Mit einem maximalen Output von 120.000 t/J ist das Werk im Baden-Württemberger Ettenheim eines der leistungsfähigsten Pelletsproduktionen in Deutschland. Da nach der Übernahme aus der Insolvenzmasse nicht alle Anlagen zu 100 % einsatzbereit waren, startete man mit der notwendigen Instandsetzung.
Dies hatte damit zu tun, dass die Holzpelletierung sehr wartungsintensiv sei und in der Vergangenheit nicht immer alle notwendigen Maßnahmen umgesetzt worden waren.
Zu Beginn skeptisch
„Wir gingen deshalb mit Bedacht an die Sache heran“, erklärt Dieter Hauber, Produktionsleiter bei J. Rettenmaier & Söhne, im Gespräch mit dem Holzkurier. Man stattete im ersten Versuch eine der vier Pelletspressen mit dem neuen Schmierstoff aus. „Der Test fiel positiv aus. Die Presse produziert bereits seit rund 3000 h ohne einen Kollerwechsel. Ein Standardlager hielt zwischen 350 und 600 h“, informiert Hauber zufrieden.
Bei Rettenmaier entschied man sich deshalb, auch die verbleibenden drei Pressen auf den keramischen Schmierstoff umzustellen. Die Mehrkosten des neuen Stoffes amortisieren sich schon allein aufgrund der Mengeneinsparung. Früher schmierte man jedes Lager mit rund 130 g Fett, nun seien es rund 6 g. Dies entspricht einem Materialrückgang um rund 95 %. „Die zusätzliche erhöhte Standzeit des Lagers ist ein weiterer großer Vorteil“, erzählt Hauber erfreut. Den höheren Wert erreiche man vor allem durch die geringere Reibung zwischen den Flächen. Darauf lässt sich durch eine um 10° C geringere Lagertemperatur rückschließen. Zuvor lag diese bei rund 90° C.
Parameter entscheidend
Bei der gesamten Umstellung reichte es jedoch nicht einfach, den Schmierstoff zu wechseln. Vielmehr war es auch wichtig, alle Pressparameter richtig einzustellen. Hier habe sich Bathan von Anfang an eingebracht. „Die Zusammenarbeit war sehr angenehm“, so der Produktionsleiter. Mit der Holzpelletierung hat man bei J. Rettenmaier & Söhne bereits jahrelange Erfahrung.
Gute Rohstoffversorgung
Die Vorteile des Standortes Ettenheim sieht Hauber in der günstigen Rohstoffversorgung sowie den nahen Absatzmärkten. Diese liegen in Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz. Die Ergebnisse am Standort haben zudem Auswirkungen auf andere Werke. Derzeit sei man dabei, die erste Linie in Herbrechtingen auf Bathan umzustellen, informiert Hauber.