Rudnick&Enners_Förderung.jpg

Direkte Anbindung: Mittels Rudnick & Enners-Rohrgutförderer erfolgte die Anbindung der Pelletierung an das bestehende Sägewerk © Rudnick & Enners

Heinrich Holtmeyer & Sohn

Gesamtpelletierung aus einer Hand

Ein Artikel von Fabian Pöschel (für holzkurier.com bearbeitet) | 02.08.2018 - 08:50
Rudnick&Enners_Pelletierung.jpg

Herzstück: Die Pelletiereinheit aus dem Hause Rudnick & Enners © Rudnick & Enners

Die Anforderung des familiengeführten Sägewerkes war es, eine neue Pelletierung an das bestehende Sägewerk anzubinden und in den Anlagenbestand zu integrieren. Der Auftrag umfasste dabei die Online-Sägewerksanbindung, die Rohspanlagerung, eine Spänetrocknung samt anschließendem Trockenspanlager, die eigentliche Pelletierung mit Lagermöglichkeit sowie die Lkw-Verladung und Anbindung an den Pelletsvergaser zur Strom- und Wärmeerzeugung. Im März nahm Rudnick & Enners die Anlage in Betrieb.

Förderanlagen

Die Anbindung aus dem Sägewerk erfolgt über ein Gurtbecherwerk, Rohrgutförderer und Zwischenlagerung mittels Hebe- und Senkförderer von Rudnick & Enners. Letztere sind platzsparend und bieten eine direkte Ein- und Austragsmöglichkeit. Um zugekaufte Späne per Radlader in den Stoffstrom einfließen zu lassen, installierte Rudnick & Enners außerdem eine Fremdaufgabe.

Rudnick&Enners_Pelletierung 2.jpg

Platzsparend: Die Bauweise der Anlage minimiert den Platzbedarf bei optimaler Zugäglichkeit © Rudnick & Enners

Platzsparende Lösung

Zur Erzeugung einer pelletierfähigen Kornstruktur installierte Rudnick & Enners eine spezielle Hammermühle, welche die Späne nass vermahlt. Mit der in einer Stufe erzeugten Spanstruktur werden die hohen Anforderungen an die Pelletqualität im Hinblick auf den Einsatz in den Holzvergasern sowie der Standard ENplus A1 problemlos erreicht. Dies erspart die Trockenspanvermahlung und reduziert weiterführend den Maschinenpark, die Wartungskosten und den Platzbedarf. Die feuchten Späne werden anschließend in einem Rudnick & Enners-Bandtrockner mit einer effektiven Trocknungsfläche von 70 m² auf die gewünschte Endfeuchte getrocknet. Bevor das Material in die eigentliche Pelletspresse gelangt, erfolgt die Zugabe von Wasser und Bindemittel. Mit einer Durchsatzleistung von 5 t/h werden die ENplus A1 Pellets hier produziert. Ein platzsparender, horizontaler Kühler mit integrierter Siebzone direkt unterhalb der Presse befreit die Holzpresslinge ohne weiteren Transport von Feinstoffen.

Platzsparend und kostensenkend ist ebenfalls die Integration der Nass- und Trockenspanlagerung in das Gebäudekonzept der Pelletierung. Ersichtlich ist dies an der Doppelnutzung der massiven Stützmauern. Diese dienen nicht nur als Stützmauern von Lagerstätten, sondern ebenfalls als Seitenwände der Pelletierung.

Kundenwünsche umsetzen

Um spätere Wartungs- und Revisionsarbeiten zu erleichtern, legte Holtmeyer & Sohn besonderen Wert auf eine gute Zugänglichkeit. Das Konzept hierzu wurde deshalb gemeinsam erarbeitet und umgesetzt. Herausfordernd bei der Installation in Ottersberg war ebenfalls die Volatilität im Rundholzeinschnitt. Dieser ist gekennzeichnet durch die Verarbeitung von Monochargen von Fichte, Tanne bis Kiefer, Lärche und Douglasie.

Energetisch ist der Bandtrockner in ein komplexes System aus Hoch- und Niedertemperaturwärme, die von einem Heizwerk inklusive Rauchgaskondensationsanlage und der Abwärme aus den Pelletvergasern stammt, eingebunden.