HIT Holzindustrie Torgau

Mehr Späne für größere Wertschöpfung

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 16.07.2021 - 07:28

Der Anspruch des Unternehmens ist klar formuliert: Vom Stamm bis zum Produkt werden 100 % des Rohstoffs Holz verwendet. Sägenebenprodukte sind damit feste Bestandteile des Produktionskonzeptes, die wertsteigernd zu Presspanklötzen für Paletten, Briketts und Pellets weiterverarbeitet werden. Die Baumrinde ist ebenfalls ein wertvoller Rohstoff und dient in Torgau zur Wärme- und Energiegewinnung. „Unser Geschäftsmodell ist einzigartig, umweltfreundlich und ressourcenschonend. Es erhöht die Wertschöpfung und erlaubt es HIT Holz, weitestgehend autark zu arbeiten“, erläutert Geschäftsführer Christian Pospiech. „Gerade in den vergangenen Monaten mit der Verknappung vieler Rohstoffe, auch im Bereich Holz, hat sich gezeigt, wie erfolgreich und zukunftsträchtig dieses Geschäftsmodell ist. Denn anders als viele Marktbegleiter haben wir durchgehend produzieren und liefern können. Das hat uns gestärkt aus der Pandemie hervorgehen lassen“, informiert Pospiech weiter.

Investitionen in Sägenebenprodukte

Die Wichtigkeit der Sägenebenprodukte für HIT Holz wurde bereits vor der Pandemie erkannt und der Bereich entsprechend systematisch ausgebaut. Dabei standen sowohl Kapazität als auch Qualität und Produktportfolio im Fokus. So wurde durch entsprechende Investitionen die Pelletsproduktion von rund 100.000 auf 150.000 t Jahresproduktion erhöht. Ebenfalls bereits umgesetzt ist die schrittweise Erhöhung der Brikettproduktion auf bis zu 100.000 t bis 2023. Ergänzt wird das Sortiment der Brennstoffe noch in diesem Jahr um Briketts mit Loch sowie um weitere Verpackungsgrößen.

Beim Thema Qualität setzt HIT Holz laut eigener Aussage ebenfalls Maßstäbe: Holzbriketts und Pellets sind nach ENplus zertifiziert. Das Zertifizierungsprogramm basiert auf der Norm EN ISO 17225-3 und stellt klare Anforderungen an Produktion, Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik und Lagerung der Brennstoffe. Mit der ENplus-Zertifizierung, die gerade bei den Briketts noch äußerst selten ist, möchte das sächsische Unternehmen dem Handel und den Verbrauchern mehr Sicherheit und Orientierung bei der Wahl der Brennstoffe geben.

Optimierung der Produktions- und Transportprozesse

„Voraussetzung für die Realisierung dieser Pläne war die Optimierung der internen Produktions- und Transportprozesse“, betont Artur Steinbrecher, Geschäftsbereichsleiter Pellets und Briketts bei HIT Holz. „Die Späne und Hackschnitzel aus unseren Sägewerken haben je nach Holzqualität und Sägeprodukten unterschiedliche Qualitäten. Wir mussten daher zunächst eine homogene und zuverlässige Spanversorgung in der gewünschten Qualität werksintern sicherstellen.“

Beim Thema Qualität setzt HIT Holz laut eigener Aussage ebenfalls Maßstäbe: Holzbriketts und Pellets sind nach ENplus zertifiziert. Das Zertifizierungsprogramm basiert auf der Norm EN ISO 17225-3 und stellt klare Anforderungen an Produktion, Qualitätssicherung, Kennzeichnung, Logistik und Lagerung der Brennstoffe. Mit der ENplus-Zertifizierung, die gerade bei den Briketts noch äußerst selten ist, möchte das sächsische Unternehmen dem Handel und den Verbrauchern mehr Sicherheit und Orientierung bei der Wahl der Brennstoffe geben.

Die Lösung für diese Herausforderung wurde gemeinsam mit dem Partner Rematec, Dietersburg/DE, gefunden: Als Komplettanbieter für Maschinenbau liefern die Bayern schlüsselfertige Lösungen und entwickelten eine neuartige patentierte Hammermühle für die Zerkleinerung von Hackschnitzeln zu Spänen in kompakter Bauweise. Das innovative Mahlprinzip ermöglicht die Erzeugung von bedarfsgerechten Spänen in der jeweils benötigten Fraktion. Durch die neuartige Bauart werden weder ein Sieb noch eine Absaugung benötigt; sie ermöglicht einen fremdkörperunempfindlichen und leisen Betrieb. Die Hackschnitzel werden innerhalb einer Umdrehung fertig vermahlen, was die Verschleißkosten laut Hersteller deutlich reduzieren soll, vor allem aber die Energiekosten in erheblichen Maßen senkt. Dies wurde mit dem Innovationspreis des Landes Bayerns 2016 honoriert.

Hohe Energieeffizienz

Die hohe Energieeffizienz war für HIT Holz ein Hauptkriterium für die Auswahl der eingesetzten Vermahlungstechnologie. Mittlerweile hat sich die Mühle für verschiedenste Anwendungen etabliert und bereits über 150 Mal im In- und Ausland erfolgreich im Einsatz bewährt.

Weitere Optimierungen bei der Spanverarbeitung erfolgten bei Produktionsausschüssen und Fehlchargen der Klotzproduktion. Diese können nunmehr nach der Vorzerkleinerung problemlos dem Eingangsmaterial der Klotzproduktion wieder hinzugefügt und zu neuen Klötzen verarbeitet werden. Der Aufbau von Zwischenpuffern und Rückführungskanälen trägt ebenfalls zur Wiederverwertung von Produktionsausschüssen und Fehlchargen bei. Die zusätzliche Konditionierung von Sägespänen erhöht dabei die Brikettqualität. Mit einer Trockenhammermühle werden die Sägespäne zudem homogenisiert.

„Dank dieser Maßnahmen können wir nun Holz, das wir bislang aussortieren mussten, wieder in den Kreislauf zurückführen. Damit steht uns mehr Rohmaterial zur Verfügung, das wir entsprechend verarbeiten können. Dies ist in unserem Fall gleichbedeutend mit einer höheren Wertschöpfung“, erläutert Pospiech. Um diese Vorteile künftig optimal nutzen zu können, ist nun der Aufbau einer zentralen Spanlagerung und -aufbereitung geplant. Mit dem systematischen Ausbau der wertschöpfenden Weiterverarbeitung seiner Sägerestholzprodukte sieht sich HIT Holz gut für die Zukunft aufgestellt.