Polytechnik

Zuverlässiger Service

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 26.02.2021 - 11:49
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Die neue 4,9 MW-Polytechnik-Feuerungsanlage beim Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik © Polytechnik

Nach vier Jahrzehnten war die Heizanlage beim Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik aus Bühl/DE nicht mehr am Stand der Technik und die Wärmeversorgung wurde zum Engpass. Darum machten sich die Verantwortlichen, allen voran Geschäftsführer Antonio Udassi, auf die Suche nach einer neuen Anlage. Aufgrund der guten Resonanz fiel die Wahl auf einen Kessel von Polytechnik, Weissenbach. Zudem vertraut man bei Polytechnik auch darauf, dass der Ausrüster auch in vielen Jahren noch zuverlässig den Service und die Ersatzteile anbieten wird. Polytechnik hat über 55 Jahre Erfahrung mit dem Bau von Heizwerken und blickt auf eine beachtliche Zahl von mittlerweile über 3250 Anlagen in 25 Ländern weltweit.

Alles aus einer Hand

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Montage des Polytechnik-Kessels auf einem Stützgerüst neben der Mittelstromfeuerung © Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik

Polytechnik plante, lieferte und montierte eine 4,9 MW-Heizanlage und unterstützte das Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik auch bei den Genehmigungsverfahren. Um in der Produktion keinen Ausfall zu haben, errichtete Udassi das neue Heizhaus an einem anderen Standort am Gelände. Das Unternehmen beheizt mit dem neuen Heizwerk unter anderem die Furniertrockner. Dementsprechend ist die Anlagenleistung auf den Bedarf des größten Trockners ausgelegt. Dieser benötigt eine Eingangstemperatur von zumindest 170° C, um die Furniere auf eine Endfeuchte von 6 % bis 8 % zu trocknen. Aus diesem Grund legte Polytechnik die Anlage auf 180° C Vorlauftemperatur und 12 bar aus. Die Monteure von Polytechnik installierten den neuen Heizkessel in Bühl auf der zuvor erbauten Bodenplatte des neuen Heizhauses. Dies brachte den Vorteil, dass die großen Anlagenteile relativ einfach auf ihre Plätze gehoben werden konnten. Das eigentliche Gebäude sowie die Peripherie wurden im Anschluss fertiggestellt.

Effiziente Anlage

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Beschickung der Feuerungsanlage mittels eines Trogkettenförderers und hydraulischen Schubsenders © Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik

Das Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik beheizt die neue Anlage überwiegend mit dem in der Produktion anfallenden Restholz. Das Fördersystem in Richtung des Hackschnitzelbunkers von Vecoplan kaufte und installierte das Team um Udassi selbst. Das eingesetzte Heizmaterial weist einen Wassergehalt von rund 35 % auf. „Für unsere Anlage ist das kein Thema – unsere Systeme sind auf einen Wassergehalt von bis zu 55 % ausgelegt“, versichert Nikola Renke von Polytechnik Deutschland. Polytechnik lieferte die gesamte Anlagentechnik samt Beschickung, Kessel, Entaschung, Wasseraufbereitung sowie Kamin und montierte darüber hinaus ein Notstromaggregat. Der Brennstoff wird mit einem hydraulischen Schubsender in die Brennkammer befördert. Die Entaschung erfolgt automatisch.

Die Heißwasseranlage ist als Mittelstromfeuerung ausgeführt. Diese besitzt keine Zwischenschamotte, wo sich Asche ablagern kann. „Damit sind die Intervalle zwischen den Reinigungen länger – auch bei schwierigen Brennstoffen“, erklärt Renke den Vorteil. Außerdem führte Polytechnik die Anlage in Schnabelbauweise aus. Der Kessel befindet sich dabei nicht auf der Feuerbox, sondern in einem eigenen Stahlbau daneben. Dies reduziert die Bauhöhe. Beim Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik beträgt die Gebäudehöhe damit lediglich 11 m.

Die optimale Feuerraumtemperatur regelt Polytechnik über eine Rauchgaszirkulation. Damit reduziert sich der Ausstoß der Stickoxide. Ein Wasserkreislauf ist für die Rostkühlung zuständig. Die anfallende Wärme nutzen die Stadtwerke Bühl am benachbarten Grundstück zum Aufladen eines Pufferspeichers. Dafür ist im Furnierwerk ein Wärmetauscher im Einsatz.

Der Geschäftsführer hat sich gegen einen Pufferspeicher entschieden. Der Kessel muss also zu jedem Zeitpunkt die in der Produktion benötigte Wärme bei voller Last bereitstellen. Abends oder am Wochenende verringert sich der Bedarf: Dann ist maximal die Dämpfgrube in Betrieb und der Wärmebedarf sinkt auf rund 30 % der Nennleistung. Renke verweist zudem auf die minimalen Emissionswerte, die deutlich unter der vorgeschriebenen Grenze liegen. Dafür sorgt die Kombination aus optimalem Ausbrand, Vor- und Elektrofilter.

Insgesamt investierte das Furnierwerk Bühler Spankorbfabrik 2,5 Mio. € samt allen baulichen Maßnahmen.