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Bernhard Ilg mit seinem Sohn vor der Klimaaktiv-Auszeichnung © Lorenz Pfungen

Energiewerk Ilg

Ein Heizwerk, wo man es braucht

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 14.07.2017 - 07:08

Zusammenschluss dreier Standorte

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Geschäftsführer Bernhard Ilg inspiziert den 900 kW Schmid-Biomassekessel am Standort Eisenstraße – einen weiteren 450 kW-Kessel des Herstellers betreibt man am Standort Kehlerpark © Lorenz Pfungen

Um nahe am Kunden zu sein und aufgrund des Platzmangels in Dornbirn, errichteten die Brüder Tobias und Bernhard Ilg ihre Heizwerke inmitten der Stadt. Dabei passte man die Anlagen an die örtlichen Gegebenheiten an. Verteilt auf die Standorte Kehlerpark, Ulmerpark und Rathaus und durch ein 1,8 km langes Netz verbunden, liefert man pro Jahr bis zu 3,5 Mio. kWh Wärme. Zu den Kunden zählen gewerbliche, private und öffentliche Objekte. Diese Energiemenge erreichte man durch den Zusammenschluss der drei Heizwerke, die Installation von Pufferspeichern, Raugaskondensationen zur Wärmerückgewinnung sowie Optimierungsmaßnahmen bei der Anlagenregelungen. „Dadurch können wir rund 36.000 l Öl sowie Gas für 200.000 kWh Wärme pro Jahr einsparen“, erklärt Bernhard Ilg beim Holzkurier-Besuch.

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Am Ulmerpark sorgt eine 550 kW Kob Pyrotec-Unterschubfeuerung für die nötige Wärme © Lorenz Pfungen

Geplant ist es, die rund 1 km entfernte Heizzentrale Eisengasse ebenfalls an das Wärmenetz anzuschließen. Momentan sind Anschlüsse mit einer Wärmeentnahme von rund 1,5 Mio. kWh vorgesehen. Am Standort Ulmerpark produziert man mit einer Wärmepumpe zudem Kälte, welche an die Gewerbebetriebe und Wohnungen geht.

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Mit der übergeordneten Netzregelung kann Bernhard Ilg die Anlagen vom Hauptwerk in Hatlerdorf steuern © Lorenz Pfungen

Durch den gestaffelten Einsatz der Kessel ist das Netz flexibel. Je nach Anforderung nimmt man einzelne Kessel für die Spitzenlastabdeckung in Betrieb. „Zwar verursacht die kleine Struktur größere Investitionskosten, jedoch wird dies durch eine höhere Effizienz ausgeglichen“, erklärt Ilg.

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Bernhard Ilg mit seinem Sohn vor der Klimaaktiv-Auszeichnung © Lorenz Pfungen

Bereits im Januar erhielt man für den Zusammenschluss der Heizwerke auf der 5. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz in Graz in der Kategorie Optimierung die Klimaaktiv-Auszeichnung „Ausgezeichnetes Heizwerk“. Auf diesen Lorbeeren ruhen sich die Brüder jedoch nicht aus. Derzeit planen die beiden ein weiteres Projekt, in das man Großkunden einbinden möchte, erläutert Ilg weiter, ohne näher darauf einzugehen.
Beim Energiewerk Ilg produziert man Strom und Wärme aus Holz sowie Strom aus Biogasanlagen, Photovoltaik und Wind.