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Das Elztalhotel im Südschwarzwald nutzt den produzierten Strom zu 100 % selbst © Burkhardt Energie- und Gebäudetechnik

Elztalhotel

Hotelbetrieb setzt auf KWK

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für holzkurier.com bearbeitet) | 12.07.2017 - 22:41

Mit einem Pelletseinsatz von 40 kg/h erzielt man im Elztalhotel in Winden im Elztal eine Leistung von 50 kWel und rund 110 kWth. In Kombination mit der 550 kW-Hackschnitzelanlage gelang es dem Betreiber, alle bisherigen Ölkessel zu ersetzen und sogar den Strom selbst zu produzieren. Die elektrische Energie verwendet man im Hotel zu 100 % selbst. „Neben der Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ergibt sich auch für die Hotelgäste ein ökologischer Mehrwert“, verweist Matthias Schindler von Burkhardt. Das Prädikat „Grünes Hotel“ spiele für immer mehr Urlaubssuchende eine wichtige Rolle, hört man bei Burkhardt. Das BHKW smartblock 50T entwickelte man in Zusammenarbeit mit KW Energie aus Freystadt/DE.

Kompakte Anlage

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Die Holzvergaseranlage V4.50 ist im Elztalhotel seit Anfang Juni in Betrieb © Burkhardt Energie- und Gebäudetechnik

Die gesamte Technik, wie Energiezentrale und andere Einrichtungen, brachte man in der neu errichteten Technikzentrale unter. Ist keine Installation im Bestand oder auch kein Neubau möglich, bietet der Anlagenbauer ebenso anschlussfertige Containerlösungen als Alternativen an. Den Pelletsbunker führte man als Flachbunker mit Maulwurfaustragung und Zwischenbehälter von Schellinger aus. Durch diese Bauart entfallen die Schrägböden, wodurch mehr Volumen gelagert werden kann und weniger Fördermechanik benötigt wird. Die Befüllung mit Pellets erfolgt von oben mit einem Kipperfahrzeug oder per Silo-Lkw zum Einblasen. Von oben lässt sich das Brennmaterial absaugen.

Für den Eigenbedarf und zur Einspeisung

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Die Energiezentrale und weitere technische Einrichtungen brachte man im Technikgebäude unter © Burkhardt Energie- und Gebäudetechnik

Für den Betrieb der KWK-Anlage erhält das Hotel eine Vergütung von 4 Cent für jede selbst genutzte Kilowattstunde Strom plus der Ersparnis für den nicht bezogenen Strom aus dem öffentlichen Netz.
Darüber hinaus erhält man rund 8 Cent/kWh für den eingespeisten Strom in das öffentliche Netz. Dabei kommt zu den 8 Cent noch eine Vergütung gemäß dem Tagespreis der Leipziger Strombörse, die rund 3 Cent/kWh beträgt, hinzu. Die Förderung gilt dabei für 60.000 Vollbenutzungsstunden, was bei rund 7500 Betriebsstunden pro Jahr einer Laufzeit von acht Jahren entspricht.

Gästeführungen

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Das Elztalhotel im Südschwarzwald nutzt den produzierten Strom zu 100 % selbst © Burkhardt Energie- und Gebäudetechnik

Mit dem neuen System ist Hotelier und Geschäftsführer Bernd Tischer zufrieden. Seinen Gästen bietet er Technikführungen an, bei denen sie sich ein Bild von der Arbeitsweise der Anlage machen können.