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Die Holz-Kraft-Anlage in der Seitenansicht: In der Mitte befindet sich die Hackschnitzelschleuse, im Reformer (ganz rechts) wird das Gas erzeugt, das über den Filter zum Holzgasmotor und Generator (ganz links) gelangt © Spanner

Holzkraft leicht gemacht

Ein Artikel von Christoph Zeppetzauer | 17.07.2013 - 11:11
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Die Holz-Kraft-Anlage in der Seitenansicht: In der Mitte befindet sich die Hackschnitzelschleuse, im Reformer (ganz rechts) wird das Gas erzeugt, das über den Filter zum Holzgasmotor und Generator (ganz links) gelangt © Spanner

Spanner Re2, 2006 als Tochterunternehmen von Spanner, Bayerbach/DE gegründet, entwickelt und produziert innovative, wirtschaftlich attraktive Technologien für regenerative Ideen. Als Zulieferer für bekannte Pelletsheizungshersteller produziert man in Neufahrn bis zu 4000 Heizungen jährlich. Seit 2007 ist man im Geschäftsfeld der Holzvergasung tätig. „Ein hoher Vorfertigungsgrad und präzise Montage sowie handwerkliches Können zeichnen uns aus“, erklärt Klaus Müller, im Marketing bei Spanner Re2, tätig, bei einer Besichtigung der Produktion. „Der Weg war am Anfang nicht einfach“, erinnerte sich Geschäftsführer Thomas Bleul bei einem Gespräch auf der Ligna. Zu groß sei die Unwissenheit vieler Holz verarbeitenden Betriebe, welche Möglichkeiten es für innovative Energiekonzepte gebe. Deshalb ist es für Spanner selbstverständlich, bei Informationsveranstaltungen (s. Holzkurier Heft 9, S. 14–15) seine Technologie vorzustellen.

Zwei Optionen in Modulbauweise

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Die letzten Schrauben für 197: Schon fast 200 Anlagen sind von Spanner in Betrieb, die mehr als eine Million Betriebsstunden aufweisen © Christoph Zeppetzauer

Das Herz der Holz-Kraft-Anlage bildet ein effizientes, robustes Blockheizkraftwerk (BHKW). Die Anlage setzt sich zusammen aus dem innovativen Reformer und einem mit Holzgas betriebenen BHKW. Bei einer Temperatur von rund 1000° C entsteht im Reformer brennbares, naturreines Holzgas, das in den Holzgasmotor geleitet wird. Zuvor sorgt noch ein Feinstfilter dafür, dass keine Staubrückstände in den Motor gelangen. Der angeschlossene Generator liefert je nach Modell eine elektrische Leistung zwischen 30 und 45 kWel und eine Gesamtwärmeleistung von 80 bis 110 kWth. Der Holzschnitzelverbrauch liegt zwischen 30 und 45 kg/h, was einem Verbrauch von etwa 1 kg/kWh Holzhackschnitzel pro kW elektrischer Leistung entspricht. Die Holz-Kraft-Anlage wird mit herkömmlichen Holzhackschnitzeln betrieben. Daher kann man Waldholz genauso verwenden wie Holz aus Kurzumtriebsplantagen.

Breite Verwendung am Markt

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Die brandneue Anlage in Furth/Landshut liefert Strom und Wärme für den Ort - das werde Schule machen, ist man bei Spanner überzeugt © Christoph Zeppetzauer

Sein Geschäftsfeld steckt Spanner breit ab. So haben bereits Sägewerke, Forstbetriebe genauso wie Gewerbebetriebe und öffentliche Nahwärmenetze die Holz-Kraft-Anlagen in Verwendung. Bei der Vermarktung von Hackschnitzel-BHKW kooperiert Spanner zudem beispielsweise mit ProForst, Bad Wünnenberg/DE. Ein typisches Projekt wurde Anfang Juni in Furth/Landshut in Betrieb genommen. Jenes beinhaltet zwei 45 kW starke Anlagen und versorgt die Ortschaft mit Strom und Wärme. Die Hackschnitzel stammen von Bauern der Umgebung. Dass es auch bei Weitem in größeren Dimensionen geht, beweist ein Großauftrag aus Lettland, wo insgesamt 20 Anlagen in Serie ein Nahwärmenetz mit 900 kWel und 2 MWth versorgen.