Salmatec

Nachhaltige Pelletierung

Ein Artikel von Philipp Matzku | 14.07.2021 - 08:28

Die erste Presse in die Holzindustrie wurde von Salmatec, Gödenstorf/DE, 1996 an ein Unternehmen in Deutschland ausgeliefert. Die Maxima 840 ist das meistverkaufte Modell des 1972 gegründeten Familienunternehmens. „Die Presse ist immer noch in Betrieb und wurde von uns nur modernisiert. Wir haben unterschiedliche Modellreihen, darunter eine, die speziell für die Biomassepelletierung entwickelt wurde. Je nach Material und kundenspezifischen Anforderungen wird sie nach unserem modularen Aufbau modifiziert“, erklärt Timo Müller, Marketing Manager bei Salmatec.

Maschinen und ganze Anlagen

Salmatec liefert Maschinen und Anlagen inklusive der Anlagenkonzeptionierung für unterschiedliche Branchen. Neben Anlagen für die Herstellung von Brennstoffpellets fertigt man vor allem auch welche für die Futtermittelproduktion. „Die Zahl der Anlagen im Holzbereich ist in den vergangenen zwei bis drei Jahren enorm gewachsen und macht bis zur Hälfte aller ausgelieferten Anlagen des Unternehmens aus. Wir liefern einzelne Maschinen, um einen Ersatzbedarf zu decken oder die Kapazität zu erhöhen. Wir integrieren ebenso sehr viele Maschinen und Komponenten in Gesamtanlagen sowie von Anlagenbauern realisierte neue Werke. Salmatec entwickelt individuell auf die Kundenanforderungen zugeschnittene Anlagenkonzepte. Wir haben im Vergleich zum Wettbewerb sehr leistungsfähige Maschinen mit einer hohen Durchsatzleistung“, betont Bernd Petersen, CEO von Salmatec. „Aufgrund unserer großen Modellpalette an Pressen von 15 bis 630 kW sind wir sehr anpassungsfähig und bieten alles aus einer Hand. Wir orientieren uns danach, welche Kapazitäten, Raum- und Platzanforderungen der Kunde hat“, ergänzt Müller. „Wenn wir selbst Anlagen realisieren, übernehmen wir die Ware ab dem Trockenspansilo bis einschließlich der Verladung und Verpackung“, ergänzt Petersen. Kunden sind große Unternehmen aus der Säge- und Holz verarbeitenden Industrie wie auch KMU-Betriebe. So geht heuer bei der Ziegler-Gruppe, Pressath/DE, das größte Pelletswerk Mitteleuropas in Betrieb – mit Pressen aus Gödenstorf.

„Wir entwickeln ständig technische Lösungen, um die Wartungszeiten unserer Maschinen und Komponenten zu minimieren und gleichzeitig die Betriebskosten zu reduzieren“, bekräftigt Petersen. Beisspiele die S-Matrize und der einstufige Direktantrieb über Keilriemen mit der entsprechenden Überwachung und automatischen Spannung. In Verbindung mit dem 3-Koller-System, welches in 90% aller Salmatec-Maschinen im Einsatz ist, werden die hohen Presskräfte auf mehrere Koller verteilt und die Lager damit entlastet. „Das senkt die Betriebskosten und ist aufgrund des geringen Materialeinsatzes ressourcenschonend“, erläutert Müller.

Kundenbindung und After-Sales-Service

After-Sales-Markt, Beratung, Schulung und Wartung haben bei Salmatec einen hohen Stellenwert. „Jeder Stillstand kostet dem Kunden Geld und muss so schnell wie möglich behoben werden. Es reicht nicht, dass wir die Anlage nur hinstellen und dann ist es für uns abgeschlossen. Wir wollen nicht wie ein fliegender Maschinenhändler am Markt auftreten, sondern den Kunden mit einem guten Gesamtkonzept und einem vernünftigen After-Sales-Service langfristig an uns binden. Viele Kunden, gerade im Holzbereich, steigen neu ein und hatten bislang noch keine Pelletspresse im Einsatz. Wir können mit unserem Know-how und geschulten Fachpersonal helfen und dazu beitragen, dass die besten Ergebnisse erzielt werden“, betont Petersen. Salmatec empfiehlt seinen Kunden eine jährliche Wartung, ermutigt und unterstützt sie aber auch beieinfachen Wartungsarbeiten, wie beispielsweise dem Tauschen von Presswerkzeugen. „Wir stehen im After-Sales rund um die Uhr zur Verfügung, unsere Serviceabteilung schult die Mitarbeiter des Kunden und unterstützt dies mit Video- und Bildmaterial“, informiert Petersen.

Neubau im Nachbarort

In Gödenstorf kaufte Salmatec vor fünf Jahren ein Grundstück, um sowohl die gesamte Produktion als auch die Verwaltung bis 2023 vom Grundstücksstandort in Salzhausen in die Nachbargemeinde zu übersiedeln. „Die Ziele sind eine Effizienzsteigerung der Produktion und die Möglichkeit, noch schneller auf Kunden reagieren zu können“, betont Christopher Gerdau, Produktionsmanager bei Salmatec. Die Pelletierpressen werden bereits am neuen Hauptstandort in Gödenstorf produziert, lediglich Teile der Matrizen- und Kollerproduktion sind noch in Salzhausen angesiedelt. Von 2018 bis 2023 werden an dem neuen Standort 3200 m2 Produktions- sowie 2100 m2 Lagerfläche geschaffen. Die Produktionsfläche wird unter anderem für alle Produktionsschritte der Matrizenherstellung genutzt, vom ersten Span bis zum Härten der fertigen Matrize.

„Mithilfe der großen neuen Lagerhalle können nunmehr kürzere Lieferzeiten und bessere Verfügbarkeiten geboten werden. Es ist uns wichtig, junge Leute selbst auszubilden, um gerade den After-Sales-Service weiterhin in gewohntem Maße zu bedienen, deswegen stehen 300 m2 für eine Ausbildungswerkstatt zur Verfügung“, erläutert Gerdau. Salmatec bildet vier bis fünf Lehrlinge im Jahr aus, wobei ein Großteil davon im Unternehmen bleibt. Im modernisierten Technikum kann Probematerial vor Ort pelletiert werden. „So können wir schon vor der Projektumsetzung ermitteln, welche Anforderungen das individuelle Material hat, und die Anlage demgemäß konzipieren“, informiert Müller.

Nachhaltigkeit und Wertschöpfung

Salmatec liefert in über 60 Länder auf allen Kontinenten. Europa und die DACH-Region sind aufgrund der guten Nachfrage der Sägewerke und Holz verarbeitenden Industrie die Schwerpunkte. „Nachhaltigkeit wird immer wichtiger und es ist für die Holz verarbeitende Industrie essenziell geworden, Bäume ganzheitlich zu nutzen, um eine Wertschöpfung von fast 100% zu erreichen.

Die Pelletierung steht also nicht in Konkurrenz mit dem Bauholz. Im Gegenteil: Sie ergänzt dessen Supply Chain hervorragend, denn Sägenebenprodukte werden immer anfallen. Und diese gilt es, so effizient wie möglich zu verwerten“, stellt Müller klar.

Salmatec

Ort: Gödenstorf
Gründung: 1972
Geschäftsführer: André Müller, Christian Müller, Bernd Petersen
Mitarbeiter: 130
Produkte: Pelletieranlagen für Holz, Futtermittel, Lebensmittel, Recyclingprodukte, Ersatz- und Verschleißteile
Anzahl: weltweit über 400 Holzpressen installiert