Das unsterbliche Kollerlager

Als Rüdiger Heller sich selbst und sein Schmiermittel Bathan KF7/60M vor gut zwei Jahren beim niederösterreichischen Säger und Pelletsproduzenten Holzhof Schmidt vorstellte, erhielt er die gewohnte Reaktion: Skepsis, gepaart mit massiven Zweifeln am Wahrheitsgehalt seiner Geschichte. Und, zugegeben, seine Angaben klingen auch eher nach Mondzahlen als nach seriösen Fakten: Um 95% weniger Schmiermitteleinsatz bei mehr als doppelt so langen Lagerstandzeiten ergibt unterm Strich eine beträchtliche Kosteneinsparung.
Nach reichlicher Überlegung und einiger unternehmensinterner Überzeugungsarbeit wagte Schmidt Energieproduktions GmbH-Betriebsleiter Bernhard Tauchner dann aber doch einen Versuch. Jetzt, zwei Jahre später, bestätigt er die 95-prozentige Schmiermitteleinsparung. Hinsichtlich Kollerlager-Standzeiten kann Tauchner noch keine konkreten Angaben machen. „Seit der Umstellung auf Bathan vor gut einem Jahr haben wir Kollerlager mit bereits 4000 Stunden in Betrieb“, erklärt der Betriebsleiter zufrieden und bestätigt auch die versprochene Kosteneinsparung, auf die er allerdings nicht näher eingehen möchte. „Ich kann nur sagen, dass sich das Keramikfett für uns auch ohne der massiven Standzeitverlängerung rechnen würde“, so Tauchner.

Mikroskopisch klein

Das Geheimnis hinter Bathan KF7/60M sind winzige Keramikpartikel. „Diese füllen Reibtäler auf und reduzieren Reibspitzen des Metalls, wodurch es zu einem Glättungseffekt kommt. Glattere Oberflächen in den Lagern steigern das Lasttragvermögen und bedeuten geringere Temperaturen, weniger Schmiermitteleinsatz und höhere Standzeiten“, erklärt Heller die Wirkungsweise seines Produkts. Wichtig für ein optimales Ergebnis ist dabei die richtige Vorbereitung des Kollerlagers. „Nur wenn der Koller auch mit Ba-than vorgeschmiert und richtig eingesetzt wird, können beste Ergebnisse erzielt werden“, betont Heller. Seit Kurzem bietet Bathan seinen Kunden deshalb auch fertig vorgeschmierte Koller an.

Wichtiger Mosaikstein

Begonnen hat Schmidt mit der Pelletsproduktion vor drei Jahren (s. Holzkurier 2014/43, S. 21). Mit der damals installierten Anlagenkapazität von 15.000 t/J wollte Geschäftsführer Günter Schmidt nicht groß ins Pelletsgeschäft einsteigen, sondern ausschließlich seine eigenen Sägenebenprodukte veredeln. In Kombination mit einem gut ausgebauten Nahwärmenetz – mittlerweile sind es rund 230 Anschlüsse – schaffte sich das Sägewerk damit ein zusätzliches, stabiles Standbein.
Das Hauptgeschäft liegt natürlich nach wie vor in der Schnittholzproduktion. Mit 65.000 fm Jahreseinschnitt bedient Schmidt, angefangen von regionalen Zimmereibetrieben bis zu KVH- und BSH-Herstellern, einen breiten Kundenstamm. Der Detailverkauf an Privatkunden mittels angeschlossenen Holzhandels rundet das Angebot ab.
Wichtig ist Schmidt dabei die Regionalität. „Wir versuchen, möglichst viel Holz in der Umgebung zu kaufen und unsere Produkte dann auch wieder regional zu vermarkten. Kurze Transportwege schonen nicht nur die Geldbörse, sondern auch die Umwelt“, erklärt der Geschäftsführer. Diesbezüglich leistet Bathan ebenfalls einen kleinen Beitrag. Um 95 % weniger Schmiermittelverbrauch bedeutet auch um 95 % weniger Fettanlieferung. Von einst 2,5 t/J bleiben nunmehr 125 kg/J übrig.