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Online-Transport: Rudnick & Enners-Rohrgurtförderer vom BSH-Werk zum Pelletswerk © Rudnick & Enners

8 Tonnen pro Stunde

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 25.01.2005 - 00:00
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Online-Transport: Rudnick & Enners-Rohrgurtförderer vom BSH-Werk zum Pelletswerk © Rudnick & Enners


Eine Stunde Pelletsproduktion der Holzindustrie Pabst im neuen Werk am HIZ, Zeltweg, deckt den durchschnittlichen Jahres-Verbrauch eines Einfamilienhauses. Mit einem Investitionsvolumen von 2,2 Mio. € entstand in nur viermonatiger Bauzeit ein Pelletierwerk am 10.000 m² großen Areal, mit einer Pellets-Jahresproduktion in der Startphase von 15.000 t und einer Endausbaustufe von bis zu 50.000 t.
Das Ziel des HIZ ist es, den Betrieben einen Kosten- und Informations-Vorsprung zu bieten. In der Wertschöpfungskette sollen sich die einzelnen Unternehmen ergänzen. Pelletierungs-Anfänge in Obdach. 1998 begann man mit der Pelletsproduktion. Die alte Anlage am Standort Obdach wurde nach Russland verkauft. „Mit dieser haben wir pelletieren gelernt. Da wir in Obdach keinen Platz mehr für Erweiterungen hatten, haben wir uns für den Neubau entschieden. Ein weiterer Grund war, dass wir der Biomasse ein hohes Zukunfts-Potenzial ausstellen“, so Geschäftsführer Reinhard Pabst. „Öl brauchen wir ohnehin für andere Sachen und nicht zum heizen“, so die beiden Geschäftsführer Reinhard und Johann Pabst.
Herzstück der Anlage sind die zwei Sprout-Matador-Pressen. Die Mechanisierung stammt von Knoblinger, Ried im Innkreis. Die Zwischenlagerung der Pellets erfolgt in zwei Silos. Von dort werden sie über die Verladestation direkt in die Tankwagen oder auf der automatischen Abfüllanlage in 15 kg-Säcken verpackt. Durch die Produktion von Sackware erhofft man sich einen noch stärkeren Absatzmarkt in Italien zu erschließen.
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Die Familien Pabst beim Spatenstich für das Pelletswerk – vier Monate später produzierte man bereits © Dr. Johanna Kanzian

Steigerung geplant. Die vollautomatische Absackung stammt von Pamminger, Linz. 2005 sollen 6000 t/J abgesackt werden. Großteils wird die Ware nach Italien gehen, der Rest ist für Österreich bestimmt. Für 2006 rechnet man mit einer Produktionssteigerung von bis zu 10.000 t/J. In Summe werden dann 35.000 t/J Pellets erzeugt. Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Brennstoffhändlern kann über das ganze Jahr hindurch ein gleichmäßiger Absatz erzielt werden. Der Vertrieb direkt an den Endkunden wird durch den Holzmarkt Pabst mit dem eigenen Fuhrpark organisiert. Online-Transport mit Rohrgurtfördertechnik. Die Späne aus dem BSH-Werk werden ebenfalls pelletiert. Diese werden mit der Rohrgurtfördertechnik von Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, angeliefert.
Derzeit werden die acht Cathild-Trockenkammern sowie die BSH-Hallen mit der 1,5 MW Containerfeuerung von Binder, Bärnbach, versorgt. „Diese Anlage dient der Überbrückung bis die Kraft-Wärme-Kopplung von SWH, Purkersdorf, in Betrieb geht. Die Rinde des Sägewerkes wird die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage befeuern.
Ein wesentliches Produkt vertreibt Pabst unter dem Markennamen Alpenspan – das sind entstaubte Hobelspäne etwa für die Einstreu von Pferdestallungen. Damit ist man am Weg zum Marktführer in Mitteleuropa. Sobald die KWK-Anlage in Betrieb geht, sollen auch die entstaubten Hobelspäne für Alpenspan in Zeltweg produziert werden und die gesamte Restholz-Verwertung ist dann an einem Standort zusammengefasst. Weitere Investition. Die Investition in einen Bandtrockner für Sägespäne erfolgt im ersten Halbjahr.
Pabst-Facts
Gegründet: 1940 durch Johann Pabst
Geschäftsführer:Reinhard und Johann Pabst
Mitarbeiter: 150
Investitions-Summe Pelletswerk: 2,2 Mio. €
Pelletsproduktion 2004: 15.000 t
Pelletsproduktion 2005: 25.000 t
Umsatz: 38 Mio. € (2004)