Nawaro Energie

Wirtschaftsmotor im Waldviertel

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 12.08.2020 - 09:35
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Das Holzkraftwerk in Göpfritz © Nawaro Energie

Die drei Holzkraftwerke des Unternehmens in Altweitra, Göpfritz und Rastenfeld versorgen rund 30.000 Haushalte mit Ökostrom und tragen damit wesentlich zur Erreichung der Klimaziele des Landes Niederösterreich bei.

Die Studie betrachtet die ökologische, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung der Holzkraftwerke der Nawaro Energie seit der Inbetriebnahme Ende 2007 bis heute und bewertet geplante Investitionen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung bis 2048.Die Ergebnisse zeigen die große Bedeutung des Energieunternehmens für den Wirtschaftsstandort Waldviertel und dessen enge Verknüpfung mit der Region. Unter der Voraussetzung, dass das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) den Weiterbetrieb der drei Holzkraftwerke ermöglicht, können die positiven Effekte durch zukunftsweisende Investitionen bis 2048 laut der Studie noch deutlich ausgeweitet werden.

Aus der Region für die Region

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Betriebsratsobmann Christian Herndler, Nawaro Energie-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier und der Bürgermeister von Rastenfeld, Gerhard Wandl (v. li.) © Nawaro Energie

Die Nawaro Energie bezieht rund 90 % ihrer Rohstoffe aus dem Waldviertel. „Die Geschäftspartner, vor allem Forst- und Gewerbebetriebe, schätzen unsere Verlässlichkeit“, erklärt Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 18 % des gesamten Schadholzaufkommens im Waldviertel von dem Zwettler Unternehmen verarbeitet. „Durch die konstante Schadholzabnahme, insbesondere von Käferholz, können wir einen wesentlichen Beitrag zur Waldhygiene leisten. Wir verarbeiten in unseren drei Holzkraftwerken überwiegend Holz, das für die stoffliche Verwertung in der Säge- und Papierindustrie keine Verwendung mehr findet. Seit unserer Gründung haben wir der Forstwirtschaft rund 112 Mio. € Umsatz gebracht“, informiert Kirchmeier. Ein Fortbetrieb der Anlagen und weitere Investitionen sollen diesen Wert in den nächsten Jahren auf rund 461 Mio. € steigern. 200 zusätzliche Arbeitsplätze, überwiegend in technischen Berufen, könnten so entstehen. Die Biomasseheizkraftwerke sichern in der Region aktuell mehr als 300 Arbeitsplätze. „Ohne diese Werke müsste ein Großteil der Belegschaft nach Wien oder Linz pendeln“, führt Betriebsratsobmann Christian Herndler aus. „Zusätzlich kann damit die Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien aus der Region erhöht werden“, ergänzt Kirchmeier.

Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz zukunftsentscheidend

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Nawaro Energie ist mit seinen drei Biomassheizkraftwerken ein bedeutender Energieproduzent im Waldviertel © Nawaro Energie

Anfang 2021 soll das EAG in Kraft treten und die Voraussetzungen schaffen, dass Österreich bis 2030 zu 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt wird. „Für die Zukunft unseres Unternehmens, unserer Mitarbeiter und Geschäftspartner ist das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz entscheidend. Erste Priorität ist die Sicherung unserer bestehenden Anlagen. Wenn es das EAG ermöglicht, dann greift Priorität zwei, nämlich Investitionen in weitere innovative und energieeffiziente CO2-neutrale Projekte. Dazu zählen die Pelletsproduktion und Strom- und Wärmeerzeugung mittels Holzvergaser“, erklärt Kirchmeier. Die bestehenden Holzkraftwerke der Nawaro Energie können über einen Gesamtzeitraum von 40 Jahren unter Berücksichtigung des Fortbetriebs der Biomassekraftwerke und der geplanten Investitionen infolge des EAG 7580 GWh erneuerbare Energie auf den Markt bringen, 1,5 Mio. t. CO2 einsparen und eine Wertschöpfung von 307 Mio. € schaffen.