„Wir hatten schon zuvor die Entsorgungsanlage von Rudnick & Enners. Die Technik und Qualität und nicht zuletzt das neue Konzept haben uns überzeugt, sodass wir uns erneut für Rudnick & Enners entschieden haben“, eröffnet Leopold Stallinger, der mit seinem Bruder Franz die Geschicke der Stallinger Holzindustrie führt, das Gespräch. Die beiden Unternehmen arbeiten seit über 20 Jahren zusammen – sozusagen generationenübergreifend. Das im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam durchgeführte Projekt bestätigt erneut das Vertrauen. Notwendig wurde die Investition aufgrund der neuen Linck-Sägelinie, die im Herbst 2019 in Betrieb ging, und der dadurch größeren Einschnittkapazität. „Aufgrund unserer Platzverhältnisse in Frankenmarkt haben wir die Restholzhalle quasi ausgelagert, um Platz für die jetzt deutlich größere Menge an Sägenebenprodukten zu schaffen“, ergänzt Stallinger-Projektleiter Josef Wendl. Konkret heißt das: Stallinger errichtete auf einem benachbarten Grundstück eine Restholzlagerhalle für Sägespäne und Hackgut. „Um die Sägelinie voll ausfahren zu können, war dies ein notwendiger Schritt. Gleichzeitig ergibt sich dadurch aber der Vorteil, dass wir am Sägewerksareal mehr Platz haben und hier den internen Werksverkehr deutlich reduzieren konnten“, erläutert Stallinger.
Drei Siebe für perfekte Fraktionierung
Rudnick & Enners, Alpenrod/DE, lieferte die Anbindung an die Sägelinie für die Entsorgung von Sägespänen und Hackgut. Die bestehenden Hackmaschinen stammen ebenfalls von Rudnick & Enners. Wo früher ein Besäumer stand, sind jetzt drei Siebe mit je 15 m² des Typs RS3x15 des Entsorgungsspezialisten für die Fraktionierung zu finden. „In der Regel sind zwei Siebe für das Hackgut und ein Sieb für Sägespäne vorgesehen. Die drei Siebe ermöglichen eine hohe Trennschärfe auch bei Spitzenlasten und können redundant genutzt werden, sodass das Sägerestholz je nach Anfallmenge oder im Fall von Wartungsarbeiten variabel aufgeteilt werden kann“, informiert Sven Rudnick, Prokurist bei Rudnick & Enners. „Diese Fraktionierung mit drei Sieben nebeneinander war bisher nicht möglich – das ist jetzt ein großer Vorteil für uns“, verdeutlicht Stallinger. Über ein Becherwerk gelangt das Sägerestholz in Richtung des Rohrgurtförderers beziehungsweise der Lagerhalle.
Doppelsträngiger Rohrgurtförderer für Onlineanbindung
Die Herausforderung für Rudnick & Enners bestand darin, dass zwischen den beiden Grundstücken sowohl der Fluss Vöckla als auch eine Landesstraße verlaufen. Diese Strecke überspannen nun zwei Rohrgurtförderer. „Die Überspannung der Vöckla und der parallel verlaufenden Landesstraße bedurfte einer sorgfältigen Planung und Montageabstimmung. Gemeinsam mit der Firma Stallinger konnten wir den veranschlagten Zeitplan einhalten“, informiert Rudnick. Für die Installation des in einem Stück montierten Rohgurtförderers musste ein 750 t-Autokran organisiert und die Straße gesperrt werden. „Die detaillierten Vorbereitungen und Vorarbeiten sowie eine sorgfältige Abschätzung der Witterungsverhältnisse waren für das Gelingen das Um und Auf“, bestätigt Rudnick. Der Rohrgurtförderer des Typs RGFO 1000 bringt nun Sägespäne und Hackgut, getrennt auf zwei Bändern, in die Restholzhalle. Die Leistung beziffert Rudnick für Hackgut mit 550 m³/h, für Sägespäne mit 300 m³/h. Da unter dem Förderer eine Straße verläuft, mussten einige Vorgaben der Genehmigungsbehörden erfüllt werden.
Ein Großteil der Arbeiten führte Rudnick & Enners während des laufenden Betriebes bei Stallinger durch. „Für die endgültige Anbindung und Anpassung unserer Bestandsanlage an die Sägelinie waren nur zehn Tage Produktionsstillstand notwendig“, meint Stallinger abschließend.
Stallinger Holzindustrie
Standort: Frankenmarkt
Gegründet: 1699
Geschäftsführer: Franz Stallinger, Leopold Stallinger, Thomas Disslbacher
Mitarbeiter: 158
Einschnittkapazität: 900.000 fm (Ziel 2021)
Produkte: BSH-Lamellen, KVH-Rohware, Lamellen, Hobler, Latten, Sortiment für die Überseemärkte (wie Mabashira oder 2-by-4)
Absatz: weltweit
