenden, feuchten Hackschnitzel werden über eine Trockenschnecke transportiert und mit warmer Kessel-Abluft auf 30% getrocknet.
Die Exkursion am 8. Oktober, organisiert vom Biomasseverband, führte die Teilnehmer auch zur Versuchsanlage von Mawera, Hard, mit Stirlingmotor-Prozess. Mawera hat die Rechte zur Entwicklung des Stirlingmotors für Biomasse von der TU Kopenhagen erhalten. „Wir möchten die neue Technologie bewusst schrittweise weiterentwickeln”, berichtet Geschäftsführer MBA Claus Steurer. Das 1. österreichische Biomasse-Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Basis eines Stirlingmotor-Prozesses wurde kürzlich in einem Hotel in Oberlech in Betrieb genommen (sh. Holzkurier Heft 41, S. 25).14% Strom. Die in Oberlech errichtete Anlage arbeitet nach dem Prinzip der Hochtemperatur-Unterschubfeuerung. Das Kraftwerk ist in diesem Fall als Mehr-Kessel-Variante konzipiert. Dabei wird die Grundlast des Wärmebedarfs über das KWK-Modul mit einer thermischen Nutzleistung von 250 kW abgedeckt, das gleichzeitig 35 kW Strom erzeugt.
Erst kürzlich erhielt Mawera den bisher größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte von der Thermo Wipptal, Sterzing/IT. Geliefert werden 2 Holzfeuerungsanlagen mit je 8 MW Nennleistung.
Am 3-tägigen 4-Länder-Kongress fanden nach der Exkursion die Fachvorträge statt. Dr. Christian Holter, S.O.L.I.D, Graz, referierte über Kombinations-Systeme für die Wärmeerzeugung. „Der wichtigste technische Aspekt ist sicher die schlechte Sommerbetriebs-Situation von Heizkesseln”, so Holter. In den vergangenen 10 Jahren wurden in Österreich 30 Biomasse-Solarkombinationen bei Nah- und Fernwärmeheizungen realisiert. Die Größe dieser Anlagen reicht von 100 kW/100 m² Kollektor bis zu mehreren MW/1250 m². Die Anlagen befinden sich überwiegend im Burgenland, in der Steiermark und in Niederösterreich.Südtirol voran. DI Andreas Keel, Holzenergie Schweiz, Zürich/CH, durchleuchtete das Heizverhalten der Südtiroler, Schweizer, Bayern und Österreicher. In Südtirol deckt man heute bereits 15% des Wärmebedarfes mit Holz. Neben den klassischen Holzfeuerungen des ländlichen Raumes, sind es vor allem die großen Holz-Wärmeverbünde. Ihren Ursprung fanden diese Großanlagen zu Beginn der 1990erjahre, als in Italien der Erdölpreis aus fiskalischen Gründen plötzlich sprunghaft anstieg.
Der Anteil des Holzes am Wärmemarkt in der Schweiz beträgt 5%. In Deutschland liefert die Biomasse 1,9% des Bedarfs. In Bayern ist sie neben der Wasserkraft der bedeutendste regenerative Energieträger. 2,4% des Primärenergieverbrauches kommen in Bayern aus Biomasse.Musterknabe Österreich. „Österreich ist bezüglich Biomasse-Nutzung nicht nur der unangefochtene Musterknabe Mitteleuropas, sondern braucht auch keinen Vergleich mit dem übrigen Europa zu scheuen”, so Keel. Beim Einsatz von Energieholz für die Gebäudeheizung liegt Österreich absolut gesehen an 5. Stelle in der EU.
Bei kleinen und mittleren Holzfeuerungen für Hackschnitzel und Pellets ist Österreich Technologieführer in Europa. Bei den Großanlagen ähnelt das Bild dem Südtirols: In den vergangenen 20 Jahren wurden in Österreich mehr als 400 neue Biomasse-Fernheizwerke errichtet.