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Zwei neue CPM-Pressen starteten am 13. Februar bei Pröbstl, Asch/DE - Betriebsleiter Wolfgang Keß ist mit der Anlage sehr zufrieden © DI Antonio Fuljetic

Zwei mal Pellets

Ein Artikel von DI Antonio Fuljetic | 16.07.2008 - 00:30
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Zwei neue CPM-Pressen starteten am 13. Februar bei Pröbstl, Asch/DE – Betriebsleiter Wolfgang Keß ist mit der Anlage sehr zufrieden © DI Antonio Fuljetic

Zwei neue CPM-Pressen wurden bei Pröbstl, Asch/DE, am 13. Februar in Betrieb genommen. In Summe können 60.000 t/J Pellets (200 t/Tag) produziert werden. Langfristig möchte der Betrieb die Produktionskapazität auf 90.000 t/J mit einer weiteren CPM-Anlage erhöhen. Diese Investition soll nach der Inbetriebnahme des Starkholz-Sägewerks erfolgen. Besonders begeistert ist Betriebsleiter Wolgang Keß von der Anlagentechnik und dem guten Kundenservice von Knoblinger, Ried im Innkreis, welcher die Anlage geplant und in Betrieb genommen hat. „Ohne gute Mitarbeiter im Hintergrund könnte die Qualität aber nicht gehalten werden”, versichert Irmi Pröbstl, Assistentin der Geschäftsführung. Die gesamte Pelletsproduktion ist DIN+ und Önorm zertifiziert.

200 t in 10 oder 15 kg-Säcke gefüllt

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Bis zu 200 t am Tag verpackt die neue Absackungsanlage und erfüllt die Anforderungen von Keß und Irmi Pröbstl, Assistentin der Geschäftsführung © DI Antonio Fuljetic

Ein weiteres Highlight ist die neue Absackanlage, die 200 t Pellets entweder in 10 oder 15 kg PVC-Säcke vollautomatisch befüllen kann. Im nächsten Schritt kommt ein Roboter zum Einsatz, der die Sackware auf Paletten stapelt. Die abschließende Wickelmaschine sichert nicht nur die Ladung sondern ermöglicht zusätzlich für die Kunden eine Sichtkontrolle, die besonders gefragt ist. Für den Export wurde auch ein neues PVC-Verpackungsdesign für die Abfüllsäcke entworfen.

Pellets-Preistiefphase bald überwunden

Mit dem Sägewerk, der Weiterverarbeitung, dem Heizwerk und der nun abgeschlossenen Pelletierung veredelt das bayerische Traditionsunternehmen alle anfallenden Holzsortimente im eigenen Betrieb und erzielt dadurch eine höhere Wertschöpfung. „Die Pellets-Tiefpreisphase wird bald überwunden sein, denn der nächste kalte Winter kommt bestimmt. Spätestens ab September erwarten wir, dass die Preise wieder anziehen”, erklärt Eigentümer Helmut Pröbstl. Gas- und Ölpreise steigen kontinuierlich, und Pellets-Öfen sind im Augenblick die einzige Alternative. 70% der Produktion wird in Kooperation mit FireStixx, Vilsbiburg/DE, in Deutschland vertrieben. „Der Großhändler ist mit unserer Qualität sehr zufrieden und stellt auch hohe Ansprüche an seine Lieferanten, die über den einschlägigen Normen liegen”, informiert Pröbstl. 30% der Produktion werden im angrenzenden Ausland und nach Südtirol abgesetzt und zwar in Eigenregie. „Wir sind regional gut aufgestellt und am neuesten Stand der Technik”, skizziert Pröbstl optimistisch.

100 % Rohware aus eigenem Hause

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Pelletssilo fasst 3000 t – Heizwerk ist rechts vorne im Bild zu sehen © DI Antonio Fuljetic

„Das wichtigste Qualitätskriterium für unsere Pellets ist das gleichmäßig produzierte Material”, erklärt der Betriebsleiter. Die Rohware (100% Fichte) stammt ausschließlich aus dem eigenen Säge- und Hobelwerk und garantiert dadurch eine gleichbleibende Qualität. Die Pellets werden rein aus getrockneten Spänen hergestellt. Der Bandtrockner mit Lufttrocknung hat eine Kapazität von bis zu 80 m3/h. Mit durchschnittlichen 12% Wassergehalt werden die Späne nach der Trocknung in einem 500 t fassendem Silo gelagert. Die anfallende Rinde wird im Heizwerk (8 MW-Kessel) verbrannt. Das gleichmäßige Rohmaterial hat den großen Vorteil, dass die Anlage auch mit konstanten Einstellungen gefahren wird und die resultierenden Pelletskennwerte nur geringfügig schwanken. Entscheidend ist dies beispielsweise beim Feuchtigkeitsgehalt, der bei Pröbstl-Pellets konstant zwischen 7 bis 8,5% liegt.
„Ein weiterer wichtiger Faktor für die Kunden ist ein geringer Abrieb, damit so wenig Material wie möglich verloren geht”, erklärt Keß. „Ferner wollen die Kunden keine Tonne Feinstaub. Wir bieten einen geringen Feinanteil in der verpackten Ware an, was von den Abnehmern sehr goutiert wird.” Ermöglicht wird dies durch eine zweifache Siebung und einem Steigsichter im Produktionsprozess. Der Betriebsleiter fügte hinzu, dass auch eine gleichmäßige Farbe der Ware von Bedeutung ist. Hersteller, die von verschiedenen Lieferanten ihre Rohware beziehen, könnten die Pröbstl-Qualitätsanforderungen nicht so leicht erfüllen.
Die Pressen werden täglich gewartet und geprüft, um auch weiterhin gute Qualitäten garantieren zu können”, versichert Irmi Pröbstl. „Ansonsten produziert sie 24 Stunden sieben Tage die Woche Pellets.”

Daten & Fakten Holzwerke Pröbstl

Gründung: 1950
Geschäftsführer: Helmut Pröbstl
Standort: Fuchstal-Asch/DE
Mitarbeiter: 200
Produkte: Schnittholz, Hobelware, Rauhspund, BSH, Leimholzplatten, Duo- und Triobalken, KVH, 3 Schicht-Massivholzplatten, Pellets