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Innerhalb kurzer Zeit konnte die Anlage von der Warm-Inbetriebnahme in den Dreischichtbetrieb geführt werden. Hierüber freuen sich Projektleiter Rodrigo Bolda von Braspine (li.) und das Rudnick & Enners-Inbetriebnahmeteam (sowohl vor Ort als auch Remote) © Rudnick & Enners

Rudnick & Enners

Erfolgreiches Pelletsprojekt in Brasilien

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 01.09.2021 - 07:05

Ziel ist es, Premiumpellets der höchsten Qualität gemäß ENplus A1 für den globalen und insbesondere den europäischen Markt zu produzieren. Der FSC-zertifizierte Rohstoff setzt sich zu 100 % aus Nebenprodukten der eigenen Produktion zusammen. Die erste Anlage bei BrasPine ging im Juli 2021 in Betrieb und verfügt über eine Produktionskapazität von 70.000 t/J. Das Pelletsprojekt am Standort Braslumber verfügt über eine Kapazität von 120.000 t/J – die Auslieferung der Maschinentechnik hierfür steht in Kürze an.

Erfahrung und Technik für hohe Qualität

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Der 208 m lange Rohrgurtförderer während der Montage in Brasilien © Rudnick & Enners

Die BrasPine & Braslumber-Gruppe ist eines der führenden Holz verarbeitenden Unternehmen in Südamerika und beschäftigt nach eigenen Angaben über 2000 Mitarbeiter. Zur Erhöhung der eigenen Wertschöpfungskette entschied man sich, in die Produktion von Premiumholzpellets zu investieren. Nach mehreren Referenzbesuchen fiel die Wahl auf zwei Gesamtanlagen von Rudnick & Enners, Alpenrod/DE. „Aus Referenzprojekten in den USA, in Chile und Argentinien kennen wir die spezifischen Maschinen- und Anlagenanforderungen der Southern Yellow Pine. Dieses Wissen galt es, in ein durchdachtes Anlagenkonzept zu integrieren, welches sowohl die Kundenwünsche als auch die technischen und klimatischen Anforderungen des brasilianischen Marktes berücksichtigt“, erzählt Prokurist Sven Rudnick. Das FSC-zertifizierte Ausgangsmaterial für die Pelletierung setzt sich aus Sägespänen, Hackschnitzeln und Hobelspänen zusammen, welche bei der Produktion von Formteilen, wie Fußleisten, Türrahmen oder Handläufen, anfallen. Diese werden nach der Produktion gesammelt und über einen mehr als 200 m langen Rudnick & Enners-Rohrgurtförderer in Richtung der neuen Pelletierung transportiert. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten musste der Rohrgurtförderer mit lediglich zwei Pylonenstützen und hohen Freitragungslängen ausgeführt werden.

Vertikales Konzept – gute Zusammenarbeit

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Der Überlängenreduzierer von Rudnick & Enners © Rudnick & Enners

Die Pelletieranlage bei BrasPine ist auf eine Leistung von 10 t/h ausgelegt und verfügt über zwei CPM-Pelletspressen. Die Gesamtanlage aus dem Hause Rudnick & Enners ist hierbei als vertikales Konzept ausgeführt, welches einen schonenden Transport der Pellets und eine kompakte Aufstellung gewährleistet. Eine Drei-Fraktionen-Siebung mit anschließender Pellets-Überlängenkonfektionierung und Feinstoffrückführung gewährleistet hohe Qualität und Prozesssicherheit.

Neben der Pelletierungseinheit inklusive Trockenspanvermahlung stammen auch die gesamte Absacklinie für 10 bis 15 kg-Säcke sowie die automatische Big-Bag-Abfüllstation von Rudnick & Enners. Ferner wurden die gesamte Schaltanlage sowie die Anlagenvisualisierung inklusive Fernwartungsmodul aus dem Hause Rudnick & Enners geliefert, vor Ort montiert und in Betrieb genommen. Ein weiterführendes Production Monitoring sowie eine integrierte Anbindung von Prozessdaten in das kundenseitige ERP- System runden den Rudnick & Enners-Lieferumfang ab.

„BrasPine & Braslumber wollten von der Rohstoffannahme bis zum fertig abgesackten Pellet einen Gesamtlieferanten mit langjähriger Erfahrung in der Pelletsproduktion. Wir waren daher sehr früh in die Konzeptentwicklung und Infrastrukturplanung vor Ort involviert. Trotz der aktuellen Rahmenbedingungen und Reisebeschränkungen in Brasilien konnten wir das Projekt innerhalb des vereinbarten Zeitplans realisieren“, berichtet Christian Gebele, Geschäftsführer BSR Engineering. Innerhalb kurzer Zeit konnte die Anlage von der Inbetriebnahme in den Dreischichtbetrieb geführt werden.

„Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert. Wir freuen uns daher, gemeinsam das nächste Projekt bei BrasLumber mit 120.000 t Jahreskapazität im Jahr 2022 vor Ort umsetzen zu dürfen“, berichtet Gebele abschließend.