Amandus Kahl

Weltweite Installationen

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 01.03.2021 - 15:42

Weltweit gilt Österreich als Vorreiter, wenn es um die ersten Versuche in der Holzpelletierung geht. Mitte der 1990er-Jahre stand insbesondere die wirtschaftliche Weiterverwertung von anfallenden Sägeresten oder Holznebenprodukten im Mittelpunkt. Doch unter dem Aspekt immer grüner werdender Energien und CO2-Restriktionen hat sich dieser Nischenmarkt zu einem Milliardenbusiness gewandelt. Inzwischen werden jährlich mehr als 30 Mio. t Industrie- und Hausbrandpellets weltweit produziert. Biogene Festbrennstoffe sind gefragter denn je. Eine ausgereifte Verfahrenstechnik und jahrelanges Wissen im Maschinen- und Anlagenbau bilden dabei die Grundlage, um sich diesem Wandel hin zu Holzpellets schnellstmöglich anzupassen.

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Amandus Kahl ist internationaler Ansprechpartner, wenn es um die Pelletierung von Weich- und Hartholz geht – die Flachmatrizenpresse kann für die Produktion von Hausbrand- und Industriepellets eingesetzt werden © Amandus Kahl

Hohe Anforderungen an Produktion

Die Produktion von Holzpellets und die dafür ausgerichteten Maschinen bedingen heutzutage deutlich höhere Anforderungen, als es noch vor wenigen Jahrzehnten der Fall war. Verschiedene Holzeigenschaften und unterschiedliche klimatische Herausforderungen sind nur zwei Punkte, auf die Pelletspressen inzwischen ausgelegt werden müssen. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung in der Herstellung von Maschinen und Anlagen zur Produktion von Holzpellets konnte sich Amandus Kahl, Reinbek/DE, bereits früh mit den unterschiedlichen Gegebenheiten auf den verschiedenen Kontinenten vertraut machen.

Alle Holzarten

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Weltweit aktiv: Diese Holzpelletieranlage von Kahl ist in Brasilien in Betrieb – die Durchsatzleistung liegt bei 350.000 t/J © Amandus Kahl

Während in Mitteleuropa hauptsächlich Fichte und Kiefer, aber auch Harthölzer zur Produktion von Hausbrandpellets im Vordergrund stehen, werden in Südamerika maßgeblich Kiefer, Eukalyptus und Akazie verarbeitet. Der Schwerpunkt in Nordamerika liegt hingegen auf der Pelletierung von Kiefer. Doch Kiefernholz ist nicht gleich Kiefernholz, weiß man bei Amandus Kahl. Verschiedene Klimazonen lassen bei Hölzern unterschiedliche Eigenschaften entstehen. So zeichnet sich die Kiefernart Southern Yellow Pine (Sumpfkiefer) in Nordamerika beispielsweise durch einen hohen Harzanteil aus. Auch der Energiebedarf pro Produktionstonne der einzelnen Holzarten und -eigenschaften unterscheidet sich stark.

So ist bei der europäischen Kiefer mit 40 bis 50 kWh/t zu rechnen, bei der südamerikanischen Akazie jedoch mit bis zu 65 kWh/t, wenn eine Kahl-Flachmatrizenpresse zum Einsatz kommt. In diesem Zusammenhang spielt auch die Auslegung der Verschleißteile eine wichtige Rolle. Nicht nur die Matrizengeometrie stellt eine Schlüsselkomponente dar, sondern ebenso die Kollergeometrie: Je nach Holzart kommen geriffelte, gelochte oder genutete Koller zum Einsatz. „Diese und noch deutlich mehr Anforderungen haben wir dabei immer im Blick“, heißt es bei Amandus Kahl.

Wirtschaftliche Zerkleinerung

Nicht außer Acht zu lassen sind eine erfolgreiche und wirtschaftliche Zerkleinerung des Ausgangsmaterials. Aufgrund verschiedener Holzeigenschaften muss auch mit einem unterschiedlichen Feuchtigkeitswert gerechnet werden. Hier eignet sich insbesondere die Kahl-Kollermühle, welche ideal für einen Einsatz in der Zerkleinerung von Holzprodukten ab einer Feuchte von 35 % ist. Der besondere Vorteil dieser Kahl-Verfahrenstechnik ist, dass der Energiebedarf der Kollermühle analog dem steigenden Feuchtigkeitsanteil im Holz abnimmt, informiert der Hersteller. Dies macht bei der Maschine einen deutlichen Unterschied im Energiebedarf, beispielsweise im Vergleich zur Hammermühle. Aus diesem Grund arbeiten weltweit mehrheitlich Kollermühlen in Anlagen von Amandus Kahl.

Jahrzehntelange Erfahrung

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„Die Kahl-Technologie ist besonders wirtschaftlich und energieeffizient bei der Herstellung von Hausbrandpellets“, Karsten Beck, Vertriebsaußendienst Amandus Kahl für Süddeutschland, Österreich, die Schweiz und Ungarn © Amandus Kahl

Aufgrund der jahrzehntelangen Erfahrung und mit dem Wissen um die verschiedenen Anforderungen in der Pelletierung weltweit blickt Amandus Kahl inzwischen auf einen produzierten Pelletsanteil von mehr als 30 % zurück. Das bedeutet, dass jährlich mehr als 10 Mio. t Holzpellets auf Kahl-Flachmatrizenpressen produziert werden. Durch die zahlreichen Kahl-Niederlassungen in den verschiedenen Märkten kann Amandus Kahl eine zielgerichtete Einschätzung der lokalen Anforderungen geben. Außendienstmitarbeiter Karsten Beck steht für Anfragen aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn zur Verfügung. Neben einer beratenden Tätigkeit und der Planung, Konstruktion und Fertigung der Anlagen stellt Amandus Kahl zudem die notwendige Infrastruktur her, um vor Ort alle relevanten Anforderungen zu erfüllen.